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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Planetenoberfläche gerissen hatte. Wie eine kilometerlange Wunde klaffte ein über dreißig Meter breiter und mehrere Meter tiefer Riss in der grasbewachsenen Landschaft.
    Von den Antennen für Funk und Ortung war nichts anderes übrig geblieben als geschmolzenes Metall, und auch vom Jagdgeschütz im Bug der PLUTO war nicht mehr viel zu sehen. Dafür hatte der Plasmaschild nicht gereicht. Genauso unklar war, wie viele der starr eingebauten Gauss-Geschütze an der Unterseite nach diesem Höllenritt noch intakt waren, aber das war bestimmt unser geringstes Problem.
    Ich hatte die Mannschaft für die restlichen Stunden der Nacht schlafen geschickt.
    Eine Techniker-Crew und die überlebenden Marines hatte ich zu einer Sonderschicht eingeteilt. Während die Techniker die Aufgabe hatten, alle Schotts und nach draußen führende Wartungsschächte zu öffnen, bewachten die Marines die Eingänge, damit keine ungebetenen Gäste in das Schiff eindrangen. Zusätzlich mussten die Techniker in den Gängen Turbinen installieren, damit die frische Nachtluft von Solo in der PLUTO zirkulieren konnte, denn was half uns die Landung auf diesem Planeten, wenn wir wegen der defekten Luftumwälzanlage erstickten. Jetzt wehte ein konstantes Lüftchen durch die Gänge des Schiffes, was auch so bleiben würde, bis Duponts Leute entweder die Anlage repariert oder wenigstens die Klimaschächte an die Außenluft angeschlossen hatten.
    Außerdem hatte Lieutenant Dupont gleich nach unserer Bruchlandung eine Bergstrom-Funkanlage, die als Ersatzteil für die Landefähren mitgeführt wurde, an der Außenhülle des Schiffes montiert, um als Relais der Funkkonsole in der Zentrale zu dienen. Kontakt mit dem Star Corps erhielten wir damit erwartungsgemäß nicht, aber während der nächsten Stunden sollte ein Peilsignal die Antenne verlassen, damit die in den Rettungskapseln abgesprungenen Personen zur PLUTO fanden. Freilich würden wir für eine höhere Reichweite die weggeschmolzene Hauptantenne ersetzen müssen, aber für die nächsten paar Tage musste das Provisorium ausreichen.
    Die Kapseln waren in einem Umkreis von zehn Kilometern heruntergekommen. Wenn wir wenigstens eine Landefähre zur Verfügung gehabt hätten, wäre es ein Leichtes gewesen, die Gestrandeten abzuholen.
    Glücklicherweise hatten sich fast alle über die Funkgeräte der Kapseln gemeldet und erreichten selbstständig noch vor Ende der Nacht das Schiff. Nur von Corporal Jones war außer dem Notsignal der Rettungskapsel keine Bestätigung gekommen. Deshalb hatte ich zwei Mann zu Fuß ins Gebirge geschickt, um nachzusehen, was dort geschehen war. Sie hatten sich nach vier Stunden über Funk gemeldet und die traurige Nachricht vom Tod des Marines überbracht. Seine Rettungskapsel war auf einem Felssims gelandet, was normalerweise kein Problem gewesen wäre, aber beim Öffnen des Einstiegs hatte die Kapsel Übergewicht bekommen und war hundert Meter in die Tiefe gestürzt.
    Jetzt standen sieben Särge vor der PLUTO aufgebahrt, je einer für Bran Riktor, die vier Astrophysiker und Corporal Jones, sowie einer symbolisch für die zweiundzwanzig Besatzungsmitglieder, die bei der Explosion der L-2 und der L-3 gestorben waren. Auf jedem flatterte eine Flagge der Solaren Welten im auffrischenden Wind. Erste Tropfen fielen aus den Wolken, aber die gesamte Mannschaft stand vor den Gräbern, ohne auf das Wetter zu achten.
    Aus schwebenden Kugellautsprechern drang das Lied des »Guten Kameraden« in einer Fassung der Ganymed Marching Band . Dafür hatte Sergeant Kovac die Musikanlage aus seiner Kabine zur Verfügung gestellt. Anderenfalls wäre die Musik lediglich aus den Armband-Koms erklungen, was dem Anlass nicht gerecht worden wäre. Da wir keinen Trompeter an Bord der PLUTO hatten, ließen wir die Särge zu einer Audioversion des »Letzten Trompetensolos« in die Tiefe, während die Übrigen – auch jene vom nichtmilitärischen Personal – salutierten.
    Am Kopf der Gräber standen provisorische Grabsteine, auf die ich die Namen der Toten geschrieben hatte. Für Bran Riktor hatten wir in der Nähe sogar einen Felsblock gefunden, in den Lieutenant Dupont den Namen des Piloten mit seinem Thermoschneider eingraviert hatte.
    Neunundneunzig Frauen und Männer erwiesen den Toten die letzte Ehre. Keiner ließ sich nehmen, ein Schäufelchen Erde oder eine Wiesenblume in die frisch ausgehobenen Gräber nachzuwerfen.
    Auf mein Kommando hin feuerten die verbliebenen neun Marines drei Salutschüsse

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