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Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen

Titel: Sternenfaust - 183 - Duell der Orphanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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vorwärtskommen – aber eben dies war ja Sinn und Zweck seiner Bemühung: einen Weg zu finden, die Gemini auszuschalten.
    Noriyuki testete bereits die dritte Filter-Schaltung, aber »das Geplapper dieser Gemini« – wie er vor sich hinbrummte – ließ sich nicht so leicht eliminieren.
    Es half nichts. Er musste sich wohl zunächst mit der Kommunikation der Gemini beschäftigen. Wenn er ein Frequenzloch fand, ein schmales Band nur, das die Gemini nicht benutzten, konnte er seinen Test-Sender in Chryse City entsprechend einstellen und die Modulationsversuche fortsetzen.
    »Das kann dauern …«, brummte er und stieß seinen Löffel in die Schale eines Selbstwärm-Gerichts. Die Pasta war kalt geworden »wie Enceladus’ Arsch«, womit er die kryovulkanischen Spalten des Saturnmonds meinte.
     
    *
     
    SEK STERNENFAUST
    zwischen Jupiter- und Marsbahn
    vor den äußeren Umlaufbahnen des Asteroidengürtels
    31. Juli 2258
     
    Commodore Vincent Fabiano Taglieri betrat die Brücke der STERNENFAUST. Obschon er ziemlich mitgenommen aussah, wirkte diese jüngere Ausgabe des ein Meter neunzig großen Mannes auf Dana beeindruckend. Der graue Schimmer hatte seine Haare und buschigen Augenbrauen noch nicht erobert, und sein Gesicht war straffer und wirkte dynamischer. In der alten Zeitlinie hatte Dana ihn erst im Jahre 2269 kennengelernt, als man ihn ihr als Kommandanten der STERNENFAUST III vor die Nase gesetzt hatte. { * } Damals hätte sie sich nicht vorstellen können, dass sie beide eines Tages eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen würden, und sie musste sich daran erinnern, dass dieser Taglieri nicht der war, den sie in der ersten Zeitlinie auf der Erde zurückgelassen hatte.
    »Captain Frost«, grüßte er und betonte Danas Dienstrang auf eigenartige Weise. »Ich danke Ihnen und Ihrer Mannschaft für die Rettung meiner Leute. Für die Rettung der Wenigen, die den Angriff der UBO überlebt haben.«
    »Es tut mir leid, was der TARRAGONA und ihrer Mannschaft widerfahren ist«, entgegnete Dana. »Die UBO stellen eine kaum zu besiegende Waffe dar.«
    »Dies mussten wir leider erfahren. Ich habe den Großteil meiner Mannschaft verloren und wir wenigen Überlebenden befanden uns in einer Situation, in der wir mit dem Leben abgeschlossen hatten. Doch manchmal geht das Leben weiter, auch wenn man es nicht mehr für möglich hält.«
    Dana nickte mitfühlend. Dann wies sie der Reihe nach auf die Anwesenden und stellte sie Taglieri vor. »Taktikoffizier Commander Mutawesi, Ruderoffizier Lieutenant Briggs, Kommunikations-Offizierin Lieutenant Jamil, Berater Bruder William von den Christophorern und Shesha’a.«
    Taglieri nickte den Genannten zu. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen.« Dann räusperte er sich und wandte sich an Dana. »Ich habe beschlossen, das Kommando der STERNENFAUST einstweilen zu übernehmen, Captain. Wie ich höre, fehlt Ihnen zurzeit ein Erster Offizier. Ich möchte, dass Sie diese Funktion so lange übernehmen, Captain Frost.«
    Sekunden eisigen Schweigens herrschten auf der Brücke. Dana spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg und wie sie von dem einen oder anderen fixiert wurde. Nicht allerdings von Bruder William, der, wie sie mit einem schnellen Seitenblick feststellte, betreten zu Boden blickte.
    Taglieris höherer Dienstgrad berechtigte ihn in einer Krisen- oder Kriegssituation zur Übernahme des Kommandos. Allerdings gehörte es zum guten Ton im Star Corps, von einer solchen Option nur in äußerst kritischen Lagen Gebrauch zu machen. Der Captain eines Schiffes und seine Offiziere waren in der Regel ein eingespieltes Team, das man nicht ohne Not auseinanderriss.
    Taglieris Entscheidung hatte etwas Anmaßendes, und es war Dana ein schwacher Trost, zu wissen, dass Taglieri sich in der alten Zeitlinie gewandelt hatte. Dieser hier war wie der Taglieri, den sie auf der STERNENFAUST III kennengelernt hatte. Er orientierte sich nur an den Vorschriften, während ihm menschliche Befindlichkeiten völlig gleichgültig waren.
    »Selbstverständlich, Commodore Taglieri«, sagte Dana eisig. »Admiral Takato wies mich an, die überlebenden Besatzungs-Mitglieder der TARRAGONA zu evakuieren und in eine sichere Zone zurückzubringen. Der erste Teil dieser Mission ist abgeschlossen.«
    Shesha’as Schuppen raschelten leise, was offenbar als Zeichen ihrer Empörung zu deuten war. Als Shisheni stellte sie das Wohl der Gemeinschaft über die Interessen des Einzelnen. Und es war ihr natürlich ebenfalls klar, dass

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