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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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kinetische Wucht war so groß, dass der komplette Quallenschirm in Schwingung geriet und hin- und hereierte wie ein angestoßener Wackelpudding. Die Tentakel gerieten in stärkere Bewegung und schlugen seitlich hoch bis zum unteren Schirmrand.
    Auch auf der Brücke waren die ersten euphorischen Äußerungen zu vernehmen – doch sie wurden abrupt abgeschnitten durch die jäh einsetzende Gegenwehr des Gemini-Orphanen. Seine gelbrote Feuerlanze schoss aus dem Schirm und tauchte die Brücke in gleißende Helligkeit. Die kinetische Energie erfasste das Schiff und schüttelte es durch. Taglieri hielt sich mühsam an den Sessellehnen fest und schrie im selben Augenblick: »Ausweichmanöver!«
    Als Dana auf ihr Display blickte, fühlte sie, wie ihr das Blut stockte. Ein ganzes Areal von Feldern blinkte rot, und im nächsten Augenblick meldete sich auch schon der Leitende Ingenieur Simon E. Jefferson aus dem Maschinenraum.
    »Unser Plasmaschirm ist komplett weggebrannt! Verschiedene elektronische Systeme sind ausgefallen, beeinträchtigen aber nicht die Basisfunktionen des Schiffs.«
    »Danke, Lieutenant«, rief Dana.
    »Einen weiteren Treffer verkraften wir nicht! Wir sind völlig schutzlos!«
    »Ich weiß, Lieutenant. Sehen Sie zu, dass Sie die ausgefallenen Systeme wieder zum Laufen bringen.«
    »Aye, Ma’am!«
    Verloren die Gemini-Orphanen vielleicht ihre Fähigkeit, die Zukunft vorherzusehen? Vielleicht waren sie durch ihre anhaltende Verbindung mit dem HIVE blockiert.
    Wenn es so war, dann waren sie verwundbar. Doch das machte sie nicht zu einem einfachen Gegner, denn Ihre Kampfkraft war den Originalen um keinen Deut unterlegen. Die Energielanzen der Gemini-Orphanen waren genauso verheerend.
    Wenn die Gemini in der Lage waren, eine große Anzahl an Orphanen zu replizieren, so würde deren verminderte Abwehrfähigkeit durch ihre kumulierte Vernichtungskraft mehr als aufgewogen.
    Dana gab Lieutenant Commander Mutawesi ein Zeichen, und er reagierte sofort.
    »Airman Quantuuk! Magnethalterung gelöst – raus mit Ihnen!«
    »Verstanden!«
    Ein leichter Ruck ging durch die Brückensichel, als der Jäger von ihr wegkatapultiert wurde.
    Wieder wurde es schlagartig hell in der Zentrale, als die Qualle zum zweiten Mal einen grellgelben, rötlich ummantelten Energie-Impuls emittierte, der aber zum Glück am oberen Rand des Bildschirms verschwand und also über die STERNENFAUST hinwegschoss.
    Alle Schäden, die der Orphane bislang davongetragen haben mochte, hinderten ihn nicht daran, sich noch weiter auf die STERNENFAUST zuzubewegen. Die Teleskopsicht offenbarte zunehmend die Strukturen des künstlichen Wesens – seine gallertartige Substanz, die knotigen Kanäle und pulsierenden Organe.
    Während die glühenden Projektile der Gausskanonen unermüdlich das Haken schlagende Quallenwesen eindeckten, kam am linken oberen Bildschirmrand endlich der von Jenna Quantuuk geführte Jäger ins Bild. Der Jäger war im Grunde nichts anderes als eine durch ein Mesonentriebwerk beschleunigte Gausskanone.
    Jenna Quantuuk fackelte nicht lange und hielt mit dem Jäger genau auf den replizierten Orphanen zu. Die Gausskanone hämmerte, und sofort driftete der Jäger nach backbord weg.
    Die Projektile durchschossen den unteren Bereich der Qualle und ließen das Plasma nach allen Seiten wegspritzen. Im nächsten Augenblick war zu erkennen, wie einer der sieben mammutbaumdicken Tentakel Kreise schlagend auf die STERNENFAUST zuflog. Airman Quantuuk hatte mit ihrer Gausskanone den gigantischen Tentakel glatt abrasiert. Er wurde auf dem Bildschirm rasch größer, während er wie eine Peitsche durch das Vakuum fuhr.
    »Achtung!«, warnte Dana, denn für ein Ausweichmanöver war es zu spät. Der wild um sich schlagende Tentakel wurde in wenigen Sekunden so groß, dass seine knotige Struktur erkennbar wurde. Er verschwand am unteren Bildschirmrand, und im nächsten Augenblick durchlief eine starke Erschütterung die STERNENFAUST.
    »Lieutenant Jefferson, Statusbericht!«, rief Dana.
    Der Genetic meldete sich umgehend: »Soweit ich feststellen kann, hat das Schiff nur marginale Schäden davongetragen. Kein Hüllenbruch.«
    »Danke, Lieutenant.«
    Die Gausskanonen 1 bis 5 nahmen die angeschlagene Qualle weiterhin unter Feuer. Jetzt kam alles darauf an, ihr den Todesstoß zu versetzen, denn sollte sie noch einmal feuern und treffen, war es vorbei mit der STERNENFAUST.
    Tatsächlich bemerkte Dana erleichtert, dass die phänomenale Bewegungsfähigkeit der

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