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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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diese Risiken auf sich zu nehmen! Krats Paarungsklaue pochte irritiert. Ihre Soro-Schiffe waren so sehr damit beschäftigt, den Geschossen auszuweichen, daß niemand zurückfeuerte!
    »Narren!’« zischte Krat in ihren Kommunikator. »Schiffe sechs und zehn, bleibt, wo ihr seid, und konzentriert euer Feuer auf diese Obszönität!«
    Aber noch bevor ihre Worte die Sub-Captains erreichten, bevor auch nur ein einziges Soro-Schiff zurückschoß, begann das schreckliche Tandu-Schiff sich von allein aufzulösen! Vor einer Sekunde war es noch dagewesen, rasend und tödlich auf den zahlenmäßig starken, aber hilflosen Gegner eindringend, im nächsten Augenblick war der spindelförmige Zerstörer von einem gleißenden, mißfarbigen Funkenring umgeben. Die Abschirmung brach zusammen, und der Kreuzer stürzte in sich wie ein Kartenhaus.
    Mit einem blendenden Blitz verschwand der Tandu, und nur eine häßliche Dunstwolke blieb zurück. Noch durch die Abschirmung ihres eigenen Schiffes spürte Krat ein entsetzliches psychisches Brüllen.
    Wir haben Glück gehabt, begriff Krat, als der Psi-Lärm langsam verhallte. Nicht ohne Grund mieden die anderen Kassen die Methoden der Tandu. Aber wenn dieses Schiff noch ein paar Augenblicke länger ausgehalten hätte... Es war nichts passiert, und Krat stellte fest, daß alle Besatzungsmitglieder ihre Pflicht getan hatten. Einige allerdings waren langsam gewesen. Diese mußten bestraft werden... Sie winkte den Cheftaktiker, einen großen, vierschrötigen Paha, zu sich. Der Krieger kam auf sie zu. Er versuchte, seine stolze Haltung zu bewahren, aber seine hängenden Wimpern verrieten, daß er wußte, was ihn erwartete. Ein tiefes Grollen drang aus Krats Kehle.
    Sie wollte sprechen, aber in der Aufregung des Augenblicks spürte die SoroKommandantin einen schwellenden Druck in sich. Grunzend krümmte sie sich, und der Paha-Offizier flüchtete, als sie sich auf dem Vletoorkissen zu winden begann. Endlich heulte sie auf und fand Erleichterung. Einen Augenblick später beugte sie sich vor, um das Ei aufzuheben, das sie gelegt hatte.
    Sie nahm es an sich, und für den Augenblick hatten Bestrafungen und Kämpfe keinen Platz in ihren Gedanken. Mit einem Instinkt, den ihre Spezies schon besessen hatte, bevor sie vor nunmehr zwei Millionen Jahren von den scheuen Hui geliftet worden war, reagierte sie auf den Geruch von Pheromonen und leckte den Geburtsschleim von den winzigen Haarrissen, die sich über die ledrige Oberfläche des Eies zogen. Aus reinem Behagen leckte Krat noch ein wenig weiter und wiegte das Ei langsam in einem uralten, unmanipulierten Reflex der Mutterschaft.

7. Toshio
    Natürlich kam ein Schiff darin vor. Alle seine Träume hatten mit Schiffen zu tun gehabt, seit er neun war. Zuerst waren es Schiffe aus Piastahl und Jubber gewesen, die die Meerengen und Archipele von Calafia befahren hatten, später dann Raumschiffe. Toshio hatte von Schiffen jeglicher Art geträumt, einschließlich derer der machtvollen galaktischen Patronatsrassen, die er eines Tages zu sehen gehofft hatte. Jetzt träumte er von einem Dinghi.
    Die winzige Menschen-Delphin-Kolonie seiner Heimatwelt hatte ihn mit Akki auf dem Ausleger ausgesandt, und seine calafianische Akademieplakette funkelte in Alphs Strahlen. Der Tag versprach freundlich zu werden.
    Aber nur zu bald verfinsterte sich der Himmel, und alles ringsumher nahm die Farbe des Wassers an. Die See wurde gallig gelb, dann schwarz, und dann verwandelte sie sich in ein Vakuum, und plötzlich waren überall Sterne. Er sorgte sich um Luft. Weder er noch Akki hatten einen Anzug. Es war schwierig, das Vakuum zu atmen! Er wollte eben umkehren und wieder heimfahren, als er seine Verfolger erblickte. Galactics, mit Köpfen in allen Formen und Farben, mit langen, sehnigen Armen, winzigen Greifklauen oder Schlimmerem, ruderten stetig auf ihn zu. Die geschwungenen Silhouetten ihrer schlanken Boote funkelten wie die Sterne.
    »Was wollt ihr?« rief er, während er aus Leibeskräften paddelte, um ihnen zu entrinnen. (Hatte das Boot nicht bei der Ausfahrt noch einen Motor gehabt?)
    »Wer ist dein Herr?« Sie brüllten in tausend verschiedenen Sprachen. »Ist Er es, der neben dir schwimmt?« »Akki ist ein Fin! Fins sind unsere Klienten! Wir haben sie geliftet und freigelassen!«
    »Dann sind sie frei«, erwiderten die Galactics und kamen näher. »Aber wer hat euch geliftet? Wer hat euch freigelassen?«
    »Das weiß ich nicht!« schrie er. »Vielleicht haben wir es

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