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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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und musste grinsen, so froh war er, sie lebend hier wiederzufinden.
    »Du meine Güte, Kazuma!«, rief sie. »Wir müssen dich sofort verbinden!«
    »Es geht schon«, sagte Kazuma und eilte in die Nasszelle, die er hinter der letzten Tür entdeckt hatte, wo er sich ein Handtuch griff und um den Kopf wickelte.
    Als er wieder zu Linda zurückkam, bemerkte er einen großen Video-Monitor an der Wand, auf dem ein blauer Punkt pulsierend größer und kleiner wurde.
    »Das ist Vater!«, rief Linda.
    Mühselig rappelte sie sich hoch und aktivierte das Touchfeld der Videowand.
    »Linda«, rief Mister Frey. »Ein Glück, du lebst noch!«
    »Ja, und Kazuma ist bei mir!«, sagte sie.
    Mister Frey nickte. »Der Tower wurde vernichtet. Jemand muss sich in die internen Sicherungssysteme gehackt haben. Die autarken Schutzschilde wurden deaktiviert und der Tower vernichtet. Ich habe mit einem Gleiter entkommen können.«
    Wahrscheinlich mit einem Privatgleiter , dachte Kazuma. Und wahrscheinlich hat er nicht einmal seine Assistentin mitgenommen.
    »Hör zu, Linda. Und auch Sie, Kazuma, müssen mir zuhören. Wir müssen …«
    In diesem Moment wurde der Bildschirm dunkel. Die Verbindung war abgerissen.
    »Vater?«, rief Linda. »Vater?«
    »Die Kom-Verbindung ist unterbrochen«, sagte Kazuma. »Das muss allerdings nichts heißen!«
    »Doch«, widersprach ihm seine Freundin. »Jeder Gleiter hat einen autarken Sender. So wie dieses Haus. Wenn die Verbindung abbricht, kann das nur bedeuten, dass …«
    Der Gleiter abgeschossen oder von irgendetwas getroffen wurde , ergänzte Kazuma in Gedanken.
    »Kazuma«, sagte Linda schließlich. »Wir müssen unbedingt meinen Vater finden!«
     
    *
     
    Raumstation WAR HOPE im Sternstein-System
     
    Als die ersten Schüsse neben ihm in die Wand fuhren, fragte Timothy sich, wie es nur so weit hatte kommen können. Sollte er hier sterben, in einem beschissenen kleinen Sonnensystem, bevölkert von überdimensionierten Ameisen? Und das alles nur wegen des dämlichen Wichsers, der sich sein Erzeuger schimpfte.
    »Deckung«, durchstieß die hohe Stimme von Sabrina sein Denken auf dem internen Squad-Funkkanal. Ihr Tritt in seine Kniekehlen fegte ihn brutal von den Beinen. »Verdammt, konzentrier dich gefälligst. Keine Tagträume heute!«
    »Tut mir leid«, stammelte er.
    Sabrina verkniff sich dieses Mal eine geharnischte Bemerkung.
    Über den elektronischen Zielfokus seines Gaussgewehrs visierte Timothy die Fremden an. Sie hatten eine kreisrunde Öffnung in die Wand des äußeren Stationssegments gesprengt. Wie tödliche Engel, in gleißendes Licht getaucht, traten immer mehr von ihnen daraus hervor.
    »Feuer!«, befahl Sabrina.
    Er konnte ihr Gesicht hinter dem Helm des Servo-Anzugs nicht erkennen, aber das musste er auch nicht. Vermutlich presste sie wieder ihre Lippen zusammen, wie bei ihrer ersten Begegnung, als er direkt in sie gelaufen war und stotternd nach dem Weg zu seinem Quartier gefragt hatte.
    Seine antrainierten Reflexe übernahmen die Oberhand. Die digitale Anzeige fokussierte sich auf die Silhouetten hinter den gleißenden Schirmen, dann drückte Timothy ab.
    Die Fremden wurden mit einem Hagel an Gaussgeschossen eingedeckt, die mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit in ihren Schirm einschlugen.
    Der erhoffte Erfolg blieb aus.
    Stattdessen durchstießen die Geschosse die Außenwand der Station. Zischend entwich die Atmosphäre, was im Moment keine Rolle spielte. Sie trugen alle Servoanzüge, die für den Einsatz im Weltall entworfen worden waren. Die Sektion war zudem abgeriegelt, wodurch sich der Atmosphärenverlust lediglich auf dieses Deck auswirkte.
    Vermutlich kräuselte Sabrina jetzt die Stirn, wie damals, als er vergessen hatte, sein Gaussgewehr durch die Eingabe des persönlichen Codes zu entsichern – mitten im Einsatz.
    »Grant, schaff deine Jungs zur Kreuzung 3-23«, befahl sie dem Corporal der Firedog-Squad. »Wir nehmen die Dreckskerle in die Zange.« Dann gab sie den Rückzugsbefehl für das eigene Team.
    Schritt für Schritt wichen sie – die Watereagle-Squad – zurück, sich ständig dabei sichernd. Die Fremden schritten nur zögerlich voran, doch dafür war ihr Vorgehen umso brutaler. Die Strahlen ihrer Waffen hinterließen Verbrennungsspuren auf dem molekular verhärteten Stahl.
    »Die wollen uns abfackeln«, grunzte Peter »Pitbull« Sanders über den Squad-Kanal.
    Alle zehn Mann hatten die nächste Gangbiegung erreicht und begannen sich zu positionieren. Sabrina schickte

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