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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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drei der anderen in die Kabinen, die rechts und links vom Gang abzweigten. Im Falle eines weiteren Rückzugs der Squad sollten sie den feindlichen Aliens in den Rücken fallen. Danny und Jin verbargen sich hinter einem Wärmeableitaggregat, während Pitbull, Sabrina und er die Fremden direkt ins Visier nahmen.
    Sabrina atmete schwer. Es war wie damals, als er in einer Simulation Pitbull unter friendly fire genommen hatte.
    An der weit entfernten Gangbiegung lagen Jeff und Dex am Boden, beide rührten sich nicht.
    Designer von Syntho-Drinks , hallte die Stimme seines Vaters aus der Vergangenheit zu ihm empor. Mach dich nicht lächerlich, du gehst zum Star Corps, genau, wie dein alter Herr es getan hat. Genau, wie deine Brüder es sind, und deine Schwester es einst sein wird.
    Timothy hatte natürlich eifrig genickt. Und trotz dieser seltsamen Übelkeit in seinem Inneren, trotz des Gefühls einer stahlharten Klaue, die seine Brust umschloss, hatte er das Anmeldeformular ausgefüllt. Der Einfluss seines Vaters hatte sogar seine schlechte Bewertung bei der Musterung wettgemacht.
    »Sag mal, pennst du, oder was?«, keifte Pitbull im internen Squad-Funk. Der Freund rammte ihm den Ellbogen brutal in die Seite. »Schieß endlich, das hält sie wenigstens etwas auf.«
    Timothy gehorchte. Sein Gaussgewehr war auf Dauerfeuer eingestellt und spuckte Salve um Salve. Die Fremden wurden nicht verletzt, kamen jedoch erneut etwas langsamer voran. Was auch immer das Ziel der Angreifer war, die Squad würde sie so lange aufhalten, bis der letzte Marine zu Boden gegangen war.
    Sie mussten die Unbekannten eine Gangbiegung weiter locken, erst dort stand die Firedog-Squad bereit.
    Ein weiterer Strahl der Fremden surrte an ihm vorbei. Die Messwerte für die Außentemperatur schnellten in die Höhe. Der Gang war erfüllt von fliegender Gaussmunition und sirrenden Strahlenschüssen.
    »Hör gefälligst auf zu träumen, sonst erwischt …«
    Sabrina brachte den Satz nie zu Ende. Einer der Strahlen traf auf ihren Helm. Die Vorderseite zersplitterte, als bestünde sie nur aus billigem Glas. Ihr Körper taumelte zurück, die Arme ruderten, dann krachte sie zu Boden.
    Während Pitbull weiter schoss, ging Timothy auf die Knie und robbte zu Sabrina. Ihr Gesicht war kaum mehr zu erkennen. Eine schwarze Masse aus geröstetem Fleisch und verbrannten Augen starrte ihm entgegen. Bevor er sich übergeben musste, wandte Timothy den Blick ab.
    »Reiß dich zusammen, Mann«, keifte Pitbull und feuerte weiter.
    Pitbull war sein Freund. Genau, wie Sabrina es gewesen war. Sie waren seine Familie. Nachdem sein Vater gestorben war, waren sie seine einzige Familie. Sein Vater war Opfer der Dronte geworden. Es war gelungen, ihm den Parasiten zu entfernen, doch wie bei allen anderen auch, hatte ihn dies zu einer leeren, nichtsnutzigen Hülle werden lassen.
    »Los, wir hauen ab«, holte ihn Pitbull erneut zurück in die Wirklichkeit.
    Sie rannten den Gang hinunter, wo Jeff und Dex am Boden lagen. Jeffs linke Hand war abgetrennt, es war jedoch kein Blut zu sehen. Der Strahl musste aufgrund der enormen Hitze alle Blutgefässe verschweißt haben.
    Timothy lächelte, doch ein Blick auf den Scanner machte ihm deutlich, dass auch das Jeff nicht mehr retten konnte. Seine Vitalzeichen wurden schwächer, bis sie schließlich ganz ausblieben. Er war tot. Auch Dex war nur noch lebloses Fleisch, genau wie Sabrina.
    »Ist doch nicht zu fassen«, keuchte Pitbull, während er vor Timothy herrannte. »Ausgerechnet du stehst noch. Scheinst einen Schutzengel zu haben.« Nach einigen Augenblicken murmelte er: »Warum haben den nur immer die Falschen?«
    Endlich erreichten sie die nächste Gangbiegung. Timothy kontrollierte die digitale Anzeige seines Head-Up-Displays. Die Firedog-Squad hatte an dieser Kreuzung Aufstellung beziehen sollen. Jetzt konnten sie die Fremden gemeinsam in die Zange nehmen.
    Als sie die Gangbiegung erreichten, blickte er auf ein Massengrab. Alle zehn Kameraden der Firedogs lagen dort aufeinandergestapelt.
    »Scheiße!«, kreischte Pitbull.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, keuchte Timothy. Hektisch blickte er sich um. Die Fremden würden in wenigen Augenblicken ebenfalls hier sein.
    »Woher soll ich das wissen?«, fauchte sein Freund zurück. »Denk halt selber mal nach.«
    Eine Gruppe der Fremden stand mit einem Mal vor ihnen. Sie hatten die aufgebahrten Körper der Toten als Deckung verwendet.
    Ein Schuss traf Pitbull aus nächster Nähe in die Brust.

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