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Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne

Titel: Sternenfaust - 187 - Fanal der blauen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Dennis Mathiak
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Auftauchen bei der Ruine nicht mit Neharia zusammenhing.
    Irgendwo in Nautias Hinterkopf erklang ein helles Lachen, so als würde Uppu sich über sie lustig machen. Sie suchte nach dem kleinen Eponen.
    Hinter einem der kahlen Bäume blitzte es auf, aber es war nicht dieser kleine Lause-Epone, sondern das verspiegelte Gesicht eines der Fremden, mit denen dieser Lu-Tennent über diesen magischen Bügel gesprochen hatte. Sie glaubte, der Name sei Moor-Timmer gewesen.
    Ulesi war ihrem Blick gefolgt. Beim Anblick des Fremden sprang er aus dem Schatten neben Nautia.
    »Achtung!«, rief er, so laut er konnte.
    Sofort drehte der Fremde den Kopf in seine Richtung. In der Hand hielt er ein Gerät, das im gleichen Moment aufblitzte. Ein feines Singen lag über der Ebene. Nautia hörte ein Sirren und konnte die Luft flimmern sehen.
    Nautia stieß einen spitzen Schrei aus, als sie das Ziel dieses Flimmerns erkannte: Ulesi!
    Der Junge neben ihr sackte zusammen.
    Nautia duckte sich hinter einem der Felsblöcke, die vor langer Zeit vom Dach der Ruine gefallen sein mussten. Im Fallen erkannte sie noch, wie mindestens acht weitere Fremde in dunkelgrünen Gewändern hinter den Bäumen hervorbrachen und auf den Richtplatz zuhielten.
    Aber auch Dyari und die anderen Gyaan reagierten. Während der Älteste sich auf Lu-Tennent stürzte, die hart auf ihren Rücken fiel, und zwei andere dasselbe mit den beiden anderen Fremden machten, bildeten die übrigen einen Wall um die Gruppe.
    Jeder hatte seine Lanze aus dem Boden gezogen und streckte sie entschlossen den Angreifern entgegen.
    »Lassen Sie die drei los!«, hallte die Stimme des Anführers der Angreifer über die Ebene. Es war zweifellos dieser Moor-Timmer, zu ähnlich klangen Laute denen, die Nautia aus dem metallenen Bügel vernommen hatte.
    »Oder?«, rief Dyari zurück.
    »Oder es ergeht Ihnen wie dem da«, antwortete Moor-Timmer und deutete auf die Ruine, wo Ulesi tot dalag.
    »Er hat dir nichts getan«, antwortete Dyari ruhig. »Du hast ihn mit deiner Waffe einfach niedergestreckt.«
    »Ihnen wird es genauso gehen, wenn Sie nicht gleich die Gefangen loslassen«, rief Moor-Timmer und kam zwei Schritte auf die Gruppe zu.
    »Ha!«, sagte nun Dyari. »Du verkennst die Lage.«
    »Das glaube ich nicht.« Moor-Timmer winkte mit der Waffe in seiner Hand.
    »Um was zu tun?«, spottete Dyari. Er hielt seine Tatka-Lanze so, dass ihre Spitze im Licht von Gy keine Handbreit über dem Gesicht von Lu-Tennent gleißte. »Sieh genauer her! Wenn du mich so fällst wie den armen Ulesi, fällt diese Lanze zu Boden. Dies ist das Zeichen für meine Gefährten, die anderen Fremden, die sich in unserer Gewalt befinden, zu töten.«
    Moor-Timmer schien zu zögern, eine Pause, die Dyari nutzte, um zu sagen: »Wir sind uns also einig!«
    »Einig?«, echote Moor-Timmer.
    »Ja, einig. Die Götter werden entscheiden.«
    »Die Götter?« Moor-Timmer schien noch immer nicht verstanden zu haben, dabei war es so klar wie eine Sternennacht kurz vor der Regenzeit.
    »Ja, die Götter«, sagte Dyari und Nautia konnte den leichten Spott aus seiner Stimme heraushören. »Wir sind in Eile.«
    »Wir sind ebenfalls in Eile«, unterbrach ihn Moor-Timmer. »Aber was hat das mit den Göttern zu tun?«
    »Vieles. Alles. Nur ein Gottesurteil kann entscheiden, wer von uns im Recht ist.«
    »Ein Gottesurteil?«, stöhnte der Anführer der Zweibeiner.
    Aber Dyari beachtete ihn schon nicht mehr. Er verdrehte die Augen, dass seine Pupillen nach hinten verschwanden und nur noch die ockerfarbenen Augäpfel zu sehen waren. Nautia hatte diese Geste schon bei Darua gesehen, wenn diese in ihrer Funktion als Heilerin einen Segen für ihre Schützlinge herbeirief. Dyari hob seine vier Arme, bis diese erst in die vier Himmelsrichtungen zeigten und schließlich über seinem Kopf zu einer stilisierten Weltenzwiebel zusammenfanden. Rote, blaue und violette Linien glitten über seine Arme, wurden immer schneller, bis sie in einem Stakkato über seine Haut rasten.
    Abrupt stoppten die Muster, verschwanden und hinterließen Dyaris graubraune Farbe des Alters. Ein Seufzer entrang sich aus seinem Mund, dann richtete er seine Pupillen auf Moor-Timmer.
    »Die Götter haben zu mir gesprochen«, verkündete er.
    »Und was haben sie gesagt?«
    »Die Götter«, sagte Dyari und machte mit seinen Armen eine Geste, als wollte er die Welt umfassen, »die Götter geben euch eine Chance.«
    »Eine Chance?«
    »Ja. Wenn ihr es innerhalb eines Tages schafft, das

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