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Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿

Titel: Sternenfaust - 180 - Wer ist Nummer Eins¿ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Mund.
    »Captain«, flüsterte sie, »Sie sollten anfangs nur leise sprechen. Einige Leute leiden anfangs an einer Überempfindlichkeit des Innenohrs.«
    »Wie lange?«
    Maryjoe wiegte ihren Wuschelkopf hin und her. »Ich denke, in … naja, zehn, fünfzehn Minuten sollte der Spuk vorüber sein.«
    Ich wünschte, dass der gesamte Spuk bis dahin vorbei wäre, aber das war reines Wunschdenken, so wie es an Bord der PLUTO zuging.
    Sie nickte. »Brauchen Sie mich noch, Sir? Ich würde mir sonst nämlich die wissenschaftliche Abteilung vornehmen.«
    »Nein, ist schon in Ordnung«, antwortete ich.
    Inzwischen hatte Dupont die Finger wieder von seinen Ohren genommen.
    »Danke, Maryjoe«, flüsterte er, aber die Paramedic packte nur ihre Umhängetasche und verschwand auf dem Gang.
    »Wie sieht es aus?«, wollte ich von ihm wissen.
    Dupont deutete auf eine Gruppe von Technikern, die an einem Maschinenblock Leitungen austauschten. Einer von ihnen war durch eine Wartungsöffnung ins Innere geklettert, sodass nur mehr seine Stiefel herausragten. »Die Koppler der Energieerzeuger für das Ionentriebwerk haben etwas abbekommen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Schaden in Kürze behoben haben werden.«
    Ich atmete auf. Die PLUTO würde bald wieder manövrierfähig sein.
    »Was gibt es sonst noch?«, fragte ich. »Ishikawa kann weder den Funk noch die Ortung online bekommen.«
    Dupont verzog das Gesicht. »Captain, die schlechte Nachricht zuerst: So wie es aussieht, ist der Hauptcomputer durchgeschmort. Die Platinen mit den Prozessoren sehen aus, als hätte sie jemand auf dem Grillrost vergessen.«
    »Und die gute?«
    »Meine Leute legen gerade eine Überbrückungsleitung von den Ortungsantennen zu Ishikawas Konsole. Der Lichtsensor des Bugteleskops hat auch etwas abbekommen, aber dafür haben wir wenigstens ein Ersatzteil dabei.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wollen Sie mir damit etwas Bestimmtes sagen?«
    Dupont schluckte und wurde rot. »Sir, wie soll ich sagen …«, begann er.
    »Raus damit!«
    »Die Core-Prozessorplatinen des Hauptcomputers sind für den Fall, dass eine beschädigt wird, dreifach redundant ausgelegt.«
    »Das ist mir bekannt.« Jeder Captain eines Kreuzers des Star Corps wusste darüber Bescheid. Konnte Dupont nicht einfach sagen, was Sache war? »Und weiter?«
    »Alle vier Module sind irreparabel beschädigt. In jedem Spacedock gibt es sie zuhauf, aber wir …« Er hob die Arme und zeigte mir seine leeren Hände.
    »Was heißt das? Und vor allem, welche Konsequenzen hat das für uns?«
    »Wenn wir Lichtleiter direkt von den Konsolen zu den entsprechenden Geräten legen können, werden wir die wichtigsten Dinge steuern können. Aber es wird keine ordnende Instanz im Hintergrund geben. Außerdem gibt es ohne Hauptcomputer keinen Interkom.«
    »Sonst noch etwas?«
    Der Leitende Ingenieur der PLUTO nickte traurig. »Das Bergstrom-Aggregat ist zurzeit nicht einsatzbereit. Und unser Sauerstoff reicht noch für …« Dupont blickte kurz auf seinen Armband-Kom. »… elf, vielleicht zwölf Stunden. Im Bereich der Luftumwälzanlage hat es eine Explosion gegeben, der zum Glück niemand zum Opfer gefallen ist. Ein mechanisches Schott hat den Bereich vom restlichen Schiff abgetrennt, aber dort ist alles zerstört!«
    Ein Jubelruf von der Techniker-Crew an dem haushohen Maschinenblock unterbrach uns. Über die Anzeigen huschten bunte Symbole, und eine Reihe von Kontrolllichtern im dahinterliegenden Gang glomm zuerst rot auf, um dann auf grün zu wechseln. Rechts und links von uns erwachten zwei weitere Aggregate zum Leben. Ein sanftes Vibrieren unter unseren Füßen zeigte an, dass das Ionentriebwerk betriebsbereit war.
    Mein Armband-Kom und der von Dupont summten gleichzeitig. Es war Lieutenant Ishikawa.
    »Van Deyk hier«, meldete ich mich. »Was gibt es, Lieutenant?«
    »Dank Zhaos Leuten funktioniert die Ortung wieder, und auch das Teleskop liefert scharfe Bilder«, sagte Ishikawa. »Und wir haben ein Problem, Sir!«
    »Nur eines?«, spottete ich, um kurz darauf wieder ernst zu werden. »Worum geht es konkret?«
    »Wir befinden uns in einer Dunkelwolke mit etwa hundert Zwergsternen und einem Dutzend Sternen vom G-Typ. Auf den größten davon fliegen wir zu.« Ishikawa hielt seinen Armband-Kom so, dass ich über dessen eingebaute Kamera das Bild auf dem Hauptmonitor sehen konnte. Es war so, wie Ishikawa gesagt hatte. Der gelbe Stern in der Bildmitte wurde von einem Planeten samt Mond umkreist. Außer einem

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