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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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unterstellten.
    »Das Ende ist nah!« , durchfuhr ein fremder Gedanke Turanagi. »Es wird keine Zukunft geben!«
    Wer war das?
    Die gedankliche Stimme war laut gewesen. Wie ein mentaler Schrei in der Stille, doch nun hatte er sie verloren.
    Turanagis Blick wanderte über die Ränge, doch er konnte nichts Verdächtiges entdecken. Es war wie ein Brüllen im Gemurmel gewesen, das nun wieder verstummt war.
    Nun konzentrierte sich Turanagi, und sofort brach ein Schwall von Gedanken auf ihn ein.
    Die Menschen und ihre Gedanken! Es war ein unglaublich wirres Geschwafel aus Sprachfetzen, Bildern und Gefühlen. Unter den Menschen schien es keinerlei mentale Disziplin zu geben, ihre Gedanken erinnerten Turanagi nicht selten an das mentale Brabbeln von Alendei-Babys.
    »Der Evangelist wird stolz sein!« , blitzte es in Turanagis Bewusstsein auf. »Und alle Welt wird sehen, wie kurz nach Taglieris hoffnungsfroher Rede Mayen Thule im Erdboden versinkt.«
    Und dann spürte Turanagi Schmerz. Körperlichen Schmerz, den sich jemand selbst zufügte. »Die Betäubung verliert an Wirkung« , hörte Turanagi die gebrüllten Gedanken. »Aber der Schmerz wird nicht mehr lange andauern.«
    Hätte er noch über seine Fähigkeiten des Teleportierens verfügt, Turanagi hätte sich auf die Mentalquelle konzentriert und wäre dorthin gesprungen.
    Die Quelle optisch zuzuordnen fiel ihm jedoch weitaus schwerer. Vor allem bei dieser Menschenmasse.
    Er wusste nicht einmal, auf welchem Rang sich der Fremde befand. War es Rang 12 oder 13?
    »Turanagi an Commander al Khaled«, flüsterte er in seinen Handkommunikator. Trotz der Erinnerungen Izanagis fühlte sich auch das fremd an; durch Flüstern die Kommunikation auf eine Person zu richten. Ein viel zu umständlicher und auch ungenauer Vorgang, der bei den Menschen zu oft dazu führte, dass andere es dennoch hörten. Die mentale Bündelung der Alendei war hier weitaus effizienter.
    »Was gibt es, Turanagi?«, meldete Commander al Khaled. Er hatte alle Offiziere des Star Corps angewiesen, ihn sofort persönlich zu unterrichten, wenn ihnen etwas Seltsames auffiel.
    »Ich habe die Gedanken eines Attentäters empfangen«, flüsterte Turanagi.
    »Wo ist er?«, fragte der Commander ruhig.
    »Irgendwo auf Rang 12 oder 13. Ich kann ihn nicht orten.«
    »Ich brauche mehr Infos, Turanagi!«
    Turanagi schloss die Augen und bündelte seine Gedanken. Der menschliche Verstand war chaotisch und schwach. Es war nicht leicht für Turanagi, mentalen Kontakt mit einem Menschen aufzunehmen und aufrecht zu halten.
    Turanagi tastete sich voran, Schritt für Schritt und versuchte, ein gleichförmiges Gedankenmuster zu finden. Das war nicht leicht, angesichts der vielen Menschen und ihrer Emotionen. Die gedanklichen Stimmen waren zu ähnlich.
    Doch dann erkannte er wieder das mentale Muster, erkannte, dass dies zu einer bestimmten Person gehörte. »Die letzten Worte!« , hörte er. »Die letzten Worte von Taglieris hoffnungsvoller Rede sollen der Startschuss für die Bombe sein. Und die Welt wird zusehen. Der Evangelist wird zusehen.«
    Wenn Turanagi mentale Kontakte knüpfte, blendete er andere Sinne aus, vor allem den Gehörsinn. Doch in diesem Moment hörte er klar die Worte von Ratspräsidenten Taglieri: »Lassen Sie mich zum Abschluss nur noch einen Satz sagen …«
    »Sobald der Ratspräsident seine Rede beendet, geht eine Bombe hoch!«, keuchte Turanagi in seinen Handkommunikator.
     
    *
     
    »Lassen Sie mich zum Abschluss nur noch einen Satz sagen«, sagte Vincent Taglieri und machte einen kunstvolle Pause: »Mögen sich die Hoffnungen von Menschen und Wanagi gleichermaßen …«
    »Nicht aufhören!«, hörte Vince die Stimme von Commander al Khaled in seinem Ohr. Er hatte einen winzigen Speaker im Ohr, um im Notfall sofort über alles informiert zu werden.
    Vince räusperte sich, sagte »Äh« und griff nach einem Glas Wasser, das vor ihm stand.
    »Sobald Sie Ihre Rede beenden, geht eine Bombe hoch«, hörte Vince erneut.
    Das allein war Grund genug, einen besonders tiefen Schluck Wasser zu nehmen, wobei er kurz husten musste.
    »Ich nehme an, Wanagis verschlucken sich nie«, sagte er charmant und erntete Gelächter von den Zuschauerreihen. »Mögen sich die Hoffnungen von Menschen und Wanagi gleichermaßen erfüllen«, rief er in die Menge. »Mögen sich die Völker weiterhin friedlich die Hand reichen. Mögen wir viel voneinander lernen.«
    Aus den Augenwinkeln sah Vince den verwunderten Blick von Savanna und

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