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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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getroffen zu sein. Alles schien dafür zu sprechen, dass die UBO den Verband registriert und umgehend einen Kurzsprung unternommen hatten, um sich die lästigen Menschenschiffe vom Hals zu schaffen.
    »Sämtliche 1.680 Gausskanonen feuerbereit«, meldete Taktikoffizier Louis Asadi.
    Vince wusste, dass Commander Asadi diese Meldung nur der Ordnung halber machte. Bei vierzigprozentiger Lichtgeschwindigkeit irgendetwas zu treffen, war praktisch ein Ding der Unmöglichkeit und nur dem Glück geschuldet. Dem ungeachtet würde auch ein Glückstreffer nichts bewirken, denn Vince hatte vor fünf Tagen eindringlich erlebt, wie die Gaussprojektile einfach durch die UBO hindurchgejagt waren, ohne den geringsten Schaden anzurichten. Aber dennoch war das Abfeuern der Gausskanonen vielleicht nicht ganz sinnlos. Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass der Beschuss bei den UBO für Verwirrung sorgte.
    »Lieutenant Lin!«, wandte sich Vince an die Kom-Offizierin. »Code S-MIA an sämtliche Einheiten!«
    »Aye, Commodore!«, bestätigte Nancy Lin. »Code S-MIA gesendet.«
    Der spiegelverkehrte Pfeil, den die fünf Schiffe bildeten, würde sich nun in die Länge strecken, indem die Kreuzer ihre Abbremsleistung ein wenig und die Fregatten etwas mehr reduzierten. Es erschien Vince zu gefährlich, die Schiffe relativ dicht beieinander zu halten, wenn ihr Gegenfeuer ohnehin wirkungslos sein würde. Der Pulk bildete einfach ein zu gutes Ziel für die UBO. Die Kunstwesen würden so gezwungen sein, sich ebenfalls weit voneinander zu entfernen, und sie würden an unterschiedlichen Orten durch die SC-Schiffe gebunden werden. Eben diese Taktik setzte den Missions-Auftrag am besten um: die UBO abzulenken und von ihrem eigentlichen Ziel fernzuhalten.
    Auf dem zentralen Brückendisplay kam links der Schwere Kreuzer BOREAS ins Bild, während die Fregatte GERMER unmerklich kleiner wurde. Die fünf UBO fächerten sich weiter auf, und drei von ihnen verschwanden schließlich am linken Bildschirmrand, noch weit hinter der GERMER. Commander Ulanow schaltete sofort einen Splitscreen, dessen linke Hälfte nun wieder vom Heckteleskop gespeist wurde. Man sah, wie die drei UBO einen weiten Bogen um die Fregatte ANDIEW flogen. Doch bedrohlicher erschienen im Augenblick die zwei UBO im rechten Bildschirmbereich, denn sie wurden größer, hielten also direkt auf den rechten Flügel des Arrowhead zu.
    »Feuerfreigabe an alle Einheiten«, befahl Vince. »Feuern nach Belieben.«
    »Aye, Captain«, bestätigte Lieutenant Lin und gab den entsprechenden Code durch.
    »Ruder, nach backbord drehen«, ordnete Vince an, um dem UBO nach Möglichkeit eine volle Breitseite entgegenhalten zu können.
    »Verstanden, Commodore«, antwortete Navigationsoffizier Tom Maier. »Wird allerdings ein wenig dauern.«
    »Ich weiß«, entgegnete Vince. Im Grunde war alles witzlos, was sie hier taten. Der Bewegungsimpuls des Verbandes war einfach viel zu groß, um effektive Ausweichmanöver fliegen zu können. Und dieses Manko stand im leuchtenden Gegensatz zur unglaublichen Manövrierfähigkeit der UBO. Sie besaßen eine ähnlich hohe Geschwindigkeit wie Vincents Verband, und doch war ihre Fähigkeit zur seitlichen Drift phänomenal. Dies war nur möglich mit gigantisch großen Energiemengen – Energiemengen, wie sie Vince bei einem Raumschiff noch nie erlebt hatte.
    In der rechten Bildschirmhälfte war nun zu erkennen, wie auch die BOREAS und die GERMER langsam um ihre Hochachse drehten, um den Angreifern eine Breitseite entgegenhalten zu können.
    Jäh löste sich ein gelbroter Blitz aus einem der beiden Quallenwesen und traf die vorne liegende GERMER. Die Fregatte bildete zwei Sekunden lang eine rötlich glühende Aura um sich aus, die dann rasch verlosch. Die mattsilbernen Reflexionen des Schiffsgiganten waren nach wie vor auszumachen, schienen sogar etwas heller geworden zu sein.
    »Das Biest hat der GERMER den Plasmaschirm weggebrannt«, erkannte Commander Asadi.
    »Die ANDIEW!«, rief Commander Ulanow.
    Und tatsächlich ereignete sich dasselbe Schauspiel in der linken Monitorhälfte – der grellgelbe, rötlich ummantelte Energiestrahl eines anderen UBO packte die ANDIEW in eine rot glühende Wolke, die im nächsten Augenblick verpuffte.
    Und dann passierte es nahezu zeitgleich in beiden Splitscreens: Die Energielanzen zweier UBO verwandelten die ungeschützten Fregatten in Miniatursonnen, die so hell strahlten, dass der Monitor automatisch abdunkelte. Größere Trümmer

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