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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ihn ein Fremdwort war.
    Endlich war er allein und konnte in Ruhe nachdenken.
    Wer waren Satren-Nors Gesprächspartner? Bestimmt waren es Menschen, diese schlimmsten unter den Säugern. Womöglich sogar diese Milchgeberin Dana Frost. Wenn seine Informationen stimmten, war sie dafür verantwortlich, dass die Sharaan beim Torrent-Zwischenfall eingelenkt hatten. Dabei wäre es so schön gewesen, die Echsenwesen für ihren Verrat an den Kridan leiden zu sehen.
    Feran-San und all den anderen toten Mar-Tanjaj hätte es bestimmt gefallen, wenn Raumschiffe der Selif an den Sharaan ein Exempel statuiert hätten.
    Aber Feran-San war lange tot, nun war er der Führer der Selif-Tanjaj und des Bolpor. Und er verfügte über die Machtmittel, diesen Verrätern das Handwerk zu legen.
    Kiran-Dun spürte ein Brennen in seinen Nieren. Er würde nicht eher ruhen, bis er Sun-Tarin und Satren-Nor zur Strecke gebracht hatte.
    Er würde ihnen eine Falle stellen, aus der es kein Entkommen gab. Und wenn dabei ein paar Ungläubige als Kollateralschaden starben, umso besser.
     
    *
     
    Das Leben eines Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen.
     
    Marc Aurel, römischer Kaiser und Feldherr
     
     
    Monate zuvor
     
    Sein Bauch schmerzte. Sauer rann ihm Speichel und Erbrochenes über Schnabel und Hals. Sein Kopf spiegelte sich eine Handbreit vor seinen Augen; eine aufgequollene Fratze starrte ihn an.
    Wer bin ich?
    Sun …
    Der Gedanke stob durch sein gemartertes Hirn. Sein Magen verkrampfte sich erneut und würgte salzsauren Speichel hoch. Sein in Watte gebettetes Gehirn wollte das Geschehen kommentieren, doch ein ziehender Schmerz in der linken Seite knapp oberhalb des Beckens hinderte es daran.
    Wo hatte er sich gestoßen? Oder hatte ihn ein anderer verletzt?
    Er wusste es nicht. Sein Bewusstsein, zugedeckt von Merak-Gas, hatte keine Chance, die Fragen zu beantworten. Sein angespannter Körper brannte. Was machte er hier?
    Er bäumte sich auf, die Finger um etwas gekrallt, das er nicht sehen konnte, und kämpfte gegen die Macht in ihm. Er wollte schreien, aber konnte es nicht, wollte das Spiegelbild zerschlagen, aber traf es nicht, wollte losheulen, aber fand keine Tränen.
    Die verschwommene Umgebung begann sich zu drehen. Dunkelheit umfing ihn.
     
    *
     
    Als er erwachte, ging es ihm besser, obwohl in seinem Kopf ein ungnädiger Tanjaj mit einem Jara-Stab wütete. Tanjaj? Die Bezeichnung kam ihm bekannt vor, aber er konnte den Gedanken nicht festhalten. Tanwas? Die Worte zerfaserten. Die Zunge klebte aufgedunsen am Oberschnabel. Wenn er doch nur den Kopf unter einen Wasserspender halten und gierig aus der Leitung trinken könnte.
    Wer bin ich?
    Ta…
    Nichts. Kein Name, keine Erinnerung an Familie oder Freunde, so sehr er sich bemühte. Dieser Teil seines Gehirns dämmerte weiter vor sich hin. Keine Bilder, keine Stimmen, keine Gerüche, sein bisheriges Leben war wie weggeblasen. Was war passiert?
    Er strengte sich an und versuchte eine Szene aus seinem Leben zu fassen. Es gelang ihm nicht. Das Einzige, woran er denken konnte, war das Gestell, in dem er hing. Er war hier vor zwei Stunden das erste Mal wach geworden, und sein Hirn war genauso leer gewesen wie jetzt. Er brauchte einen Plan!
    Er vermutete, dass er schon vor zwei Stunden und davor einen Plan gesucht hatte. An seinem Zustand erkannte er, dass er bisher keinen sinnvollen gefunden hatte.
    Wer bin ich?
    Rin …
    Die Erinnerung half ihm auch diesmal nicht.
    Gleißende Helligkeit blendete ihn und tauchte sein Gefängnis in ein rötliches Licht. Sie erinnerte ihn an einen Planeten und eine Stadt, die einmal wichtig für ihn gewesen war. Kir…, Ki…; er kam nicht darauf. Nein, die Worte schienen vor ihm davonzulaufen, sich vor ihm zu verstecken.
    Wie spät es wohl war? Er schätzte, dass es Nachmittag war. Die Sonne würde bald untergehen.
    Er schüttelte den Kopf, nein, er wollte ihn schütteln, in einer Geste, die er – wo? – gelernt hatte? Bilder mit Gängen aus Metall stürmten auf ihn ein, mit fremden Wesen, die blasse Arme hatten.
    Schwarze und glänzende Punkte darin. Das waren … Was?
    Sterne!
    Endlich ein Wort, ein Name, ein Begriff, an dem er sich festhalten konnte.
    Sterne!
    Heiße Punkte inmitten von unendlicher Kälte, unfassbar heiße Punkte, die doch keine Punkte waren. Aber was waren sie dann?
    Auch wenn er seine Arme nicht bewegen konnte, fühlte er sich leicht, leicht wie eine Daune, die nur einen Lufthauch brauchte, um zu fliegen. Endlich spülte

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