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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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aus ihren Gauss-Gewehren ab. Die mit höchstmöglicher Mündungsgeschwindigkeit abgeschossenen Metallwürfel verglühten wie die Leben der Frauen und Männer, denen dieser letzte Gruß galt.
     
    *
     
    Tag 37
     
    »Scout 1 an Basis«, krachte es aus den Lautsprechern auf der Brücke der PLUTO.
    Erleichtert atmete ich auf. Wir hatten wieder Kontakt mit der Gruppe von Lieutenant Commander Allan Fernandez.
    Noch immer hatten wir nicht feststellen können, was die Signale so einschränkte, dass weder Bergstromfunk noch normale lichtschnelle Kommunikation fehlerfrei funktionierte. Das Rauschen und die unregelmäßig auftauchenden ratternden Geräusche machten schon bei zehn Kilometern Entfernung eine Verständigung unmöglich, von einer Verbindung zum Star Corps ganz zu schweigen. Wie der Funk wurde auch unsere Ortung durch die geheimnisvolle Strahlung beeinträchtigt und so hatten wir gar nicht mitbekommen, dass sich jemand der PLUTO näherte.
    Fernandez’ Leute hatten es am Vortag nicht mehr geschafft, mit ihrer Beute vom Gebirge bis zum Schiff zu marschieren, deshalb freute ich mich umso mehr, dass sie endlich auftauchten. Die Wahnsinnigen mussten die ganze Nacht durchmarschiert sein, denn sonst wären sie nicht jetzt schon hier.
    »Hier Basis, van Deyk«, antwortete ich. »Willkommen daheim!«
    Lieutenant Ishikawa stellte das Bugteleskop Richtung Norden.
    Insgesamt zählte ich acht Personen, die sich über die Ebene schleppten. Sechs von ihnen trugen schwere Bündel auf dem Rücken, während die Übrigen eine Art Anhänger hinter sich herzogen.
    Nach unserer Bruchlandung hatten sich in der Besatzung schnell zwei Gruppen gebildet. Während sich die eine unter der Leitung von Chefingenieur Lieutenant Zhao Dupont um die Reparatur des Schiffes bemühte, jagte die andere rund um Lieutenant Commander Fernandez lieber in den unwirtlichen Schluchten des Gebirges nach Essbarem.
    »Morgen«, kam es müde. »Sir, wir könnten etwas Hilfe gebrauchen.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein, Sir«, antwortete Fernandez. »Oder … vielleicht ein heißes Bad.«
    »Soll ich es Ihnen auch gleich einlassen?«, scherzte ich. »Ich fürchte, Sie werden mit der Dusche in Ihrer Kabine vorlieb nehmen müssen.«
    »Jawohl, Sir!«, sagte Fernandez in übertrieben militärischem Ton.
    Ishikawa grinste. Die Ankunft von Scout 1 bedeutete ein wenig Abwechslung, denn wir hatten gemeinsam die Schicht von zwei Uhr morgens bis zehn Uhr übernommen und bis jetzt war überhaupt nichts los gewesen.
    »Wir sind unterwegs. Van Deyk, Ende«, antwortete ich und deaktivierte die Verbindung. Auf der Touchkonsole wählte ich den Anschluss des Bereitschaftstrupps und übermittelte ihnen den Funkcode für das Sammeln vor dem Schiff. Ich stand auf. »Lieutenant Ishikawa, ab nun gehört die Brücke Ihnen.«
     
    *
     
    Ich kletterte die letzten vier Meter über die provisorische Leiter nach unten. Die PLUTO lag wie ein gestrandeter Wal in der Kuhle, die sie sich bei ihrem Absturz gegraben hatte.
    Zumindest verliefen die Decks einigermaßen waagerecht, sodass wir nicht noch zusätzlich durch schräge Böden oder Wände bei der Arbeit behindert wurden, zumal wir die Antigrav-Aggregate schonen wollten.
    Die Morgennebel hatten sich gehoben und verwehten im auffrischenden Wind. Bald würde die Sonne aufgehen, aber ich bezweifelte, dass wir etwas von ihr sehen würden. In den vergangenen Wochen hatte sie sich rargemacht und auch heute hingen graue Wolken tief über uns. Wenn ich auf die ungenauen Ortungsangaben vertrauen konnte, würde es auch in der nächsten Zeit so bleiben – auf Solo war der Herbst eingekehrt.
    Zehn Männer und Frauen, angeführt vom unverwüstlichen Sergeant Gordon Kovac, warteten schon auf mich. Ich nickte ihnen zu.
    »Wir laufen den Leuten von Lieutenant Commander Fernandez entgegen«, sagte ich ohne Umschweife. »Sie alle tragen schwere Lasten.«
    Wenn wir wenigstens noch unsere Landefähren gehabt hätten! Die letzte uns noch verbliebene verunglückte Landefähre war ein Wrack. Ihre Schäden hatten sich als weitaus größer herausgestellt, als es zu Anfang aufgrund der äußeren Deformierungen ausgesehen hatte. Zhao Dupont hatte mir in seinem bekannt weitschweifigen Technobabbel erklärt, was an dem Kleinstraumschiff alles repariert werden musste, aber damit stand die L-1 der PLUTO in keinerlei Hinsicht nach. Deshalb hatte ich auch dem Vorschlag meines Ersten Offiziers zugestimmt, einen der intakten Antigrav-Ausleger der Landefähre auszubauen,

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