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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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um die Sonne kreisten, und sie zeigten sechs sogenannte S-Paik-Emitter. Der Begriff S-Paik stammte von einem Gemini-Wissenschaftler.
    Was Paik-Materie war, wusste Yasuhiro natürlich. Sie war nach der Firma Paik Industries benannt worden, welche sie im 21. Jahrhundert erstmals herstellte. Doch hier endeten auch schon Yasuhiros Kenntnisse. Mit Hilfe von sogenannten modifizierten Wandlereinheiten – die dahinterstehende Technologie konnte Yasuhiro nur als fantastisch bezeichnen – wurde die Masse dieser Paik-Materie wie bei einem Schwarzen Loch hoch komprimiert, was zu dem Begriff Singulare Paik-Materie führte, oder kurz S-Paik-Materie.
    Die S-Paik-Emitter befanden sich auf halbem Weg Richtung Erdumlaufbahn. Dort sollten sie den Fixstrom erzeugen.
    Innerhalb von nur zwei Tagen hatte Yasuhiro genug begriffen, um sich den Problemen bei der Energieübertragung innerhalb der Fixstrom-Generatorkette anzunähern. In nur vier Tagen beabsichtigte Nummer Zwei einen Testlauf des Fixstroms, und er hatte Yasuhiro sowohl gestern als auch heute gedrängt, schneller zu arbeiten. Yasuhiro hatte versucht, Nummer Zwei abzuwimmeln – die Vorbereitung eines solchen Experiments erfordere Gründlichkeit, und übereilte Hast könne alles vereiteln. Doch in Wahrheit konnte Yasuhiro bereits absehen, dass er die stabile Energieübertragung in den nächsten vier Tagen wohl hinbekommen würde.
    Aber alles in ihm sträubte sich dagegen, eine wurmlochähnliche Verbindung zu schaffen, die es den Kriegsschiffen der Gemini erlauben würde, in nur wenigen Minuten jedes nur denkbare System zu erreichen.
    Mit dem Fixstrom, das war Yasuhiro klar, wäre das Schicksal des Solsystems in militärischer Hinsicht endgültig besiegelt. Die geringe Hoffnung, die jetzt immerhin noch bestand, dass die Solare Flotte sich im Tau-Ceti-System neu organisierte, um einen Rückeroberungsversuch zu wagen – diese Hoffnung wäre dann endgültig zerschlagen. Denn jedes Sternenreich – wenn seine Herrscher nicht völlig unklug handelten – besaß eine Heimat- und Schutzflotte, die nur in außergewöhnlichen Situationen vom Zentralsystem abgezogen wurde. Wenn dies also auch für das Gemini-Imperium galt, so würde der Rückeroberungsversuch des Star Corps eben eine solche Notsituation darstellen. Dank des Fixstroms würde die Gemini-Heimatflotte in nur wenigen Minuten der Besatzungsflotte zur Seite stehen, und dies sogar, ohne ein sonderliches großes Risiko einzugehen. Denn so schnell die Gemini-Heimatflotte hier sein konnte, so schnell konnte sie auch wieder Gemini Prime erreichen, um ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen.
    Doch wenn Yasuhiro die Testfreigabe in vier Tagen verweigern würde, sähe er sich wieder den barbarischen Drohungen von Nummer Zwei ausgesetzt. Was also konnte Yasuhiro tun? Er könnte versuchen – was allerdings äußerst gefährlich war, denn Nummer Zwei war nicht dumm –, die Generatorenkette heimlich so zu manipulieren, dass der Testlauf scheiterte. Damit hätte er vielleicht eine zusätzliche Woche herausgeschlagen. Das Star Corps müsste also in dieser Zeit den Angriff wagen, damit die Manipulation sich als sinnvoll erweisen würde.
    Yasuhiro dachte weiter nach. Er dachte über die Möglichkeiten der Manipulation des Fixstrom-Testlaufs und die Möglichkeiten einer Kontaktaufnahme mit der Exilregierung der Solaren Welten nach.
    Und plötzlich kam ihm eine Idee, die gleichzeitig so verrückt, gefährlich und genial war, dass er leicht zu zittern begann.
    Doch ohne die Möglichkeit der Bergstrom-Kommunikation mit der Exilregierung würde es nicht gehen. Und eben das war das große Problem. Er stand unter permanenter Beobachtung, es war ihm unmöglich, heimlich eine Bergstromfunkanlage zu benutzen.
    So sehr Yasuhiro auch grübelte, er fand keinen Ausweg.
     
    *
     
    Far-Horizon-Forschungsanlagen
    An der Marsoberfläche
    Kantine C, Amazonis Planitia
    22. Juli 2258, 12:34 MST
     
    Die Kantine war überfüllt. Es wimmelte von Gemini-Klonen in graublauen Overalls. Bei den meisten der Speisenden handelte es sich um Menschen-Klone, doch auch Starr und J’ebeem fanden sich darunter. Über dem Klappern der Bestecke lag ein unaufhörlicher Strom von Gemurmel und Geschwätz, das vereinzelt von Lachen und Husten durchbrochen wurde.
    Offenbar beschäftigten die Gemini mehr Klone, als Far Horizon hier in der Amazonis Planitia einst an Mitarbeitern beschäftigt hatte. Nur so war zu erklären, dass man direkt an der Fensterfront eine Reihe kleinerer

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