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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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rechten Auge nahezu blind, aber mit dem linken sah sie gut genug, um sich zurück ins Cockpit zu ziehen. Arthur saß zitternd an der Steuerung, keuchend, die Augen weit vor Furcht.
    »Wie sieht der Rest der Hülle der Empyrean aus?«, fragte sie ihn. Sie glaubte, den Rumpf des gigantischen Schiffs noch immer unter dem Shuttle entlanggleiten zu sehen, war sich aber nicht mehr sicher, ob sie ihren Augen trauen konnte.
    »Auf dieser Seite sieht es okay aus, aber das war eine enorme Detonation«, sagte Arthur mit brüchiger Stimme.
    »Wir müssen den Kleinen helfen, rauszukommen.«
    »Aber was, wenn sie bereits –«
    »Wag es nicht, auch nur daran zu denken!«, schrie Waverly. »Halt einfach den Mund und bring uns hin!«
    Arthur wischte sich eine Träne von der Wange, und Waverly holte tief Luft. »Es tut mir leid.«
    »Der Backbord-Shuttle-Hangar ist vielleicht noch intakt«, sagte Arthur. Er klang jetzt ruhiger, und als er nun beschleunigte, fühlte der Flug sich weicher und angenehmer an.
    »Siehst du etwas?«, fragte Waverly und blinzelte. Alles, was sie erkennen konnte, waren dunkle Schatten, aber langsam schälten sich Formen und Farben heraus.
    »Ich habe die Explosionen nur auf dem Vidbildschirm gesehen. Meine Augen sind okay.«
    »Wo ist das andere Shuttle?«
    »Ich glaube, sie sind nicht mehr da«, sagte er. »Es scheint, als hätten die Explosionen sie verschluckt.«
    Das andere Shuttle war ein paar hundert Meter zu ihrer Rechten gewesen. Mit Entsetzen erkannte Waverly, wie knapp sie demselben Schicksal entronnen waren.
    Sie griff nach dem Kom-Headset und rief die Kommandobrücke der Empyrean. »Sarek?«, sagte sie.
    »Wo seid ihr?«, drang Sareks hektische Stimme durch ihre Kopfhörer.
    »Bist du okay?«, fragte Waverly. »Was passiert da bei euch? Wo ist die Crew?«
    »Ich bin okay, und ich habe die Crew in den Zentralbunker gerufen.«
    »Irgendwelche Schäden am Backbord-Shuttle-Hangar?«
    »Ich glaube nicht. Die Explosion war auf der Steuerbordseite.«
    Die Brig war auf der Steuerbordseite.
    »Sarek!«, kreischte Waverly. »Was ist mit dem Arrestbereich? Ist er intakt?«
    »Kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Das Schiff ist ziemlich instabil.«
    »Du musst Seth da rauslassen!«
    »Ich habe alle Schotten geschlossen, Waverly. Es gibt keine Möglichkeit, ihn herauszulassen.«
    »Dann öffne sie!«
    »Und dann? Er ist in einer Zelle eingeschlossen, und es ist niemand dort, der ihn rauslassen könnte.«
    »Dann muss jemand da runtergehen!«
    »Und wer sollte das sein?«, gab Sarek bitter zurück.
    »Dann mache ich es. Schick du einfach alle zum Backbord-Shuttle-Hangar. Wir müssen die Kinder vom Schiff runterbringen.« Während sie das sagte, sank ihr Mut. Es gab nur einen Weg, der ihnen noch offen stand: hinein in Anne Mathers Fänge.
    »Okay«, sagte Sarek skeptisch.
    »Das muss von Anfang an Mathers Plan gewesen sein«, sagte Arthur finster.
    »Und wir sind ihr in die Falle gegangen.« Waverly donnerte ihre Faust auf die Armlehne. »Und jetzt hat sie jeden unter ihrer Kontrolle.«
    »Nein«, sagte Arthur. »Sie wird den Kampf ihres Lebens geliefert bekommen. Habe ich recht?«
    Waverly studierte sein Profil. Ihr Blickfeld war noch immer getrübt, aber sie konnte seine fest zusammengepressten Lippen sehen und seine Fäuste, die entschlossen die Steuerung umklammerten. »Da hast du recht, Arthur.«
    »Wir werden diese durch und durch böse Hexe kriegen.«
    »Und ich werde sie persönlich umbringen«, sagte Waverly leise.
    Arthur sah zu ihr herüber, schwieg jedoch.
    Arthur steuerte ihr Shuttle an der Hülle der Empyrean entlang, bis der Shuttle-Hangar in Sicht kam. Er wendete das Gefährt, flog einen Bogen und steuerte auf die mächtigen Schleusentüren zu. Waverly sah, dass seine Hände zitterten und er sich so fest auf die Unterlippe biss, dass sie zwischen seinen Zähnen weiß wurde, aber er lenkte ihr Schiff dennoch mit der Sicherheit eines erfahrenen Piloten in die Luftschleuse. Kaum hatte das Shuttle aufgesetzt, schwang Waverly sich aus ihrem Sitz, rutschte kurz darauf die Rampe hinunter – und hinein in eine Szene des Chaos.
    Viele der Kinder waren bereits aus dem Zentralbunker evakuiert und zum Shuttle-Hangar gebracht worden. Die Kleinsten der Jungen und Mädchen standen eng zusammengedrängt und weinten. Einige der älteren Kinder knieten neben ihnen und versuchten, sie zu beruhigen, aber nahezu alle schienen unter Schock zu stehen. Etlichen rann ein dünnes Rinnsal Blut aus den Ohren. Auch wenn

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