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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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Wasser von der Ruine wegzuleiten, so sind die Gefangenen frei.«
    »Nichts weiter?«, fragte Moor-Timmer, dabei musste er doch wissen, wie unmöglich Dyaris Forderung war. Selbst alle Gyaan aus der Baumriesensiedlung zusammen würden drei oder vier Oktagone brauchen, um das unbändige Wasser in sein Bett zurückzuweisen, dabei verfügten die Gyaan über doppelt so viele Arme wie sie. »Gut, ich nehme an.«
    Über Dyaris Haut flitzten weiße Kreise, von denen Nautia hoffte, dass sie keiner der Fremden als das deuten konnte, was sie waren: Zeichen des Triumphes.
     
    *
     
    Kurz vor dem Abend freute Nautia sich allerdings aufrichtig, dass die Fremden es geschafft hatten, besonders da Ulesi wieder aus seiner Totenstarre aufgewacht war. Sein ganzer Körper schmerzte zwar, aber er ließ sich besonders vor Nautia nichts anmerken.
    Dyari hatte den Fremden in seiner Überheblichkeit gestattet, ihre Anzüge zu verwenden. Und die Fremden zeigten, was in diesen Wunderwerken steckte. Mühelos hoben sie zu zweit die Steinquader auf, die vom Dach der Ruine gestürzt waren, und legten sie dem Wildbach in den Weg. Stein um Stein wuchs der Wall gegen das Wasser, und als Gy sich dem Horizont näherte, rann nur mehr ein kleines Bächlein auf die Ruine zu.
    Nautia und viele der Gyaan waren zunächst in Panik verfallen, als sie sahen, dass die Fremden erneut zu ihren Waffen griffen. Doch ihre Angst war unbegründet, denn sie legten auf die Kanten der Quader und nicht auf die Gyaan an. Feuer schoss aus den Vorderseiten der Rohre und ließ die Felsen aufglühen. Das Wasser um sie herum verdampfte. Als Moor-Timmer und seine Leute das Feuer stoppten, war in der Mauer keine Lücke mehr zu erkennen. Das Wasser floss zischend an ihrer Seite entlang, umrundete die Ruine und verschwand in der Ebene der Salzpfannen.
    Nautia war die erste, die zu Dyari eilte, der wie erstarrt dastand, die Tücher um seinen Kopf gewickelt und die Lanze noch immer auf Lu-Tennent gerichtet. Seine Arme zitterten leicht.
    »Du musst sie freilassen!«, sagte Nautia sanft.
    »Ich weiß«, sagte der Alte.
    Nautia ging zu Lu-Tennent. »Ich heiße Nautia«, sagte sie. Dann deutete sie auf den Fremden und sagte: »Und du Lu-Tennent.«
    Der Fremde blickte mit großen Augen von dem Metallbügel zu Nautia, doch dann entblößte sie ihre Zähne und gab ein meckerndes Geräusch von sich.
    »Nein, ich heiße Tscho-El«, sagte sie. »Lu-Tennent ist mein Dienstgrad.«
    Nautia wusste zwar nicht, was ein »Dienstgrad« war, aber wahrscheinlich hatte es mit Tscho-Els Arbeit zu tun.
    »Ich verstehe, Tscho-El«, sagte sie.
    Ein erster Schritt zu einer Verständigung mit den Fremden war getan. Sie wusste zwar immer noch nicht, wieso sie Tscho-El vertraute, aber in ihrem Geist tauchten Bilder auf, die nur von Uppu stammen konnten. Sie zeigten Uppu und seine Brüder, wie sie unbeschwert umhertollten, während Nautia im Hintergrund stand und mit ihnen schimpfte.
    Uppus Lachen glitt durch ihren Geist.
     
    *
     
    Inzwischen wussten sie, dass sich die Swamper selbst als Gyaan bezeichneten. Nautia hatte Joelle den Eigennamen ihres Volkes genannt.
    Das junge Weibchen dieser oktopusartigen Spezies war die Einzige ihrer Gruppe, die den Menschen offen gegenübertrat und mit ihnen redete. Die übrigen Mitglieder ihrer »Rettungstruppe« für die verschollenen Forscher – offenbar gehörte auch Nautias Mutter zu den Verschollenen – blieben jedoch zurückhaltend. Sie rotteten sich in der kühlen Halle zusammen, damit ihre Haut nicht in der Hitze der Sonne austrocknete.
    Vor etwa einer Viertelstunde war auch Nautia dorthin verschwunden und bislang nicht zurückgekehrt.
    Joelle saß im Schatten der SF-2. Die klimatisierte Luft des Shuttles wehte Joelle durch das Haar. Als jemand die Schleuse verließ und sie sich hinter ihm schloss, riss der kühle Luftzug wieder ab.
    Taro trat zu ihr. Zum Glück hatte das Gift auf seinen Körper nicht erneut den Effekt, den das Neuro-Zyt des Nadlers einst bei ihm ausgelöst hatte.
    Der junge Karolaner setzte sich wortlos neben sie auf einen Stein und folgte ihren Blicken.
    »Ich frage mich, was sie dort bereden«, sagte Joelle. Sie wurde ungeduldiger, je länger die Besprechungen der Gyaan andauerten. Seit sie sich von den Nachwirkungen der Betäubung erholt hatte, verspürte sie wieder dieses Ziehen hinter den Schläfen und der Stirn. Auch Taro hatte berichtet, dass sein Akoluthorum reagierte. Beide konnten sie nicht erwarten, dass die Expedition begann.
    Captain

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