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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Transport-Container platziert hatte, die als zusätzliche Tische dienen mussten. An eben einem solchen Container hatten Ash und Walter Platz gefunden.
    Der Blick über die wüstenartige Ebene der Amazonis Planitia war grandios. Fern am Horizont waren rötliche Staubschleier aufgestiegen, welche die Vorboten eines Sturms sein mochten; noch war keiner dieser bis in die Atmosphäre reichenden Kegel entstanden, die selbst einem mit starkem Antigrav ausgestatteten Gleiter ernsthafte Probleme bereiten konnten.
    »Moment – sag das bitte noch mal.« Der Löffel mit Syntho-Kartoffelbrei verharrte in der Luft, knapp vor Walters Mund.
    »Was gibt es daran nicht zu verstehen? Die Ausschaltung des Tarnmodus setzt Naniten frei, die keinerlei Funktion für das HIVE-Implantat mehr haben – so lange, bis der Tarnmodus wieder eingeschaltet wird. Diese Naniten lungern praktisch im Hirn herum und haben nichts zu tun. Also können wir sie uns schnappen«, flüsterte Ash.
    »Da frage ich mich doch glatt, weshalb wir mit einem entsprechenden Programm das Implantat nicht gleich gänzlich zerstören«, warf Walter ebenso leise ein.
    »Danach habe ich in der Gemini-Datenbank natürlich gesucht. Nichts!
    Ist ja auch klar im Grunde – wenn das Implantat einmal generiert wurde, kann dem HIVE nicht daran gelegen sein, es wieder zu zerstören. Doch die Möglichkeit, den Tarnmodus des Implantats bei Bedarf abzuschalten, erfüllt seinen Zweck, wenn es Probleme gibt. Denn nur so kann ja überhaupt eine Untersuchung des Implantats stattfinden. Da der Tarnmodus selbst aber Naniten benötigt, die für nichts anderes da sind, stehen sie uns bei seiner Abschaltung zur Verfügung.«
    »Okay, ist mir klar. Und du meinst, mit einer entsprechenden Programmierung könnten wir die frei gewordenen Naniten nun so dirigieren, dass wir in die Basenexzisionsreparatur eingreifen? Verstehe ich dich richtig?«
    »Du verstehst mich richtig. Da die Naniten einer vollkommen freien und programmierbaren Form unterliegen, können wir sie so im DNA-Strang anordnen, dass die DNA-Ligasen die neu entstandenen Basen nicht mehr finden und sie somit auch nicht verknüpfen können. Die Folge für jeden Gemini-Klon wäre dieselbe wie für die Shisheni-Klone: Die Fehler bei der Basenpaar-Bildung häufen sich so lange, bis die Funktionalität des HIVE-Implantats zusammenbricht.«
    »Genial und teuflisch«, flüsterte Walter. »Wie willst du die Programmierung implementieren?«
    »Als ich auf Gemini Prime war, hielt ich es für möglich, dass die Kommunikation zwischen HIVE und Gemini über normale Radiowellen abläuft. Dies kann aber nicht sein, denn es weist alles darauf hin, dass zumindest Nummer Zwei mit dem HIVE in mehr oder minder unverzögerter Verbindung steht. Also muss das Implantat eine Bergstrom-Funkverbindung ermöglichen.«
    »Wir haben einen Bergstrom-Transceiver in unserem Labor.«
    »Und an genau dieses hübsche Gerät dachte ich.« Ash grinste.
    »Und wir müssten noch nicht einmal über eine Tarnung unserer Transmission nachdenken, denn …«
    »… sobald wir mit einem genügend starken Impuls das Programm rausjagen, verlieren sämtliche Gemini im Solsystem das Bewusstsein.« Ash stockte.
    »Was ist los?«, fragte Walter, wandte den Kopf und folgte Ashs Blick. »Das ist Professor von Schlichten!«
    »Er ist es«, flüsterte Ash. »Oder sein Klon …«, fügte er hinzu.
    Zwanzig Meter weiter stand von Schlichten mit einem Tablett und schaute sich suchend in der überfüllten Kantine um.
    Ash hob die Hand und winkte. Von Schlichten bemerkte es, legte den Kopf etwas schief und schien zu zögern. Schließlich kam er herüber.
    »Doktor Tregarde, Mister Gregorovitch«, grüßte er steif. »Oder sollte ich sagen Nummer Neun und Nummer Dreiunddreißig?«
    »Ich werde Sie jedenfalls nicht Nummer Elf nennen, solange Sie dies nicht ausdrücklich wünschen«, entgegnete Ash.
    »Ich wünsche es nicht.«
    »Dann setzen Sie sich doch bitte zu uns, Professor von Schlichten«, sagte Ash und schob sein Tablett an den Rand des kleinen Containers, um Platz für von Schlichtens Mittagessen zu machen. Dieser stellte sein Tablett auch auf den freigewordenen Platz und zog sich einen Stuhl vom Nachbarcontainer heran.
    »Der Mars ist klein«, sagte Ash.
    »So könnte man es sagen.« Von Schlichten nahm den Warmhaltedeckel ab. »Also haben die Gemini auch Sie beide für ihre Zwecke eingespannt?«
    »Sie versuchen es, Professor. Sie versuchen es mit üblen Mitteln. Mit Erpressung.«
    »Mir

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