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Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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einzudringen, aber laut den Kalkulationen war es vielleicht doch noch möglich, eine Nachricht ans Hauptquartier des Star Corps zu senden.
    Zumindest so lange mussten sie noch durchhalten.
     
    *
     
    30. April 2258
    Orbitalwohnheim von Jason Meyer
    Umlaufbahn der Erde
    23.45 Uhr
     
    »Wir hatten schon einen Arzt rufen wollen«, hörte Dana die Stimme von Jane Wynford, als sie mit den Augen blinzelte. Sie lag auf einem Sofa und erhob sich hastig, während Bruder William
    »Langsam, Dana!«, rief.
    Was war geschehen? Hatte sie erneut geträumt?
    Doch dann sah sie vor sich auf dem Sofa das kleine weiße Kästchen.
    Sie blickte Bruder William in seine braunen Augen und flüsterte: »Es war kein Traum.«
    Bruder William lächelte, als er sagte: »Ihr fragender Blick bedeutet hoffentlich nicht, dass Sie von uns hier Antworten erhoffen.«
    Dana nickte und massierte sich die Schläfen.
    »Was ist mit Ihnen geschehen?«, wollte Jane Wynford wissen. Ihre lila Haare waren völlig durcheinander, woraus Dana den Schluss zog, dass sich die »Space Oma« in ihrer Ratlosigkeit gedankenlos durch die Haare gefahren war. »Dieses Kästchen leuchtete türkis, und dann haben Sie das Bewusstsein verloren.«
    »Sie erinnern sich nun, Captain Frost«, sagte Richter Farlow verständnisvoll. »Machen Sie sich keine Sorgen, genau dafür wurden Sie vorbereitet.«
    »Vorbereitet?«, fragte Dana und griff nach einem Glas Wasser, das vor ihr stand. Als sie das kühle Nass an ihrem Mund fühlte, spürte sie erst, wie trocken ihre Kehle gewesen war.
    »Wo sind nun die Antworten, die uns versprochen wurden?«, forderte Jane Wynford verärgert.
    Jason Meyer erhob sich und setzte einen Speicherstick in einen Anschluss an der Monitorwand ein. Die weiße Wand verwandelte sich in einen riesigen Screen, auf dem das Firmenlogo der Sol-Vision Wizard Corporation prangte.
    »Captain Frost«, sagte er, »sind Sie bereit?«
    »Bereit wofür?«, wollte Dana wissen und versuchte, ihre Gedanken zu sortieren.
    »Bereit für Antworten«, sagte Jason Meyer.
    Dana reckte ihren Rücken, spürte ein leises Knacken und richtete sich gerade auf. »Führen diese Antworten erneut zu türkisem Licht und wirren Erinnerungen?«
    »Diesmal nicht«, erwiderte Mr. Meyer lächelnd. »Diesmal ist es nur eine Aufzeichnung von Esrim, Esaus Vater. Den Stick hat Esau mitgebracht.«
    Dana konnte sehen, wie Esau den Kopf senkte, sobald er bemerkt hatte, dass sich alle Blicke auf ihn gerichtet hatten.
    Dana spürte, wie sich immer mehr Unbehagen in ihr ausbreitete. Vor Kurzem noch hätte sie all das Gerede von Schicksalen, Geheimorganisationen und Bestimmungen als abergläubischen Unsinn abgetan. Doch allmählich erkannte sie, dass hinter all dem sehr viel mehr steckte. Und dass sie ganz massiv in dieses »Mehr« verstrickt war. Mit den Antworten kam eine große Verantwortung, zugleich würde sie wahrscheinlich Dinge erfahren, die ihr eindeutig nicht gefallen würden.
    Langsam nickte Dana, und Jason Meyer betätigte das Play-Feld für das Video-File, das sich offenbar auf dem Datenspeicher befand.
    Dana blickte in ein sonnengegerbtes und dennoch fahles Gesicht und in dunkle, rot unterlaufene Augen. Es waren Augen, die durch sie hindurchzudringen schienen.
    »Guten Tag, Dana Frost«, sagte der Mann. »Ich bin Esrim. Ich bin Esaus Vater, und ich bin von der GRAFSCHAFT beauftragt worden, Ihnen die Wahrheit zu sagen.«
     
    *
     
    30. April 2258
    ALDEBARAN
    23.49 Uhr
     
    Die ersten Morax, die sich mit gezückten Monoschwertern den Marines näherten, wurden von Partikelstrahlen direkt im Gesicht getroffen. Die Morax trugen Sauerstoffmasken für den Fall der Fälle, doch die winzigen Partikel brannten sich ihren Weg durch die Masken und durch die Köpfe der Angreifer.
    Unter tierischen Lauten sanken die ersten Moraxkrieger in sich zusammen. Doch bevor der erste Marine erneut feuerte, huschte eine Monoklinge wie ein dunkler Schatten durch die Luft und trennte den Kopf vom Körper des Soldaten.
    David schloss für einen Moment die Augen, als er über den Monitor sah, wie das Blut aus dem kopflosen Körper sprudelte und die Rüstung des Moraxkriegers besudelte, ein Vorgang, der den Morax offenbar zu einer Art Jubelschrei veranlasste, während er mit seiner langen, breiten Zunge über die blutige Pranke leckte und ein wohliges Grummeln ausstieß.
    David drehte es den Magen um, wenn er daran dachte, dass sich der Mörder seiner Frau vielleicht auf ähnliche Weise das Blut seines Opfers einverleibt

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