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Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher

Titel: Sternenfaust - 188 - Der dunkle Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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beendet und sollten das Gerät am lebenden Objekt ausprobieren. Lieutenant Halova besaß bereits ausreichend Erfahrungen mit Erstkontaktsituationen, genau wie Shesha’a.
    »Ma’am«, grüßten beide förmlich.
    »Wie ist der Status des Translator-Projekts?«, wandte sich Dana an Lieutenant Halova.
    »Wir haben mit einem sehr rudimentären Grundwortschatz begonnen«, erklärte diese. »Die Worte, die unser Gast zu Beginn verwendete, beschränkten sich auf ›Tod‹, ›Zerreißen‹, ›Gebeine‹ und etliche weitere Metaphern für einen schmerzhaften Tod. Das hat sich mittlerweile geändert. Seit etwa einer Stunde können wir Grundbegriffe austauschen.«
    »Sie wissen, wo Sie sich befinden?«, wandte Dana sich direkt an den Fremden.
    »Ein Sternenschiff«, gab dieser zurück. »Das Sternenschiff, das zuvor bereits über der Welt der Urmörder auftauchte.«
    Dana runzelte die Stirn. »Mein Name ist Dana Frost, ich bin die Kommandantin der STERNENFAUST.«
    »Mein Name ist …« Ab diesem Punkt schwieg das Übersetzungsgerät. Dana machte nicht einmal den Versuch, die Abfolge aus Klack- und Zirplauten zu wiederholen.
    »Wir haben Sie aus einer beschädigten Rettungskapsel geborgen, die durchs All trieb«, erklärte sie. »Wir erhoffen uns nun ein paar Antworten, die uns eine Erklärung für das aggressive Verhalten Ihrer Artgenossen liefern.«
    »Meinen Dank für die Errettung vor dem kalten Tod«, drang die mechanische Stimme aus dem Translator. »Und für die Befreiung von …« Erneut folgte ein unverständliches Wort.
    »Sie sprechen von dem Bio-Implantat, das wir aus Ihrem Körper entfernt haben?«, fragte Dana. »Unser Arzt ist der Meinung, dass es verantwortlich für Ihre Aggression war.«
    »Vor vielen Generationen, als mein Volk dem kalten Tod entgegensah, kamen die Wesen, die sind und doch nicht sind.« Der Atem des Msssarrr ging rasselnd. »Sie entführten viele, die wir nie wiedersahen. Doch anderen halfen sie mit Nahrung und Technik. Und sie schenkten uns das … Damit wir vor der Strahlung der Kälte sicher sind.«
    »Die Tenebrikoner«, murmelte Dana seufzend.
    »Und zweifellos hat das Bio-Implantat keinerlei schützende Wirkung vor Strahlung«, fügte Ash schnell leise hinzu. »Damit sollten lediglich Aggression geweckt werden.«
    »Aber hier, auf diesem Sternenschiff, scheint die Strahlung nicht zu wirken. Ich fühle mich … frei.« Der Msssarrr zirpte in langsamer, an- und abschwellender Tonfolge, was der Translator als Ausdruck des Wohlbefindens übersetzte.
    »Was wollten die Wesen, die sind und doch nicht sind, als Gegenleistung für ihre Hilfe?«
    »Nichts. Sie ließen uns allein, damit wir wachsen konnten. Als unsere Zahl ausreichend groß war, konnten wir damit beginnen, das Gefängnis zu attackieren. Eines Tages wird es uns gelingen, jene von uns, die zurückblieben, zu befreien.«
    Wodurch die Tenebrikoner Zugang zum Akoluthorum auf Perl V erhalten würden. Damit war der Schild um jene Welt Gefängnis, aber auch Schutz zugleich. Und die Msssarrr stellten für die Tenebrikoner lediglich ein Werkzeug dar – ein Hilfsvolk.
    »Und Rache zu nehmen?«, mischte sich Dr. Tregarde ein.
    »Das wollten wir!« Der Msssarrr zögerte. »Wollen die anderen noch immer.«
    »Sie nicht mehr?« Ash runzelte die Stirn und legte fragende den Kopf schief.
    »Seitdem ich hier bin, fühle ich mich verändert«, gab das Spinnenwesen zu. »Natürlich müssen meine Artgenossen befreit werden. Das ist mein Erstreben. Doch ich will die Ac’shaner nicht mehr entleiben.«
    Dana atmete tief ein und aus. Was sich hier abzeichnete, war eine furchtbare Geschichte aus Krieg und Tod, die seit Generationen ihren Fortgang nahm.
    »Was ist damals geschehen? Was geschah auf der Welt hinter dem Schutzschirm?«
    Gebannt lauschte sie der Stimme aus dem Translator, während der Msssarrr berichtete.
     
    *
     
    Angespannt hatte Dana in ihrem Konturensessel am Kopfende des Tisches Platz genommen.
    »Wir haben ja schon eine Menge zustande gebracht«, sagte Ash, »aber Ihr jetziges Vorhaben stellt uns gleich vor eine ganze Reihe an Herausforderungen.«
    Lieutenant Commander Jenny Black Fox schwieg gedankenverloren. Vermutlich spielte die Cheyenne-Indianerin bereits diverse Szenarien und Möglichkeiten gedanklich durch.
    »Genau deshalb sitzen wir hier, Doktor«, erklärte Dana. »Ich will Lösungen, und zwar jetzt. Unser Team sitzt dort unten inmitten eines Krieges fest.«
    »Falls der Meroon die Wahrheit sagt«, parierte Ash.

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