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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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wer das ist. Vielleicht werden Sie mehr als zwanzig brauchen. Oder es ist überhaupt sinnlos, das Schiff noch zu verlassen.«
    Tom sah den Schmerz in den Augen des Captains. Die kommende Stunde des Wartens würde ihm schwerfallen. Orley winkte Lieutenant Tsh’t, ihm zu folgen, dann wandte er sich um und schwamm, so schnell es ging, den gefluteten Korridor hinunter auf die Außenschleuse zu.

12. Galactics
    Die Freuden des Patronats und der Befehlsgewalt erfüllten Krat, die Soro, als sie die Kreaturen beobachtete: Die Gello, die Paha, die Pila – ihre Kreaturen, die jetzt die Soro-Flotte erneut in die Schlacht steuerten.
    »Herrin«, meldete sich der Detektoroffizier, ein Gello, »wir nähern uns der Wasserwelt mit Viertellichtgeschwindigkeit, wie Ihr befohlen habt.«
    Zur Antwort ließ Krat lediglich die Zunge hervorschnellen, aber insgeheim war sie glücklich. Ihr Ei war gesund. Wenn sie hier gesiegt hätten, würde sie heimkehren und sich erneut paaren müssen. Und die Besatzung ihres Flaggschiffes funktionierte so reibungslos wie eine gutgeölte Maschine. »Die Flotte ist dem Zeitplan um ein Paktaar voraus, Herrin«, verkündete der Detektoroffizier.
    Unter allen Klientenrassen, die den Soro Gefolgschaft schuldeten, empfand Krat die Gello als etwas Besonderes. Sie waren die ersten Klienten ihrer Spezies gewesen. Vor langer Zeit hatten die Soro sie geliftet. Die Gello waren inzwischen ihrerseits Patrone geworden und hatten dem Klan zwei weitere Klientenrassen zugeführt. Die Soro waren stolz auf sie, denn die Kette des Liftens wuchs weiter.
    Weit in der Vergangenheit waren es die Progenitoren gewesen, die das Galaktische Recht begründet hatten. Seither hatte eine Rasse der anderen zu Vernunft und Bewußtsein verholfen und sich dafür mit Dienstkontrakten bezahlen lassen. Vor vielen Millionen Jahren hatten die antiken Luber die Puber geliftet –so wenigstens behauptete es die Bibliothek. Die Luber waren mittlerweile längst ausgestorben. Die Puber existierten noch irgendwo, aber sie waren jetzt degeneriert und dekadent. Bevor sie jedoch der Dekadenz verfallen waren, hatten die Puber die Hui gefördert, welche wiederum aus Krats steinebehauenden Soro-Vorfahren Klienten gemacht hatten. Kurz darauf hatten die Hui sich auf ihre Heimatwelt zurückgezogen und waren Philosophen geworden. Inzwischen hatten die Soro selber zahlreiche Klienten. Ihre erfolgreichsten Sprößlinge aber waren die Gello, die Paha und die Pila.
    Krat hörte die hohe Stimme des Pila-Taktikers Cubber-cabub, der seinen Untergebenen in der Planungssektion einen Vortrag hielt. Er ermahnte sie eindringlich, mehr Mühe darauf zu verwenden, der Mini-Bibliothek des Schiffes die Informationen zu entlocken, die sie angefordert hatte. Cubber-cabub klang verängstigt. Gut. Er würde sich größere Mühe geben, wenn er sie fürchtete.
    Von allen Rassen an Bord waren nur die Pila Säuger – kurze Zweifüßler von einer Welt mit hoher Schwerkraft. In zahlreichen, die Galaxis umspannenden bürokratischen Organisationen, einschließlich des bedeutenden Bibliotheks-Instituts, waren sie zu einer mächtigen Rasse geworden. Die Pila hatten selbst Klienten aufgezogen und dadurch zum Ansehen des Klans beigetragen.
    Trotzdem war es schade, daß die Pila keine Kontraktklienten mehr waren. Es wäre reizvoll gewesen, ihre Gene noch ein wenig zu manipulieren. Die pelzigen kleinen Sophonten flusten, und sie verbreiteten einen lästigen Geruch. Keine Klientenrasse war vollkommen. Es war erst zweihundert Jahre her, daß die Pila von den Menschen der Erde gründlich in Verlegenheit gebracht worden waren. Es war schwierig und kostspielig gewesen, die Affäre zu vertuschen. Krat war nicht mit allen Pakten der Angelegenheit vertraut, aber es hatte etwas mit der Sonne der Erdlinge zu tun. Seit jener Zeit jedenfalls haßten die Pila die Menschen leidenschaftlich. Krats Paarungsklaue pochte, als sie an die Erdlinge dachte. In nur dreihundert ihrer Jahre hatten sie sich zu einem beinahe ebenso großen Ärgernis entwickelt wie die scheinheiligen Kanten oder die Tymbrimi, diese teuflischen Betrüger! Die Soro warteten geduldig auf den rechten Augenblick, um den Flecken von ihrer Klanehre zu waschen. Zum Glück waren die Menschen von einer beinahe lächerlichen Ignoranz und Verwundbarkeit. Vielleicht war die Gelegenheit bereits da! Wie köstlich würde es sein, den Homo sapiens den Soro als Kontraktklienten zugeteilt zu wissen. Und das konnte leicht geschehen. Die Veränderungen, die

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