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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Körpers und die hervorquellenden Augen hätten Metz alles über ihn verraten – wenn er nicht schon alles gewußt hätte.
    Feresa attenuata, dachte der Mann genußvoll. So schön und so wild. Mein geheimstes Projekt – und niemand, nicht einmal du, K’tha-Jon, weiß, daß du mehr bist als ein ganz gewöhnlicher Stenos.
    »Verzeihen Sie, daß ich störe, Doktor Metssss, aber der SchimpWissenschaftler Charlesss Dart-t hat gefragt, ob er mit Ihnen sprechen kann. Ich glaube, der kleine Affe sucht wieder jemanden, den er nerven kann.«
    Metz runzelte die Stirn. K’tha-Jon war nur Bootsmann, und man konnte nicht so viel Kultiviertheit wie von Takkata-Jim erwarten. Gleichwohl gab es Grenzen, selbst wenn man den geheimen Background des Riesen mit in Betracht zog. Ich werde ein Wörtchen mit dem Burschen reden müssen, dachte er. Ein solches Benehmen ist nicht akzeptabel. »Bitte informieren Sie Doktor Dart, daß ich unterwegs bin«, befahl er dem Fin. »Ich bin hier vorläufig fertig.«

11. Creideiki und Orley
    »Jetzt sind wir also wieder bewaffnet«, seufzte Creideiki. »Gewissermaßen jedenfalls.«
    Thomas Orley schaute von den eben reparierten Geschoßrohren auf und nickte. »Besser kriegen wir’s kaum hin, Creideiki. Wir hatten ja keinen Ärger erwartet, als wir am Morgran-Transferpunkt mitten in eine Schlacht hineinplatzten. Wir können von Glück sagen, daß wir keinen größeren Schaden erlitten haben.«
    Creideiki stimmte zu. »Trotzdem...« Er seufzte verdrießlich. »Wenn ich nur schneller reagiert hätte...«
    Orley bemerkte die Niedergeschlagenheit seines Freundes. Er spitzte die Lippen und pfiff. Seine Atemmaske verstärkte ein mattes Klangschattenbild. Das kleine Echo tanzte und hüpfte wie eine verrückte Elfe von einer Ecke zur anderen durch die mit Oxywasser geflutete Kammer. Die Fins, die in der Geschützkammer arbeiteten, hoben die schmalen, klangempfindlichen Kiefer und verfolgten das springende Sonarbild, das unsichtbar umherhuschte und in spöttischem Mitgefühl zwitscherte.

    Den, der befiehlt,
              beneiden die Leute, –
                        doch ach! welch hartes Los!
    Der Klanggeist verschwand, aber das Lachen blieb. Die Besatzung der Geschützkammer prustete und quiekte. Creideiki wartete, bis die Heiterkeit sich gelegt hatte. Dann kam aus seiner Stirn ein Muster von Klicklauten, die die Kammer erfüllten und ineinander verschmolzen, bis sie dem Klang aufziehender Gewitterwolken ähnelten. In dem geschlossenen Raum hörten die Anwesenden das Wispern von Regentropfen, die der Wind vor sich hertrieb. Tom schloß die Augen und ließ das Bild eines Meeresunwetters über sich zusammenschlagen.

    Sie stehen mir im Weg,
              irrsinnige, alte, scheußliche Dinge.
                        Sagt ihnen: Hinweg! Denn sonst...
    Orley senkte den Kopf und gab sich geschlagen. Niemand hatte Creideiki beim Verfassen von Trinär-Haikus jemals schlagen können. Das bewundernde Seufzen der Fen bestätigte dies nur.
    Natürlich änderte sich damit nichts. Als Orley und Creideiki sich umwandten, um die Geschützkammer zu verlassen, wußten sie, daß Trotz allein die Mannschaft nicht durch diese Krise führen würde. Es mußte auch Hoffnung geben. Aber Hoffnung war karg. Creideiki machte sich verzweifelte Sorgen um Hikahi, wenngleich er es gut zu verbergen verstand.
    Als sie außer Hörweite der anderen waren, fragte Creideiki: »Hat Gillian beim Studium dieses Dingsss, das wir gefunden haben, irgendwelche Fortschritte gemacht? Hier liegt ja wohl der Grund für alle unsere Schwierigkeiten.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Ich habe in den letzten zwei Tagen nicht mehr als eine Stunde mit ihr verbracht, und deshalb weiß ich es nicht. Ich weiß bis jetzt lediglich, daß die Mini-Bibliothek an Bord immer noch behauptet, etwas wie Herbie habe nie existiert. «
    Creideiki seufzte. »Es wäre nett-t gewesen, zu wissen, was wir gefunden haben. Na ja...« Ein plötzlicher Pfiff hinter ihnen ließ sie anhalten. Tsh’t, der Vierte Offizier des Schiffes, kam in einer Wolke von Luftblasen in den Gang geschossen.
    »Creideiki! Tom! Das Sonar meldet einen Delphin in großer Entfernung, weit im Osssten, aber anscheinend mit Höchstgeschwindigkeit auf dem Weg hierher!«
    Creideiki und Orley sahen einander an. Dann nickte Tom zu Creideikis unausgesprochenem Befehl. »Kann ich Tsh’t und zwanzig Fen mitnehmen?«
    »Ja. Stellen Sie ein Team zusammen. Aber brechen Sie erst auf, wenn wir wissen,

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