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Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern

Titel: Sternenfaust - 193 - Der stählerne Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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vorbildlichem Solar aus dem Akustikfeld des Translators. »Ihr mögt Euch Ken’drahskott nennen, und vielleicht habt Ihr vergessen, wer Ihr wirklich seid. Ich aber sage Euch: Ihr kamt hernieder in einem stählernen Stern, um Euch mit Ak’lothum in einer heiligen Hochzeit zu vereinen. Sträubt Euch nicht, Ken’drahskott – sträubt Euch nicht und erkennt, dass Ihr die Tar’tarishi seid.«
    »Aber sehen Sie doch, Vu’maiti!«, rief Kendra. »Das Tor öffnet sich nicht. Nichts passiert.«
    »Weil Ihr immer noch zögert. Weil Ihr immer noch nicht erkennen wollt, was Eure Aufgabe ist.« Der helle, aufgeregte Klang von Vu’maitis natürlicher Stimme übertönte beinahe die nüchterne Ausgabe des Translators.
    »Wenn es meine Aufgabe wäre, das Akoluthorum an mich … ich meine, mich mit Ak’lothum zu vereinen, so würde ich mich dieser Aufgabe nicht entziehen. Bitte glauben Sie mir das, Vu’maiti! Aber ich spüre nichts. Ich spüre nicht die Kraft Ak’lothums. Das Tor ist geschlossen, und ich weiß nicht, wie ich es öffnen könnte.«
    »Weil Ihr … weil …«, begann Vu’maiti, dann verstummte sie. Offenbar musste sie nun erkennen, dass sie ihre große Hoffnung getäuscht hatte.
    »Noch gebe ich nicht auf«, rief Turanagi.
    »Was haben Sie vor, Turanagi?«, fragte Kendra.
    »Wir haben in den letzten Monaten zu oft erlebt, dass sich Legenden erfüllen«, begann er aufgeregt. »Und diese Legende beschreibt eine Frau, die in einem stählernen Stern auf Wen’gulim niedergeht.«
    »Das wissen wir.«
    »Aber Sie waren nicht die einzige Frau an Bord«, sagte Turanagi.
    »Denken Sie an Missie?«, fragte Kendra.
    »Warum nicht?«, rief Turanagi und wandte sich Vu’maiti zu. »Wir müssen zurück ins Mahal’vukito, Vu’maiti! Kommen Sie! Kommen Sie«, rief er und drängte die Priesterin und Kendra zum Ausgang.
     
    *
     
    »Tenebrikoner!«, rief Commander Austen und schaltete die optischen Daten jenes Teleskops, welches das Tenebrikonerschiff erfasst hatte, auf den Hauptschirm. Es befand sich in der Atmosphäre von Blue Jewel, hoch über den Wolken des Mondes, und musste sich im optischen Schatten des Trabanten angenähert haben. Oder es war – wie dies die Besatzung der STERNENFAUST schon zuvor erlebt hatte – einfach materialisiert.
    Eine sensorische Anmessung, wie sie bei den bekannten Raumschiffen der Milchstraße üblich war, führte bei den halbtransparenten Tenebrikonerschiffen nur teilweise zum Erfolg – lediglich einige wenige Titanverbindungen und Transurane waren detektierbar.
    Das gigantische Raumgefährt schillerte an manchen Stellen in sämtlichen Regenbogenfarben, an anderen wiederum schien es gar nicht vorhanden zu sein.
    Als es sich um seine Hochachse drehte, brachte es sich in einen solchen Winkel zum einfallenden Licht der Sonne M31-00098-A, dass es für zwei bis drei Sekunden vollständig sichtbar wurde.
    Es besaß die Kontur eines riesenhaften über drei Kilometer langen Drachen, und man konnte Schnauze, Hals, Rumpf, abgespreizte Flügel und einen langen Schweif voneinander unterscheiden.
    »Die Muster der extrem hohen Beta- und Gammastrahlung entsprechen den bekannten Werten«, informierte Commander Austen.
    »Kampfkapsel-Ausschleusung?«, fragte Captain Mulcahy.
    »Negativ, Captain«, antwortete Commander Austen.
    Der monströs schillernde Drache auf dem Hauptschirm schien rasant kleiner zu werden, was offenbar daran lag, dass sich das Raumschiff mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Wolkendecke absenkte.
    »Das Tenebrikonerschiff entfernt sich in Richtung Mondoberfläche«, kommentierte Commander Austen das Geschehen. »Die STERNENFAUST wird offenbar nicht angegriffen.«
    »Bei einem Feind, den wir kaum scannen können, dürfen wir uns nicht nur auf das verlassen, was wir zu sehen glauben«, sagte Dana langsam. »Lieutenant Sobritzky«, wandte sie sich an die Navigatorin, »bitte bereiten sie die STERNENFAUST auf einen HD-Notstart vor.«
    »Aye, Ma’am.«
    Die Tenebrikoner hatten sich bislang als unbesiegbar erwiesen, doch zumindest waren sie nicht in der Lage, der STERNENFAUST in den HD-Raum zu folgen.
    Plötzlich war ein leiser, sich rhythmisch wiederholender Piepton zu vernehmen, der offenbar von Jake Austens Konsole kam. Dana drehte sich nach dem rothaarigen Ortungsoffizier um, der im selben Augenblick rief: »Biometrische Erkennung der automatischen Optik-Routine. Schalte das Backbord-Teleskop auf den Hauptschirm.«
    Als Dana den Kopf erneut wandte, durchströmte sie ein freudiges

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