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Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia

Titel: Sternenfaust - 196 - Die Feuer von Skia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly & Sascha Vennemann
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aufspüren«, jammerte Taro zum wiederholten Male. Er presste sich die Handflächen gegen die Schläfen und schüttelte den Kopf, so als wolle er versuchen, eine Verkrampfung zu lösen.
    Dr. Scott legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. »Das wird wohl eine Nebenwirkung Ihrer Infektion sein, Taro«, versuchte sie den Karolaner zu beruhigen. »Ihre Neuralstruktur wurde angegriffen, und da Sie mit dem Eponen auf mentalem Wege kommuniziert haben, wird es wohl eine Weile dauern, bis sich das Lipidgewebe soweit regeneriert hat, dass eine Kontaktaufnahme wieder möglich ist. Sie müssen sich wahrscheinlich nur etwas gedulden.«
    Dana überlegte. Der Planet oder das System, in dem Taro infiziert wurde, lag mit großer Wahrscheinlichkeit in dem Raumsektor, den sie vor einer Weile passiert hatten und in dem die Original-Scannerdaten das Akoluthorum vermuteten. Sollte es vielleicht sogar einen Zusammenhang zwischen Taros Erkrankung und der Datenmanipulation geben?
    Schließlich fasste Dana einen Entschluss.
    »Wenn Sie sich fit genug fühlen, Taro, würde ich Sie bitten, mir die Positionen der Systeme zu beschreiben, in denen Sie unterwegs waren. Ich würde Ihrer Erkrankung gerne auf den Grund gehen und in Erfahrungen bringen, ob das Ganze ein Unfall oder Absicht war. Zu diesem Zweck fliegen wir ein Stück zurück und sehen uns die infrage kommenden Planeten genauer an.« Gleichzeitig konnte die intensivere Suche nach dem Akoluthorum wieder aufgenommen werden. Sie schlug zwei Fliegen mit einer Klappe und hatte den perfekten Grund dafür, den Kurs ändern zu lassen, ohne dass der Verräter an Bord vor seiner Entlarvung Verdacht schöpfte.
    »Ich könnte die Scanner so modifizieren, dass sie die Substanz, mit der Taro in Kontakt kam, aufspüren können«, schlug Romana Hel’gara vor. »Oder auch nur auf bestimmte seltene Anteile des Substrats. Das würde die Suche sicher erleichtern.«
    Danas schlechtes Gewissen wuchs. Die Wanagi half wirklich, wo sie konnte. Und mit Taros Heilung hatte sie bewiesen, dass sie als einzelnes Individuum zu ebensolchen technischen und medizinischen Meisterleistungen imstande war, wie sie ihr Volk als Gesamtheit erbracht hatte.
    Bei allem Leid, das die Wanagi über die Menschen gebracht hatten, eine von ihnen an Bord zu haben, war überaus praktisch.
    »Eine gute Idee«, sagte sie daher. »Setzen Sie sich mit der Ortung auf der Brücke in Verbindung und erarbeiten Sie die entsprechenden Algorithmen.«
    Romana Hel’gara nickte. »Ich werde mich sofort auf den Weg machen.«
    »Warten Sie einen Augenblick, ich begleite Sie«, sagte Dana und wandte sich noch einmal Taro zu. »Bleiben Sie noch eine Weile auf der Krankenstation und schonen Sie sich. Ich bin sicher, wenn sich Ihr Zustand bessert, werden Sie auch wieder Ihren Eponen zu sich rufen können.«
    Taro nickte betrübt. »Vielleicht finden wir einen Weg, die Heilung zu beschleunigen?«, fragte er hoffnungsvoll an Dr. Tregarde gewandt.
    »Wir werden sehen, was sich machen lässt«, versprach dieser mit gutväterlichem Tonfall und nickte Dana kurz zu.
    Dana und Romana Hel’gara verabschiedeten sich und verließen die Krankenstation. Auf dem Weg zur Zentrale bat Dana die Wanagi, sie nach Erledigung der Scannerrekalibrierung in ihrem Bereitschaftsraum aufzusuchen. Es gab da noch etwas anderes, wobei Romana Hel’gara ihr möglicherweise behilflich sein konnte.
     
    *
     
    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    20. Februar 2274, 16:13 Uhr
     
    Jenny Black Fox saß über ihre Konsole im Maschinenraum der STERNENFAUST gebeugt und studierte die Daten des Akoluthorenscanners. Akribisch verglich sie Schreib- und Leseprotokolle der manipulierten Dateien mit den Originalen, versuchte herauszufinden, wer wann und wo und zu welchem Zweck auf sie zugegriffen hatte. Seit etwa zwei Stunden tat sie nichts anderes, und so langsam ging ihr diese Arbeit auf die Nerven.
    Die Suche nach einem verräterischen Hinweis glich der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Unzählige Speicheranfragen und Abrufe – sowohl menschliche als auch automatisierte aus den Systemroutinen des Schiffes – waren verzeichnet worden, und wenn sie wirklich alle davon manuell überprüfen wollte, würde es Wochen dauern. Leider ließ sich diese Aufgabe aber kaum anders lösen, denn dass der Verräter es auch noch geschafft haben sollte, diese Systemdateien zu manipulieren, erschien ihr schwer möglich.
    »Aber man hat ja schon Kridan fliegen sehen«, murmelte sie vor sich hin und

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