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Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan

Titel: Sternenfaust - 170 - Das Vermächtnis des Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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unzähligen ausgestellten Utensilien dachte! Ein handgrasergestütztes Brandeisen etwa, oder eine Kombizange mit Sandrosenkristallen zum Ausziehen von Fußkrallen, mit der man bei Bedarf auch einzelne Zehenglieder abtrennen konnte. Oder gar ein umgedrehtes Stachelhalsband, mit dem man bei einem fehlgeleiteten Kridan spontane Erfolge erreichte, von gefangen genommenen irdischen Schwächlingen gar nicht zu reden.
    Sein Blick fiel auf ein Samuraischwert, das zwischen den Überwachungsmonitoren an der Wand hing. Er musste zugeben, dass er den Schnabellosen nicht so viel meuchlerische Fantasie zugetraut hatte, aber das Werkzeug aus kaltem Stahl hatte ihn sofort fasziniert, als es ihm ein subordinierter Tanjaj aus seinem Gelege aus dem Allister-System mitgebracht hatte. Es dürfte dem dortigen Gouverneur gehört haben, wenn er den Aussagen des Kriegers trauen konnte, was er angesichts der goldenen Verzierungen am Griffstück gerne tat.
    Wie gerne sähe er Satren-Nors Blut durch die Rinne von der Klinge tropfen!
    Auf einem Bildschirm blinkte ein Wort dunkelgelb auf: »eliminieren«. Darunter wurden die Koordinaten einer Werft auf Sagunta angezeigt. Unter »Details« erschien eine Liste von Personen.
    Selbst in der Raumflotte gärte es also!
    Kiran-Dun schabte die Schnabelspitzen übereinander und zoomte die Teilnehmer der unangekündigten Besprechung heran. Auf Krallendruck fuhr die Aufnahme einen Fünftel-Mika zurück.
    Die Lautsprecher erwachten zum Leben, aber alles, was er hörte, drehte sich um einen uneinholbaren Lieferverzug von Kristallen für Graser-Endstufen, den ein unkooperativer Sharaan zu verantworten hatte.
    Den wollten sie also umbringen!
    Und die armen Irren beratschlagten, wie sie das dem Raumflottenbefehlshaber verklickern sollten. Kiran-Dun regelte die Lautstärke auf null, denn diese Probleme interessierten ihn nun wirklich nicht.
    Wenn er doch nur an mehr strategischen Orten Überwachungskameras hätte, oder – noch besser – Spitzel für den Bolpor und informelle Mitarbeiter zur Observierung von feindlich-negativen Personen. Aber der heimtückische Angriff der Apri hatte wahrscheinlich vier Milliarden ziviler Opfer gekostet. Bis heute gab es keine offiziellen Zahlen, denn zur Eindämmung von Seuchen waren danach ganze Stadtteile mit breit gestreutem Graserfeuer sterilisiert worden.
    Auch die Bolpor-Zentrale hatte direkte Wirkungstreffer der Apri-Geschütze erlitten. Der gesamte Häuserblock, 29 Gebäude und elf Höfe, hatte schließlich wie die Oberfläche von Sagunta ausgesehen. Tausende mutiger Tanjaj, die jetzt dem Geheimdienst fehlten, hatten dort ihr Leben gelassen. Darunter auch sein Stellvertreter, der von einem herabstürzenden Stahlträger erschlagen worden war.
    Dem einzig wahren Gott sei gedankt , dachte er, dass ich mich während des Angriffs im untersten Tiefgeschoss des Bunkers aufhielt. Er saugte einen Gelbwurm aus der Tasse mit dem Schnabelaufsatz, schlang ihn hinunter – und schüttelte sich. Heute konnte ihn nicht einmal seine Lieblingsspeise aufmuntern. Es war zum Krallenausreißen!
    Ein krähender Warnlaut schreckte ihn aus seinen Gedanken. Jeder einzelne Bildschirm seiner 270-Grad-Galerie zeigte einen alten Kridan in Kapitänsuniform. Darunter blinkte in weißer Schrift mit gelber Warnumrandung der Name »Satren-Nor«!
    Der schlabberhalsige Verbrecher schien aus seinen grauen Augen auf ihn herunterzublicken und ihn auszulachen. Der Prediger bewegte den Schnabel, aber so sehr sich Kiran-Dun auch bemühte, der Übertragung war kein Ton zu entlocken. Dann flackerte zu allem Übel auch noch das Bild, wurde unscharf, und zerfloss schließlich in schwarz-weiße Punkte, die sich nach wenigen Sekunden wieder stabilisierten und den alten Kridan kurz zeigten, bevor die Verbindung vollständig abriss.
    Atemlos vor Wut starrte Kiran-Dun auf das Standbild von Satren-Nor. Spielte ihm jemand einen Streich? Oder hatte sich der Friedensprediger tatsächlich verraten?
    Kiran-Dun konnte sich beim besten Willen keinen Kridan vorstellen, der lebensmüde genug wäre, das zu versuchen.
    Entschlossen berührte er das Sensorfeld, das einen Großalarm auslöste.
    Das Tor zu seiner Kommandozentrale schwang auf. Sein Adjutant Loron-Par stürmte mit klackenden Fußkrallen herein, als ob er auf der Schwelle nur auf sein Signal gewartet hatte. Hinter ihm tänzelte Nari-Ta einher.
    »Was bedeutet das?«, fragte Kiran-Dun mit einem zornigen Schnabelreiben und zeigte auf die Fratze des Friedensbringers. »Woher

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