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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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die geringsten Anstalten, das herangenahte Schiff zu attackieren.
    Jäh flutete grellrotes Licht in den Kontrollraum. Ash verengte seine Augen zu Schlitzen. Im nächsten Augenblick erkannte er den roten Ball, der wie glühendes Plasma wirkte und rasch kleiner wurde, da er auf die Kampfqualle zuschoss. Aus der Perspektive des Bugteleskops der AIK-JERVI verfolgte Ash, wie der rote Energieball scheinbar zu einem Punkt schrumpfte, hinter dem sich der mächtige Schirm der Qualle auftat.
    In einer lautlosen Explosion zerriss es den vormals übermächtigen Gegner. Es war, als ob Myriaden von Eiskristallen in alle Richtungen davonstoben.
    Jubel brandete im Kontrollraum auf – ein Jubel, der nicht enden wollte.
    »Zielobjekt vernichtet«, erklang die Stimme von Nummer 72 überflüssigerweise aus dem Akustikfeld.
    Das Bugteleskop der AIK-JERVI zoomte langsam heraus, und hielt so die sich ausdehnende Wolke von wie Eiskristallen glitzernden Partikeln in der Erfassung.
    In dem Moment, als Nummer 1000 wieder ins Bild geriet, war auch sofort die Bescherung zu erkennen, die der Schuss des Schlachtkreuzers angerichtet hatte. Eine Tentakelspitze der vernichteten Qualle steckte wie ein Eiszapfen im Schirm von Nummer 1000 …
    Ash sah Nummer Zwei an, denn er war brennend daran interessiert, ob Nummer 1000 sich jetzt, da ihr Gegner vernichtet war, wieder der Steuerung des HIVE fügte. Tatsächlich hatte der Leslie-Klon auch erneut die Augen geschlossen, was ein deutliches Zeichen dafür war, dass er das HIVE nach eben diesen Informationen befragte.
    Ash wartete geduldig, bis Nummer Zwei sich ihm zuwandte.
    »Nun?«
    Nummer Zwei schüttelte den Kopf. »Das HIVE kann noch nicht spüren, dass Nummer 1000 aus seiner Erstarrung erwachen würde.«
    Ash dachte nach. »Vielleicht«, begann er zögerlich, »verwendet Nummer 1000 ihre komplette Energie auf die Antizipations-Berechnung, sodass die Detektion der Außenwelt …«
    »… sozusagen abgeschaltet wäre, ja«, beendete Nummer Zwei den Satz. »Doch müsste man nicht annehmen, dass ein solcher Organismus in gewissen regelmäßigen Abständen einen winzigen Energiebetrag freimacht, um die äußere Lage zu kontrollieren?«
    »Möglicherweise«, entgegnete Ash. »In diesem Fall würde Nummer 1000 …«
    Ein Aufschrei aus Dutzenden von Kehlen hallte durch den Kontrollraum.
    Auf dem Panoramaschirm prangten fünf Kampfquallen! Sie waren aus dem Nichts aufgetaucht, mussten am Ort des Geschehens materialisiert sein.
    Noch ehe Ash oder Nummer Zwei etwas sagen konnten, löste sich aus einem der Gegner ein gelbroter Energiestrahl und pulverisierte Nummer 1000, die vielleicht kurz davor gestanden hatte, die veränderte äußere Lage zu erkennen.
    Die Vernichtung von Nummer 1000 war nur der Auftakt gewesen – der Auftakt zu einem Energiegewitter, das sich jetzt mit aller Mächtigkeit in Richtung des Gemini-Verbands ergoss. Die grellgelben Energiestrahlen, die durch einen eng anliegenden rötlich-transparenten Tunnel schossen, schraffierten stroboskopartig den Panoramaschirm. Es war, als ob ein mythischer Riese mit seinem Flammenschwert das Weltall in tausend Stücke hauen wollte.
    »Hier Schlachtkreuzer AIK-JERVI, Nummer 72! Wir werden angegriffen! Wir …«
    Nicht nur die Stimme von Nummer 72 riss abrupt ab. Auch der Panoramaschirm wurde plötzlich dunkel – wurde so schwarz wie das Weltall, dem sämtliche Sterne abhandengekommen waren.
    Nummer Zwei gab ein Geräusch von sich, das für Ash beinahe wie ein Wimmern klang. Doch diese Schwäche währte nicht länger als zwei Sekunden.
    »Nummer Neun! Wir müssen sofort aus unserem gespeicherten Muster neue Kampfquallen replizieren! Viele Kampfquallen! Von mir aus Hunderte von Kampfquallen!«
    »Ich werde mich darum kümmern, Nummer Zwei. Ich hoffe nur, es ist nicht schon zu spät.«
    »Sie meinen, die Limonow-Werft wird von den Bestien angegriffen?«
    »Das ist zu befürchten.«
    »Die KORI-BASCAID meldet sich!«, rief der Gemini-Techniker an der Kom-Konsole.
    »Aufschalten!«, brüllte Nummer Zwei.
    »Hier Nummer 722, Kommandant des Leichten Kreuzers KORI-BASCAID.« Die Stimme des Kommandanten klang gehetzt. »Wir … wir wurden schwer getroffen. Unser Verband wurde vollständig zerstört, einschließlich der AIK-JERVI. Die KORI-BASCAID … wir sind als Einzige übrig geblieben. Das … das Schiff wurde schwer beschädigt … wir …«
    »Die Quallen!«, brüllte Nummer Zwei und schnitt Nummer 722 das Wort ab. »Was ist mit den verdammten

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