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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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fraßen sich in seine Netzhaut.
    »Rückzug!«, schrie er, und während die HEIDENBEKEHRER beschleunigte, um in den zweiten Raum wechseln zu können.
    Allmählich begriff er, dass er selbst Satren-Nor und Sun-Tarin in die Klauen gespielt hatte. Der Plan des verhassten Priesters war voll aufgegangen und er selbst hatte das Seine dazu beigetragen.
     
    *
     
    »Überbringer der Botschaft, du bist nicht allein,
    im Geiste vereint mit Marton-Sar.
    Dich im blauen Gewand, holt der Totenvogel,
    die Arbeit getan, Gott wartet schon.«
     
    Satren-Nor hatte fertiggelesen und seine kurze Rede gehalten.
    Das blaue Gewand!
    Wütend schrie Sun-Tarin auf. Der Priester im blauen Gewand konnte niemand anderer als Satren-Nor selbst sein. Moment mal, was hatte er soeben noch gesagt?
    Der falsche Raisa … ihn zu töten …
    Damit meinte der Friedensprediger ihn !
    Seine Ahnung, dass Satren-Nor ihn in etwas hineinziehen wollte, hatte ihn nicht getrogen. Aber dieses Ausmaß schockierte ihn so sehr, dass er nicht mehr atmen konnte. Jetzt verstand er auch die absurde Szene in der Höhle der Rebellen, in der Letek-Kun vor Satren-Nor auf die Knie gefallen war. Der Friedensprediger sollte Raisa werden, hatte aber abgelehnt, weil er etwas Anderes vorhatte. Und jetzt wusste Sun-Tarin auch, welchen Plan der Priester verfolgt hatte.
    Mit eisiger Selbstbeherrschung sog er die Luft durch den Schnabel und versuchte, das Schmerzen seiner Eingeweide zu beherrschen.
    Unverwandt starrte er auf den Hauptmonitor der STERNENFAUST. Er fühlte sich wie im Block aus Merak-Gas, versteinert und abgeschlossen vom Rest der Welt. Hatte dieser Albtraum denn nie ein Ende? Was wollte der eine Gott noch von ihm?
    Seine Nieren brannten wie Feuer, als er das Ende des Predigers mit ansehen musste. Sein gesamter Körper loderte von innen heraus. Enttäuschung, Wut und Unverständnis wehten wie die Front eines Brandes über ihn hinweg und ließen ihm keinen Raum zum Atmen. Ihm schwindelte und er drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Erst als das Bild schwarz wurde, forderten seine Lungen ihr Recht ein. Mit einem heiseren Krächzen sog er die Luft ein, verkrallte seine Füße im Boden und hob den Schnabel.
    Das Bild wechselte. Es zeigte zwei Kridan, die in einem nur allzu bekannten Raum standen. Dem Thronsaal des Raisa! Wie oft hatte er hier mit Seran-Pakor über die Zukunft des Kridanischen Reiches diskutiert? Ihn alles gelehrt, was er gewusst hatte? Und nun standen die zwei mächtigsten Priester vor der Funkkonsole, über die Seran-Pakor den Angriff auf die Solaren Welten befohlen hatte.
    Erst jetzt bemerkte er, dass Dana Frost den Erfassungsbereich der Hauptkamera auf ihn gerichtet hatte und die gesamte Brückencrew gespannt darauf wartete, wer als Erster etwas sagte. Doch statt das Wort zu ergreifen, fielen die beiden Priester auf die Knie.
    In Sun-Tarins Gehörgängen rauschte das Blut. Er merkte, wie seine Haut unter dem Schnabel feucht wurde und rote Flüssigkeit seine Augen benetzte. Satren-Nor, dieser Narr, hatte sich für ihn geopfert. Und die beiden Priester hatten die Posse des Friedenspredigers mitgespielt.
    Waren sie alle wahnsinnig geworden? Oder taten sie nur das, was der Eine von ihnen allen verlangte?
    »Melrin-Tar, steht auf!«, sagte er. »Ihr auch, Letek-Kun!«
    Der Oberste Priester hob den Schnabel, blieb jedoch auf dem Boden gekauert. »Eure Heiligkeit, wir sind nicht würdig, in Eurem Antlitz Euch auf einer Ebene zu begegnen. Marton-Sar, der erste Raisa, hat Euch selbst erwählt. Ihr seid der, der tot war und zurückgekehrt ist, gerichtet vom falschen Raisa. Wie könnten wir da anderer Meinung sein? Ihm und Satren-Nor nicht zustimmen? Niemand ist würdiger und weiser als Ihr.«
    Letek-Kun duckte sich noch eine Handbreit und hob unterwürfig den Schnabel. »Edler Sun-Tarin, kehrt nach Kridania zurück. Schon viel zu lange ist der Thron des Raisa verwaist.«
    Was hatte Satren-Nor im Versteck zu Letek-Kun geflüstert? Hatte er ihm gesagt, dass er, der ehemalige Tanjaj, des Kämpfens müde war? Rechneten sich die Priester deshalb Chancen aus, dass er als neuer Herrscher die Macht der Gotteskrieger beschränken würde? Er fühlte das gesamte Zehntausender-Gebirge wie eine schwere Last auf seinen Schultern.
    »Was ist mit Kiran-Dun?«, fragte er. »Er wird nicht eher ruhen, bis er mich gefunden hat.«
    Letek-Kun gab dem Obersten Priester den Vortritt, zu sprechen.
    »Wer? Ich kenne keinen Kiran-Dun. Ich kenne nur einen verblendeten Kridan, der in seinem

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