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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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Bergpredigt zu halten?«
    »Ich habe ihnen etwas gegeben, an das sie glauben konnten. Ich habe ihnen eine Zukunft gegeben!«
    »Du hast ihnen eine Zukunft gegeben?«
    Kieran sah sie an. Wie war das nur passiert? Wo war ihr Vertrauen geblieben? Sie blickte mit unbewegtem Gesicht zurück. Waren ihre Augen immer so leer, ihr Mund immer so streng gewesen?
    »Aber … Waverly, ich bin es.«
    Ihr Gesicht verzog sich schmerzverzerrt. Sie nickte mit gesenktem Kopf, die Finger zitterten, während sie sie auf die Augenlider presste. »Ich weiß, Kieran. Genau das ist das Schreckliche daran.«
    »Liebling …« Er griff nach ihr, legte die Hände auf ihre Arme. »Du kannst mir vertrauen.«
    »Kann ich das? Dann beweise es, Kieran. Hör mit diesem Wahnsinn auf.«
    »Welchem Wahnsinn?«, rief er. »Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht besser gefühlt! Waverly, ich kenne meine Aufgabe. Unsere Aufgabe. Wir müssen unser Schicksal erfüllen, und ich brauche deine Hilfe.«
    »Das ist nicht der Weg. Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe … Kieran, bitte.« Sie nahm seine Hand und küsste sie. »Bitte, bitte, werde nicht so wie diese Frau.«
    »Ich bin nicht Anne Mather!«, brüllte er und schubste sie so heftig fort, dass sie stolperte. Dann stürmte er durch die Gänge und über Treppen, polterte in sein Quartier und warf sich auf das Bett, das er nur Stunden zuvor mit ihr geteilt hatte. Wie konnte sie ihn so einschätzen? Wie konnte sie nur denken, dass das Wunderbare, das er geschaffen hatte, etwas Schlechtes war? Alle anderen liebten es! Wieso sie nicht? Ja, er hatte Skeptiker erwartet, aber er hätte nie gedacht, dass Waverly eine von ihnen sein würde! Noch nie zuvor hatte er sich so absolut betrogen gefühlt. Und trotzdem sehnte er sich immer noch nach ihr. Vielleicht würde sie, wenn sie sich beruhigt hatte, ihre Meinung ändern? Vielleicht würde sie lernen, ihm zu vertrauen?
    Ich werde sie dazu bringen, mir wieder zu vertrauen,
dachte er.
    Es klopfte an der Tür, und er setzte sich auf. »Komm rein!«, rief er hoffnungsvoll. Vielleicht war sie gekommen, um sich zu entschuldigen.
    Aber es war Arthur Dietrich, mit vor Aufregung gerötetem Gesicht. »Kieran! Wir glauben, dass wir die
New Horizon
geortet haben!«
    »Wo?« Er sprang auf die Füße.
    »Komm mit, ich zeige es dir!«
    Er folgte Arthur in die Kommandozentrale und spähte auf den Radarschirm. Vor ihnen war ein Punkt zu erkennen, der sich auf einem parallelen Kurs nach New Earth befand.
    »Es war so einfach«, sagte Sarek und lächelte zum ersten Mal seit dem Angriff. »Nachdem sich der Nebel gelichtet hat, arbeitet das Radar perfekt.«
    »Das muss die
New Horizon
sein«, sagte Arthur. »Seht, wie schnell sie sich bewegt.«
    Und es stimmte – der Punkt flitzte geradezu über den Schirm.
Sie sind es!,
dachte Kieran wie versteinert.
    Und da vergaß er Waverly und die abscheulichen Dinge, die sie über ihn gesagt hatte.
    Jetzt musste etwas anderes erledigt werden.

Waverly
    S ie lag auf dem Boden des unaufgeräumten Schlafzimmers ihrer Mutter, presste deren getragene Strickjacke an die Brust und weinte leise. In dem Raum sah es aus, als hätte ihn jemand komplett durcheinandergewirbelt – das Ergebnis der Schwerelosigkeitsphase, von der Kieran ihr erzählt hatte. Trotzdem war es, als sei an diesem Ort die Zeit stehengeblieben. Waverly vermisste nicht nur ihre Mutter, sie vermisste ihr altes Leben – weil sie jetzt wusste, dass es niemals wiederkehren würde. Sie würde niemals wieder Waverly Marshall sein.
    Und Kieran … sie wusste nicht mehr, wer er war. Sein Lächeln am Rednerpult, die Art, wie er die Hände hochgehalten hatte, als wollte er das Publikum umarmen, die Worte, die er gebraucht hatte … Alles erinnerte sie an … Wenn sie darüber nachdachte, wurde ihr übel bis ins Innerste.
    Als sie sich ausgeweint hatte, ging sie nach unten in den Obstgarten und pflückte ein paar Pflaumen und Mandeln und setzte sich zum Essen an den Stamm eines Apfelbaums. Sie freute sich, im Obstgarten zu sein, und lauschte den summenden Bienen, die mit den Blüten über ihrem Kopf flirteten. Es war schrecklich gewesen im Apartment, das sie mit ihrer Mutter geteilt hatte – jetzt, da sie wusste, dass sie sie vielleicht nie wiedersehen würde.
Was würde Mama jetzt zu mir sagen?,
fragte sie sich.
Sie würde höchstwahrscheinlich fragen, was ich für ihn empfinde. Sie würde fragen, ob ich über all dies hinwegblicken kann.
    »Ich liebe ihn immer

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