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Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic!

Titel: Sternenfaust - 178 - Vertraue nie einem Genetic! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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ihren Routineaufgaben nachkommen würde. »Danach setzen wir wie geplant …«
    »Ma’am!«, unterbrach sie Lieutenant Toober. »Ich empfange die Signaturen von acht Rettungskapseln.«
    Dana schüttelte den Kopf. Wenn die acht Kapseln das Schiff verlassen hatten, während es sich noch auf dem Bremsflug befand …
    »Wie schnell sind die Rettungskapseln unterwegs?«
    »0,8 LG«, antwortete Lieutenant Toober.
    Dana wischte sich mit der Hand über die Augen. Bei dieser Geschwindigkeit war es der STERNENFAUST unmöglich, einen Parallelkurs einzunehmen. Ein Rettungsversuch war ohnehin zwecklos. Innerhalb von Minuten würden sich diese Rettungskapseln in glühende Särge verwandeln.
    »Die Kapseln drehen sich«, meldete Lieutenant Toober.
    Dana wusste zunächst nicht, was die junge Offizierin meinte. »Bekommen Sie die Kapseln in die optische Erfassung?«, wollte Dana wissen.
    Lieutenant Toober hatte damit einige Probleme. Schließlich gelang es ihr, die Bildsignaturen von drei Rettungskapseln einzufangen. Und die blonde Ortungsoffizierin hatte recht gehabt. Die Kapseln, die an Torpedos erinnerten, hatten sich im Flug gedreht, sodass es nun schien, als würden sie rückwärts fliegen.
    »Es handelt sich bei den Rettungskapseln um autarke Einheiten mit Baryonen-Triebwerken!«, meldete sich van Deyk zu Wort. »Ich habe über einige Testreihen gelesen. Es sind die wirksamsten Beschleunigungsantriebe, die es aktuell gibt, aber sie werden nur bei Abwehrraketen und Raum-Torpedos verwendet. Kein Andruckabsorber, der mir bekannt ist, könnte die Beschleunigung eines Baryonen-Triebwerks so weit ausgleichen, dass ein menschlicher Organismus darin überleben könnte.«
    In diesem Moment deutete ein helles Aufleuchten darauf hin, dass die Triebwerke gezündet wurden.
    »Mehrere extreme Bremsmanöver in Folge«, berichtete Lieutenant Toober. »Geschwindigkeit nun bei 0,7 LG.«
    Dana schüttelte den Kopf.
    »0,6 LG.«
    Es war unglaublich. Die konnten nahezu im Minutentakt um jeweils zehn Prozent der Lichtgeschwindigkeit abbremsen.
    Wer sich auch immer in diesen Rettungskapseln befand, es war undenkbar, dass er noch am Leben war.
    Bei 0,2 LG stoppten die Bremsmanöver. Vielleicht waren auch die internen Energiereserven aufgebraucht.
    »Gehen wir auf Parallelkurs und holen die Rettungskapseln an Bord«, sagte Dana. »Vielleicht finden wir darin einige Antworten darauf, was hier vorgefallen ist.«
     
    *
     
    »Ich messe schwache Biosignale«, erklärte Dr. Scott, die ihren Scanner auf die Kapseln gerichtet hielt.
    Nach drei Stunden war es gelungen, alle acht Rettungskapseln an Bord zu nehmen. Sie waren im Frachtraum 2 aufgereiht und mit bleihaltigem Schwerschaum besprüht worden. Zwei Crewmitglieder hielten sich mit Thermostrahlern bereit, um die Kapseln zu öffnen.
    »Das können unmöglich Menschen sein«, sagte Lieutenant Commander van Deyk. »Kein normaler Mensch hätte das überleben können.«
    »Ein normaler Mensch vielleicht nicht«, sagte Dana.
    »Sergeant Ragnarök S. Telford«, sprach der Erste Offizier in seinen Armbandkommunikator. »Kommen Sie sofort in den Frachtraum zwei. Und bringen Sie mindestens ein Dutzend Marines mit.«
    »Ich messe eindeutig Lebenszeichen«, erklärte Dr. Scott. »Aber Sie sind sehr schwach. Wenn es tatsächlich eine Chance gibt, die Insassen der Kapseln zu retten, müssen wir uns beeilen.«
    »Das ist mir bewusst«, sagte Dana. »Ich werde dennoch kein Risiko eingehen. Wir warten auf Telfords Team.«
    Die Schiebetüren öffneten sich, und Sergeant Telford eilte mit zwölf Marines herein. Alle hatten einen Nadler in der Hand und bezogen Stellung.
    Dana war nicht naiv. Sie wusste, dass auf den Genetic-Welten in alle mögliche Richtungen geforscht wurde. Man griff in das menschliche Genom ein, um perfekte Techniker, Forscher und auch Führungskräfte zu erschaffen. Zugleich hatten die Genetics immer wieder Versuche angestellt, den perfekten Soldaten zu züchten. Und dafür musste sie nur ihren Sergeant ansehen. Ragnarök S. Telford war ein Genetic, ein Hüne von über zwei Metern mit schnellen Reflexen und perfekt antrainierten Kampftechniken. Doch auch er galt auf den Genetic-Welten inzwischen als »überholt«.
    »Öffnen Sie den ersten Behälter«, sagte Dana, und zwei Techniker setzten sich in Bewegung. Zur Sicherheit trugen sie Schutzkleidung, die fast an einen Kampfanzug der Marines erinnerte.
    Der Thermostrahler schnitt sich schnell durch das zum Teil verkohlte Material der Kapseln, von denen

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