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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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stammt diese Übertragung?«
    »Edler Kiran-Dun«, gurrte Loron-Par beruhigend und knickte im Laufgelenk ein, bis der Knochen darunter den Boden berührte. »Wie Ihr sicher schon bemerkt habt, ist dies der von uns gesuchte Dissident Satren-Nor.«
    Kiran-Dun hob die Hände vor die Brust und deutete eine Greifbewegung in Richtung Loron-Pars Hals an. Der schlaksige Selif-Tanjaj bekam hektische Flecken um den Schnabel.
    »Nur durch Zufall konnten wir die Sendung abfangen. Sie stammt von der Zwischenraum-Relaisstation im Orbit von Kridania. Der organische Verschlüsselungscode war für einen Zehntel-Mika schwach genug, damit unsere Rechner ihn knacken konnten.«
    »Was ist mit dem Rest?«
    Der Tanjaj senkte den Schnabel. »Leider nichts zu machen, genauso wie mit dem Ton. Es tut mir leid.«
    »Es tut mir leid«, äffte Kiran-Dun den jungen Krieger nach. »Wenn ich das schon höre! Was tun wir jetzt?«
    »Ich hätte einen Vorschlag«, piepste Nari-Ta. Sie hatte ihren Kopf tief zwischen die Schultern gezogen.
    »Was?«, polterte er. Jetzt musste er sich schon Ideen von Eierlegerinnen anhören. Diese Personalnot musste ein Ende haben. »Sprich!«
    »In der Abteilung für Kommunikationsüberwachung arbeitet ein Trident-Veteran, der seit seiner Geburt taub ist«, sagte sie. »Er könnte versuchen, die Worte von Satren-Nors Schnabel- und Zungenbewegungen abzulesen.«
    Kiran-Dun scheuchte die beiden mit einer Krallenbewegung aus dem Raum.
    »Holt ihn her!«, rief er ihnen nach. »Am besten gestern.«
     
    *
     
    »Wiederhol das noch mal!«, befahl Kiran-Dun dem Veteranen, der aussah, als sei die letzte Mauser seines Lebens gekommen. Er startete die Aufzeichnung erneut, dieses Mal jedoch um fünfzig Prozent verlangsamt, damit jeder Irrtum ausgeschlossen war.
    »Die … müssen …«, begann der Alte, dessen Gefieder nervös zitterte. Kiran-Dun beschleunigte auf den Faktor 1,25.
    »… schon früher aus dem Nest kriechen«, übersetzte der Alte, »wenn sie mich fangen wollen. Aber lassen wir das, es gibt wichtigere Dinge, die wir zu besprechen haben.«
    Nach einer Pause, in der wohl der unsichtbare Gesprächspartner des Predigers an der Reihe war, fuhr der Alte fort.
    »Letek-Kun …« Die Bildstörungen verhinderten, dass er weitere Worte vom Schnabel des Predigers ablesen konnte. Rötliche Tränen kullerten ihm vor Anstrengung über die Wangen. Da tauchte Satren-Nors widerliche Fratze wieder auf, und der Alte sprach weiter. »… mächtige Verbündete, die mir helfen werden: Kassil-Nur, der seinen Nachfolger jederzeit in die Tasche steckt …« Wieder flackerte das Bild. »… und nicht zuletzt Sun-Tar…«
    Die Aufzeichnung stoppte, und Kiran-Dun wiederholte noch einmal den letzten Teil.
    »… nicht zuletzt Sun-Tar…« Der Veteran vervollständigte den Satz nicht, und das war auch nicht nötig. Kiran-Dun wusste bereits, was dies zu bedeuten hatte.
    Sun-Tarin lebte!
    Der Speichellecker des Friedenspredigers war nicht wie angenommen in den Kriegswirren auf dem Platz des Blutes ums Leben gekommen! Nein, er besudelte das Antlitz des Kridanischen Imperiums mit seiner Existenz, anstatt vor Gott Rechenschaft abzulegen.
    Dabei hätte er es längst verdient, vom einen Gott gerichtet zu werden, hatte er doch Feran-San, Mar-Tanjaj und Vorbild aller Selif-Tanjaj, meuchlings getötet. Nicht einmal vor dem Blut seines Onkels hatte Sun-Tarin haltgemacht.
    Dieser widerliche Schnabellosenfreund hatte Feran-San mit eben dem Kurison { * } niedergestreckt, das eigentlich für den Verräter Satren-Nor bestimmt gewesen war. Er hatte dabei das Messer entehrt, durch das der Märtyrer Selif-Anin den Tod gefunden hatte.
    Nie wieder konnte damit ein rituelles Opfer dargebracht werden. Ewige Schande lag über Sun-Tarin und seinem Gelege!
    Kiran-Dun hatte aus ganzer Kraft mir geballter Krallenfaust auf den Bildschirm geschlagen, direkt auf das linke Auge des Predigers. Es gab ein hässliches Knirschen, als seine Hand die Oberfläche des Monitors traf. Ein Funkenregen sprühte, und sofort verließ eine Feuerlöschdrohne ihren Ruheplatz unter der Decke und sprühte violetten Schaum auf den Brandherd, sodass die Flammen zischend erloschen.
    »Lasst mich allein«, tobte Kiran-Dun. »Und lasst ein Ersatzdisplay kommen.«
    Die nichtsnutzigen Agenten und der Alte sackten in der Körpermitte ein, als hätten sie ein Hüftleiden, aber sie verließen schweigend den Raum. Hätte auch nur einer von ihnen aufgemuckt, hätte Kiran-Dun ihnen gezeigt, dass Gnade für

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