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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Gischt und Unrat zu bleiben.
    Und plötzlich war es grün ringsumher. Bäume und Büsche, die den ersten Attacken widerstanden hatten, erbebten unter dieser. Einige wurden aus dem Boden gerissen, als Toshio an ihnen vorübergeschwemmt wurde. Andere blieben stehen und zerrten an ihm, als er zwischen ihnen hindurchgeschleudert wurde.
    Kein spitzer Ast spießte ihn auf. Keine unzerreißbare Liane erwürgte ihn im Vorüberfliegen. Inmitten der taumelnden, stürzenden Konfusion kam er schließlich zur Ruhe. Er umklammerte den Stamm eines mächtigen Baumes, während die Welle noch einmal aufgischtete und dann zurückwich. Wie durch ein Wunder war er immer noch auf den Beinen – der erste Mensch, der auf dem Boden von Kithrup stand. Benommen starrte Toshio umher, und einen Moment lang wollte er nicht glauben, daß er noch lebte.
    Dann klappte er hastig die Sichtscheibe hoch, und gleich darauf war er auch noch der erste Mensch, dem auf dem Boden von Kithrup das Frühstück aus dem Gesicht fiel.

8. Galactics
    »Vernichtet sie!« verlangte der Hohepriester der Jophur. » Vernichtet die isolierten
    Kampfkreuzer der Thennanin in unserem sechsten Quadranten!«
    Der Jophur-Stabschef beugte den zwölfgliedrigen Rumpf vor dem Hohenpriester. »Die Thennanin sind unsere Verbündeten-des-Augenblicks! Wie können wir uns gegen sie wenden, ohne zuvor das geheime Ritual des Verrates zu vollziehen? Ihre Ahnen werden sich nicht beschwichtigen lassen.«
    Der Hohepriester ließ seine sechs äußeren Saftringe anschwellen. Er erhob sich hoch auf seinem Podest im hinteren Teil des Kommandoraumes.
    »Wir haben keine Zeit, die Rituale zu vollziehen! Jetzt, da unsere Verbündeten diesen Sektor gesäubert haben! Jetzt, da sie hier die Stärksten geworden sind! Jetzt, da die törichten Thennanin uns ihre Flanke geöffnet haben! Jetzt können wir ihnen großen Schaden zufügen!« Der Stabschef pulsierte erregt, und seine äußeren Saftringe entfärbten sich in der Aufwallung seiner Gefühle. »Wir mögen die Verbündeten wechseln, wie es uns gerade beliebt, zugestanden. Wir mögen tun, was immer nötig sein mag, um die Beute zu erringen, zugestanden. Aber wir dürfen es nicht tun, ohne die Rituale zu vollziehen. Die Rituale sind es, die aus uns die gebührenden Gefäße für den Willen der Ahnen machen! Geht es nach deinem Wunsche, ziehst du uns auf die Ebene von Ketzern hinab!«
    Das Podest erbebte unter dem Zorn des Hohenpriesters. »Meine Ringe entscheiden! Meine Ringe sind die der Priesterschaft! Meine Ringe...«
    Die flammende Rede des pyramidenförmigen Hohenpriesters explodierte in einem Geysir von heißem, buntschillerndem Saft. Klebrige, bernsteingelbe Flüssigkeit spritzte durch die Brücke des Jophur-Flaggschiffes.
    »Setzt den Kampf fort.« Der Stabschef winkte der Besatzung, sich wieder auf ihre Posten zu begeben. »Ruft mir den Zeugmeister der Frömmigkeit. Er soll Ringe heraufschicken, um damit einen neuen Priester zu machen. Setzt den Kampf fort, während wir uns darauf vorbereiten, das Ritual des Verrats zu vollziehen.«
    Der Stabschef verneigte sich vor den glotzenden Sektionschefs. »Wir werden die Ahnen der Thennanin beschwichtigen, ehe wir uns gegen sie wenden. Aber vergeßt nicht, dafür zu sorgen, daß die Thennanin selbst unsere Absichten nicht spüren!«

9. Aus Gillian Baskins Tagebuch
    Es ist schon ein Weilchen her, seit ich einen Eintrag in dieses persönliche Log habe vornehmen können. Seit wir den Seichten Sternhaufen verlassen haben, scheinen wir unaufhörlich in hektischer Bewegung gewesen zu sein... Wir haben die Entdeckung des Jahrtausends gemacht, sind bei Morgran überfallen worden und kämpfen seitdem um unser liebes Leben. Tom sehe ich kaum noch. Er ist dauernd im Maschinenraum unten oder bei den Waffensystemen. Und ich bin entweder hier im Labor oder helfe in der Krankenstation aus. Makanee, die Schiffsärztin, hat den Schnabel voller Probleme. Die Fen waren schon immer talentierte Hypochonder. Bei jeder Sprechstunde taucht ein Fünftel der Mannschaft mit psychosomatischen Beschwerden auf. Man kann ihnen nicht einfach sagen, daß es alles in ihrem Kopf sitzt – also streicheln wir sie und sagen ihnen, was für tapfere Burschen sie sind und daß alles wieder gut wird.
    Ich glaube, wenn es den Captain nicht gäbe, die Hälfte der Crew wäre mittlerweile hysterisch. Vielen von ihnen kommt er vor wie ein Held aus dem Wal-Traum. Creideiki streift durch das Schiff, beobachtet die Reparaturarbeiten und erteilt

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