Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission

Titel: Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Sie uns in diesem Krieg Partei ergreifen ließen, wenn Sie den Vorsitz im Rat und damit die Verhandlungskompetenz hätten.«
    Ein schwaches Lächeln glitt über Lings dünnlippigen Mund. »Einstweilen ist das alles noch die Aufgabe von jemand anderem«, stellte er fest und verließ endgültig den Raum.
    Rudenko stand da, allein mit seinen Gedanken und Fragen. In seinem Kopf herrschte blankes Chaos. Wem konnte man noch trauen? Wem nicht mehr? Waren es am Ende sogar J'ebeem – an die richtigen Stellen innerhalb von Verwaltung und Militär eingeschleust –, die bei dieser Sache kräftig mitmischten? Auch vor dieser Gefahr hatte Rudenko frühzeitig gewarnt. Schließlich war es für die ausgesprochen menschenähnlichen J'ebeem keine Schwierigkeit, Agenten unbemerkt unter die Menschheit zu mischen, die dort vielleicht Jahre oder Jahrzehnte ein völlig unauffälliges Leben führten, bevor sie schließlich irgendwann zum Einsatz kamen.
    Ich werde auf jeden Fall Kontakt mit der STERNENFAUST aufnehmen müssen!

 
    3. Hypothesen
     
    Auf dem Wandbildschirm im Raum des Captains der STERNENFAUST erschien die schematische Projektion des Systems Cambridge 2234/11, die auf den von Captain Thornton und seiner Crew gewonnenen Daten basierte.
    »In seiner Komplexität ist das wirklich ein außergewöhnlich interessantes System«, äußerte sich Bruder Patrick, den Commander Leslie zu sich bestellt hatte, um die Zeit bis zum Eintreffen im Zielgebiet dazu zu nutzen, ein paar grundlegende Dinge mit seinem Berater zu erörtern. »Leider hat es nie eine Christophorer-Expedition bis hierher geschafft, sodass wir auch keine weitergehenden Daten vom Zentralrechner der Brüderschule auf Sirius III oder dem Zentralarchiv der Christophorer auf der Erde abrufen können.« Bruder Patricks Finger glitten über ein paar Sensorfelder, woraufhin die Bahnsimulation aktiviert wurde. In Pseudo-Drei-D-Qualität konnte man jetzt verfolgen, wie sich die Monde um Blue Eye bewegten und die Sub-Monde wieder um die Monde. Wie ein äußerst komplexes Uhrwerk wirkte das. Perfekt arrangiert.
    »Die entscheidende Frage ist in meinen Augen: Was hat die CAMBRIDGE ausgerechnet bei dem Mond Thornton gesucht?«, äußerte Commander Leslie. »Es gibt hier jede Menge interessanter Himmelskörper, aber aus irgendeinem Grund muss der Mond Thornton die Crew der CAMBRIDGE in besonderer Weise angezogen haben.«
    »Leider haben wir nur diese spärliche Datenbasis und den verstümmelten Notruf«, beklagte Bruder Patrick. »Ich habe mir den Notruf übrigens noch einmal genauer zu Gemüte geführt. Fähnrich Black war mir bei der technischen Seite des Problems behilflich. Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass das Signal deswegen so verstümmelt war, weil es von einem Signal überlagert wurde, dessen Struktur für uns bisher unbekannt war.«
    »Irgendeinen Hinweis darauf, um was für eine Art von Störsignalen es sich da gehandelt haben könnte? Vielleicht war es auch der Beschuss mit einer Ionenkanone, wie sie die J'ebeem benutzen.«
    Die Ionenkanonen der J'ebeem, das wusste man inzwischen, hatten offenbar die Fähigkeit, die elektronischen Systeme des Gegners ganz oder teilweise auszuschalten oder lahm zu legen. Einigen Star-Corps-Einheiten war es gelungen, sich nahe genug an Kampfhandlungen zwischen J'ebeem und Starr heranzuschleichen, um das erkennen zu können. Insbesondere der aufgefangene Funkverkehr beider Seiten war in dieser Hinsicht sehr hilfreich gewesen.
    Bruder Patrick beugte sich vor und berührte einige Touchscreens. Statt der komplizierten schematischen Darstellung von Blue Eye und seinen Monden erschien für Sekunden die aus Fotomaterial generierte Darstellung. Dann war der Bildschirm einen Moment lang völlig deaktiviert, ehe es Bruder Patrick schließlich schaffte, eine Reihe von Kurvendiagrammen auf der Wand erscheinen zu lassen.
    »Ich weiß nicht, ob diese Diagramme Ihnen etwas sagen. Ich habe damit die Eigenschaften zu beschreiben versucht, die ein hypothetisches Signal haben müsste, um einen Funkspruch auf vergleichbare Weise zu verstümmeln.«
    »Ehrlich gesagt, sagen mir diese Kurven überhaupt nichts, Bruder Patrick«, gestand Richard Leslie freimütig. Er war kein Techniker – und das musste er als Captain eines Raumschiffs auch nicht unbedingt sein.
    »Das Signal muss eine Komponente besitzen, die in den Bergstromraum hineinwirkt und so das Überlichtfunksignal stört. Wahrscheinlich konnte man den Funkspruch der CAMBRIDGE in einem Umkreis

Weitere Kostenlose Bücher