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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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dachte bei sich: Noch ein ›Mögen sich‹-Satz, und die Bombe geht hoch, egal was ich sage.
     
    *
     
    »Turanagi!«, rief Commander Shamar al Khaled in seinen Armband-Kom. »Ich brauche mehr Informationen!«
    Es folgte keine Antwort.
    Shamars Finger huschten über die vielen Splitscreens der zahllosen Überwachungskameras, bis er schließlich Turanagi im Bild hatte.
    Turanagi, der halb Mensch, halb Alendei war, stand mit geschlossenen Augen da und schien sich zu konzentrieren.
    »Turanagi!«, rief Shamar und überlegte im gleichen Moment, ob es nicht besser war, die Konzentration des telepathisch begabten Mannes nicht zu stören.
    »Er ist jung!«, flüsterte Turanagi.
    Großartig , dachte Shamar. Auf Rang 12 sind fast nur Studenten.
    »Der Zündmechanismus steckt irgendwo in seiner Hüfte!«
    Shamar strich sich mit der Hand über das Gesicht. Wie sollten seine Männer unauffällig die Hüften der Teilnehmer prüfen?
    »Kurze Haare …«, kam es von Turanagi, und Shamar aktivierte eine Scan-Analyse der Zuschauer der Ränge 12 und 13. Alle Personen wurden nun einzeln angezeigt. Shamars Finger huschten über all jene, die kurze Haare hatten.
    »Es ist schwer«, hörte Shamar die Stimme von Turanagi. »Der Fremde denkt nur an seine Aufgabe. Erinnerungen sind nur schemenhaft … Ich sehe … Er hat grüne Augen!«
    Fieberhaft rasten die Finger des Sicherheitschefs der GalAb über das Touchscreenfeld und begrenzte die inzwischen identifizierten Personen. Er reduzierte das Raster auf grüne Augen.
    »Drei Leute!«, sagte er. Drei Namen blinkten auf dem Bildschirm auf. Sie alle könnten es sein.
    »Luke!«, rief Turanagi plötzlich. »Er heißt Luke!«
    »Luke Fuller«, blinkte es auf der Anzeige.
    Sofort übertrug er die Standort-Informationen an seine Leute. »Betäubt ihn. Der Zünder steckt in seiner Hüfte!«
    »Wir haben ihn gleich«, murmelte Shamar zu Vincent Taglieri. »Es wäre gut, wenn Sie die Masse kurz ablenken könnten!«
     
    *
     
    Ablenken!
    Vince musste sich bemühen, seine Miene nicht zu verziehen. In den letzten Minuten hatte er nur Blödsinn geredet, und nun sollte er die Menge ablenken, um die Festnahme des Täters zu ermöglichen.
    »Applaus ist etwas Klassisches!«, rief Vince in die Menge. »Es ist etwas Menschliches. Es ist etwas Universelles. Daher: Applaus für die Wanagi und das, was sie hier erschaffen haben!«
    Mit begeistertem Grinsen begann Vince, in die Hände zu klatschen. Dabei nickte er eifrig Savanna zu, die verlegen lächelte und schließlich in den Applaus einstimmte.
    Vince hob seine klatschenden Hände, um die Menge dazu zu bringen, auch zu applaudieren, und so allmählich breitete sich das Klatschen auch tatsächlich bei den Zuschauern aus.
    Die Wanagi schienen teilnahmslos. Sie zumindest klatschten nicht. Sie wussten wohl nicht so recht, ob es angebracht war, immerhin waren es sie und ihre Leistungen, die beklatscht wurden.
    »Wir haben ihn«, hörte Vince an seinem Ohr und atmete erleichtert auf.
    Er winkte der Menge zu und verließ den Platz, wodurch der Applaus sogar noch ein wenig stärker wurde. Die freuen sich wahrscheinlich, dass diese schwachsinnige Rede vorbei ist.
    Vince ging zu Savanna, hielt ihr den Arm zum Einhaken hin und zerrte sie mit sich. Schnell huschten die beiden an der Absperrung entlang in den Sicherheitsbereich, wo Vince sich umgehend mit Commander al Khaled treffen würde.
    »Den Schluss deiner Rede hättest du noch ein wenig üben sollen«, flüsterte ihm Savanna zu. »Vor allem der letzte Satz war ein bisschen lang.«
    »Hier hieß das Motto: Blamier dich oder stirb!«, flüsterte er zurück.
     
    *
     
    »Was wissen wir von ihm?«, wollte Vince wissen.
    Der Perser mit der scharf gezeichneten Nase und den krausen Haaren blickte Vince ernst ins Gesicht. Vince glaubte, die dunklen Augen des Chefs der GalAb würden ihn durchdringen.
    »Luke Fuller«, sagte Commander al Khaled ungerührt, »verlor am 19. September 2271 beide Eltern und verließ ohne Abschluss die Schule. Einige Webstream-Einträge führen ihn als Sympathisanten für Pro Humanity , aber nicht als offizielles Mitglied.«
    Vince seufzte. »Was ist mit der Waffe?«
    »Sichergestellt«, erwiderte Commander al Khaled. »Der Zündmechanismus befand sich in seiner Hüfte, die Fusionsbombe in seiner Tasche, die Sprengladungen mit den modifizierten Wasserstoffisotopen auf drei e-Pads verteilt.«
    »Die Bombe ist entschärft?«, wollte Vince wissen.
    »Das ist sie«, bestätigte der Commander.

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