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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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richtete sich entschlossen auf. »Warum schon wieder dieser Albtraum«, murmelte sie und warf einen Blick auf den Infoscreen neben ihrem Bett.
    Es war 4.57 Uhr. Der 30. Oktober 2257.
    Exakt drei Jahre war es her. Drei Jahre, seit die Albträume das erste Mal begonnen hatten. Eine Zeit, in der Dana unter dieser abstrusen Horrorvision litt, für die es schlichtweg weder einen Grund noch eine rational einleuchtende Erklärung gab.
    Heute vor drei Jahren hatte sich die STERNENFAUST im finalen Kampf gegen die Dronte befunden. Zusammen mit der SONNENWIND hatte man die geheimnisvollen Lichtsonden gefunden und die Spur der Dronte wieder aufgenommen. Die Flotte der Dronte hatte sich in einem seltsamen Weltraumnebel versammelt, wo sich die Dronte auf einem Mond, der einen Lavaplaneten umkreiste, von ihren Wirtskörpern lösten und ein riesiges Gebilde formten, das schließlich den gesamten Mond bedeckt hielt. Sie erschufen etwas, das als »schlafender Weise« bezeichnet wurde.
    Schließlich verschwanden Planet und Mond kurzzeitig, während es Dana im letzten Moment gelungen war, die STERNENFAUST weit genug von dem Nebel wegzubringen.
    Bereits damals war sie von der fixen Idee besessen gewesen, dass es zu einer Katastrophe geführt hätte, wäre die STERNENFAUST ebenfalls in diesem Nebel verschwunden. Und zwar keineswegs nur zu einer Katastrophe für die STERNENFAUST, sondern zu einer Katastrophe von geradezu kosmischem Ausmaß.
    Zu dieser Zeit hatte sie es noch der Anspannung aus dem Gefecht zugeschrieben. Doch dann hatten die Träume begonnen. Träume, die ihr immer wieder detailliert zeigten, was auf der STERNENFAUST passiert wäre, hätte sie damals nicht rechtzeitig den Befehl gegeben, den Abstand zu dem System zu vergrößern.
    Dana konnte jedes einzelne Besatzungsmitglied benennen, das diesen Vorfall nicht überlebt hätte. Es waren stets die gleichen Personen.
    Und nicht nur das: In ihren Träumen hatte sie sich immer wieder im Spiegel gesehen. Ihr Spiegelbild zeigte sie auf seltsame Weise verjüngt. Und dann geschah stets das Gleiche: Auf ihrer rechten Wange erschien ein Symbol, das kurz darauf wieder verschwand. Anschließend griff Dana in ihre Umhängetasche, um etwas hervorzuholen. Doch sie wusste beim besten Willen nicht, was es war, das sie dort suchte.
    Zunächst hatte Dana es darauf geschoben, dass sie überarbeitet war. Doch es war nicht besser geworden. Schließlich hatte sie sich Bruder William anvertraut, und er hatte sie überreden können, psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
    Als Ursache für die Träume war das unverarbeitete Trauma der Gefangenschaft bei den Morax und ihr persönlicher Verlust von Yngvar MacShane diagnostiziert worden. Sie hatte Medikamente zur Traumunterdrückung erhalten, damit sich der Traum nicht als fixe Idee in ihr Gedächtnis einbrennen konnte.
    Und es hatte tatsächlich geholfen. Auch als das Medikament wieder abgesetzt wurde, war der Traum um den – wie Dana es inzwischen bezeichnete – »STERNENFAUST-Zwischenfall« zunächst nicht zurückgekehrt.
    Nach einigen Wochen jedoch hatte sie dieser Traum erneut aus dem Schlaf gerissen. Sie hatte den Vorfall für sich behalten. Es machte sich nicht gut in der Dienstakte, wenn in psychiatrischen Gutachten an ihrem Verstand gezweifelt wurde. Immerhin träumte sie nur noch selten davon, und seit einem halben Jahr gar nicht mehr.
    Doch jetzt war der Traum erneut zurückgekehrt. Und auch diesmal würde sich Dana hüten, sich jemanden anzuvertrauen. Dana war inzwischen ohnehin längst davon überzeugt, dass dieser Traum eine andere, eine tiefere Bedeutung hatte. Und kein Psychiater der Welt würde ihr dabei helfen können, diese wahre Bedeutung herauszufinden.
    »Van Deyk an Captain Frost«, hörte sie plötzlich eine Stimme über den internen Kom. Dana atmete tief durch. Lieutenant Commander Stephan van Deyk, ihr erster Offizier! Wenn sie einen Beweis dafür brauchte, dass der seltsame Traum nichts als ein seltsamer Traum war, dann musste sie nur die Stimme ihres I.O. hören. Auch er war in ihrem Traum bei dem »STERNENFAUST-Zwischenfall« gestorben.
    »Ich höre Sie, Commander«, antwortete Dana.
    »Wir haben hier etwas, dass Sie sich ansehen sollten!«
    Dana reckte sich leicht und sagte: »Bin unterwegs, I.O.!«
     
    *
     
    Mit jedem Schritt, den Dana auf das Schott zur Bücke zuging, verflüchtigte sich die Erinnerung an den Albtraum ein wenig mehr. Da der Flug ins Zielsystem noch einige Zeit in Anspruch nehmen würde, musste

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