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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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für den Mental-Translator, der die Worte des Herrschers zuverlässig in Roberts Geist übersetzte und ihm seine eigenen Erwiderungen vor dem Aussprechen ebenfalls in das Ac’shanische transferierte. »Mein Name ist Robert Mutawesi. Ich komme von einem Sternenschiff, das den Namen STERNENFAUST trägt. Wir kamen hierher, um mit dem Herrscher dieser Welt Kontakt herzustellen.«
    »Und so gelang es euch mit eurer vortrefflichen Technik sogar, die Heilige Barriere zu überwinden.«
    »Es gelang uns, eine Lücke zu schaffen. Darf ich fragen, was aus meinen Begleitern wurde?«
    »Alles zu seiner Zeit«, wehrte der Herrscher ab. »Weshalb wolltet ihr mit mir Kontakt aufnehmen?«
    »Wir sind auf der Suche nach einem Gegenstand von großer Bedeutung für unsere Heimat. Ein Artefakt.«
    Jersel stieß ein krächzendes Lachen aus. »Zweifellos die Träne von Ac. Ich verstehe.« Der Herrscher erhob sich. »Folge mir, Fremder!«
    Gemeinsam mit seinen vier Bewachern trottete Robert hinter Jersel her. Dieser öffnete eine wuchtige Tür am Ende der Halle. Nach einem kurzen Gang gelangten sie in etwas, das wie ein Labor aussah.
    Überall waren seltsame Gerätschaften aus Drähten, Kabeln und verschiedenen Metallteilen aufgebaut. In der Mitte des Raumes stand eine wuchtige Röhre, die vom Boden bis zur Decke reichte. Kabel verliefen über die Außenhaut aus schwarzem Glas. Robert konnte das Akoluthorum schon spüren, bevor er es zu Gesicht bekam.
    »Ja, die Träne von Ac«, murmelte Jersel. »Du kommst genau richtig, Robert Mutawesi. Denn es ist an der Zeit, den Schrei erklingen zu lassen.«
    »Den Schrei?«
    Jersel trat an die Röhre und legte dort einen Schalter um. »Der Schrei, der in der Unendlichkeit widerhallt.«
    Verwirrt runzelte Robert die Stirn.
    Jersel betätigte einen weiteren Schalter.
    Im gleichen Augenblick schwappte eine Welle aus Schmerz durch sein Denken. Er spürte den Aufschrei des Akoluthorums, die … Pein … des Amuletts. Er ging in die Knie, wollte danach greifen – vergeblich. Die Schmerzen wurden übermächtig und löschten sein Denken aus.
     
    *
     
    »Das war beeindruckend, nicht wahr?« Jersels Stimme holte Robert abrupt aus seiner Bewusstlosigkeit. Möglicherweise war es auch der saure Atem, der in seine Nase drang.
    »Was haben Sie getan?« Mühsam erhob er sich. Nach einem kurzen Schwindel kam er taumelnd zum Stehen.
    »Die Träne wird mir helfen, das Licht erstrahlen zu lassen.« Bei diesen Worten deutete der Herrscher auf einen Monitor an der Wand. »Ein letztes Mal.«
    Robert trat näher heran. Auf dem Monitor war das Lager der Meroon dargestellt. Oder besser, das Getto. Aris hatte ihm davon erzählt. In dessen Mitte war ein riesiger Krater zu erkennen, aus dem die flache Seite eines Gebildes ragte. Das Generationenschiff der Meroon.
    »Sie wollen das Schiff vernichten.« Robert blickte fassungslos auf Hunderte von Meroon, die zwischen den Zelten und Baracken hin und her wuselten.
    »In den Schlund von Ac sollen sie fahren«, keifte Jersel. »Und alle übrigen Meroon dieser Welt mit ihnen. Und auch jene Geschöpfe, die sich hinter der Barriere sammeln. Oh ja, ich weiß auch von diesen. Ich habe die Energie der Träne verstärkt, um sie hinauszuleiten bis in den Toten Raum. Dort wird sie die Todesschiffe vernichten, sobald sie ausreichend an Stärke gewonnen hat. Sie wird meine Feinde ausradieren. Dann ist auch der Schirm nicht mehr notwendig.«
    »Wenn Sie das tun, zerstören Sie nicht nur das Leben der Meroon. Auch Ihre Untertanen werden zu Tausenden sterben. Und die Technik des Schiffes ist für Sie verloren.«
    »Untertanen gibt es mehr als genug.« Jersel lachte krächzend. »Und eine neue Quelle für Technik habe ich doch längst gefunden.« Jersel taumelte, worauf einer aus der schwarzen Garde ihn stützen musste. »Aber es ist an der Zeit für meine Regeneration. Sie dürfen zusehen, Robert Mutawesi, dann unterhalten wir uns weiter.«
    Er griff nach einer bereitliegenden Spritze, in der eine weiße Flüssigkeit schwappte. »Ja, die Meroon sind eben doch zu etwas gut. Einige ihrer Art werde ich mir auch weiterhin halten. Ihr Gift hat beeindruckende Eigenschaften.«
    Er setzte sich eine Spritze an den Hals, stach die Nadel in die blasse Haut, und leitete so das Serum der Meroon in sein Blut. Robert konnte zusehen, wie sich nässende Wunden schlossen, Narben verschwanden und Falten glätteten.
    Nun sah der Herrscher fast so aus wie auf den Gemälden, die überall im Thronsaal hingen. Noch

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