Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)
ergeht es ebenso. Ich arbeite aber bereits an einer Lösung.«
Ash und Walter mussten feixen.
»Wir sind ebenfalls nicht untätig geblieben«, sagte Walter jetzt.
»So?«, macht von Schlichten. »Was haben Sie vor?«
»Willst du, Ash?«, forderte Walter ihn auf.
Ash zögerte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er einem Klon gegenübersaß. Einen Professor von Schlichten, eine Nummer Elf, wollte Nummer Zwei todsicher im Original. Trotzdem hielt es Ash angebracht, sich ein wenig bedeckt zu halten.
»Wir denken über die Möglichkeit nach, ein Programm über einen Bergstrom-Impuls zu schicken, um Einfluss auf die HIVE-Implantate der Gemini zu nehmen.«
»Können Sie vergessen«, erwiderte von Schlichten bissig, schnitt sich ein großes Stück seines Syntho-Schnitzels ab und schob es in den Mund. »Das wird nicht klappen.«
»Wie wollen Sie das wissen?«, fragte Ash leicht empört. Dieser von Schlichten konnte ein arroganter Bastard sein …
»Die Gemini kommunizieren nicht über den Bergstromraum.« Von Schlichten schaufelte sich Kartoffelbrei auf die Gabel.
»Wie bitte? Woher wollen Sie das wissen?«
»Ich habe meine Quellen.« Der Kartoffelbrei landete in von Schlichtens Mund.
»Wie kommunizieren sie dann?«, fragte Walter und von Schlichten sah ihn kauend an.
»X-Raum«, sagte er, nachdem er endlich den Bissen hinuntergeschluckt hatte.
»Kein Zweifel?«, fragte Ash.
Von Schlichten schüttelte den Kopf und schaufelte sich Erbsen auf die Gabel.
»Verdammt!«, fluchte Ash verhalten und presste die Hände zusammen.
»Sie bräuchten so etwas wie einen X-Raum-Sender«, meinte von Schlichten und kaute genüsslich.
»Sie haben nicht zufällig einen?«, fragte Ash ironisch. Der X-Raum war ein Kontinuum mit vielen Rätseln. Es hatte zwar Ansätze des X-Raum-Flugs gegeben, aber von geglücktem X-Raum-Funk hatte er bislang nicht gehört. Es gab auch keinen Grund, in dieser Richtung zu forschen, da Funkverbindungen über den Bergstromraum ebenfalls in Echtzeit möglich waren.
»Ich kenne jemanden, der ein solches Gerät hat«, antwortete von Schlichten prononciert.
»Wer?«, warf Walter ein.
»Noriyuki Borzan. Er arbeitet dran. In den stillgelegten Anlagen von Fu Enterprises in Mars Town.« Erneut glitt von Schlichtens Messer in das Syntho-Schnitzel.
»Der Ausbrecher von Mimas V?«, fragte Walter.
Von Schlichten nickte kauend. »Eben der.«
»Wie lange wird er brauchen?«, wollte Ash wissen.
Von Schlichten zuckte die Schultern, schluckte den Bissen hinunter und legte das Besteck aufs Tablett. Dann sah er Ash an. »Das ist eben das Problem, Doktor Tregarde. Borzans Sender würde vermutlich großartige Möglichkeit eröffnen, was die Störung der Gemini-Kommunikation anbelangt. Der Mann ist aber leider – nun – er ist allem etwas entrückt. Die Gemini-Okkupation kümmert ihn nicht sonderlich.«
»Immerhin stellt Borzans Sender eine Möglichkeit dar«, sagte Walter und wandte sich dann an Ash. »Wir sollten unseren Plan nicht aufgeben.«
Ash nickte bestätigend.
»Hätten Sie denn einen Bergstromsender zur Verfügung gehabt, Mister Gregorovitch?«, fragte von Schlichten.
»Unser Labor ist mit einem Bergstrom-Transceiver ausgestattet«, flüsterte Walter.
»Großartig«, entgegnete von Schlichten und rieb sich die Hände. »Es ist für mich – und die Solaren Welten – von äußerster Wichtigkeit, dass ich Kontakt zur Exilregierung im Tau-Ceti-System aufnehme. Könnten Sie unbemerkt eine Botschaft in meinem Namen senden?«
»Das ist sehr gefährlich«, wandte Ash ein. »Wenn wir auffliegen, kann uns auch der X-Raum-Sender von Noriyuki Borzan nicht mehr helfen.«
»Das ist mir bewusst, Doktor Tregarde. Doch mein Plan könnte zur Rückeroberung des Solsystems führen, verstehen Sie?«
»Wir sind gezwungen, das Risiko gegen die Erfolgsaussichten abzuwägen. Sie müssen schon etwas genauer werden, Professor«, forderte Ash.
»Also schön. Hier kommt mein Plan«, flüsterte von Schlichten. Und dann führte er in gedämpftem Tonfall aus, wie er die Gemini aus dem Solsystem zu werfen gedachte.
Ash blieb die Spucke weg.
Walters Mund stand offen.
»Natürlich hängt alles davon ab, ob die Exilregierung mitspielen wird. Das eben müssten wir in Erfahrung bringen«, schloss von Schlichten.
»Sie sind sich bewusst, dass Sie ihr Leben riskieren, Professor?«, fragte Ash.
»Es ist gefährlich, natürlich. Ich werde den Stromausfall nutzen, um mich im Dunkeln davonzustehlen.«
»Was meinst du, Walter
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