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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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dieses Wasser unglaublich rein. Es finden sich so gut wie keine Schwermetallsalze.«
    »Und was sagt der Langstrecken-Ssscanner?« »Auf den Frequenzen, die ich überprüft habe, gibt es nicht die geringsten Resonanzen. Allerdings ist der Geräuschpegel furchtbar hoch. Ich bin nicht einmal sicher, daß ich monopolgesättigtes Nickel feststellen könnte, ganz zu schweigen von dem anderen Zeugs, das wir suchen. Es ist, als wollte man eine Nadel in einem Heuhaufen finden.«
    Es war widersinnig. Der Planet besaß Metalle im Überfluß. Das war einer der Gründe, weshalb Captain Creideiki ihn überhaupt als Zufluchtsort angesteuert hatte. Trotzdem aber war das Wasser relativ rein... so rein, daß die Delphine frei umherschwimmen konnten, wenngleich einige von ihnen über Juckbeschwerden klagten und jeder von ihnen eine Chelatbehandlung brauchen würde, wenn sie wieder im Schiff waren. Die Erklärung dafür war überall zu sehen, an Pflanzen und Fischen.
    Nicht aus Kalzium bestanden die Knochen der kithrupanischen Lebensformen. Sie waren aus Metall. Das Wasser wurde durch biologische Filter gesiebt und gesäubert. Daher strahlte das Meer von bunten Metallen und Metalloxiden ringsumher. Die schimmernden Wirbelsäulen lebendiger Fische, die silbrigen Samenkapseln der Unterwasserpflanzen, dies alles kontrastierte mit dem gewöhnlichen Grün chlorophyllhaltiger Blätter und Algenwedel.
    Die Metallhügel beherrschten die Szenerie – große, schwammartige Inseln, die sich aus Millionen von Generationen korallenähnlicher Lebewesen geformt hatten, indem sich deren talloorganische Exoskelette zu großen, flachen Hügeln akkumuliert hatten, deren Gipfel einige Meter hoch über den mittleren Wasserstandspegel hinausragten. Auf diesen Inseln wuchsen die Bohrbäume, die die Metallspitzen ihrer Wurzeln in die Hügel versenkten und Silikate und organische Stoffe aus den Tiefen heraufbeförderten. Diese Bäume bedeckten die Metallhügel mit einer nichtmetallischen Schicht und schufen einen Hohlraum darunter. Es war ein sonderbarer Vorgang. In der Bibliothek an Bord der Streaker hatte sich keine Erklärung dafür gefunden.
    Toshios Instrumente hatten Klumpen von reinem Zinn entdeckt, Trauben von Fischeiern aus Chrom, Korallenkolonien aus einer Art Bronze, aber bisher keine brauchbaren, leicht einzusammelnden Vanadiumanhäufungen, nicht einen einzigen Brocken der speziellen Nickelsorte, die sie suchten. Was sie brauchten, war ein Wunder, eines, das eine Mannschaft von Delphinen, unterstützt durch sieben Menschen und einen Schimpansen, befähigen würde, das Schiff zu reparieren und schleunigst aus diesem Teil der Galaxis zu verschwinden, ehe ihre Verfolger sie erwischen konnten. Sie hatten bestenfalls ein paar Wochen Zeit, sich abzusetzen. Die Alternative war, daß irgendeine aus einem Dutzend nicht völlig rationaler ET-Rassen sie zu fassen bekam. Schlimmstenfalls konnte das einen interstellaren Krieg bedeuten, wie er seit einer Million Jahre nicht mehr vorgekommen war. Angesichts all dessen fühlte Toshio sich klein, hilflos und schrecklich jung.
    Schwach hörte Toshio die hohen Sonar-Echos der zurückkehrenden Scouts. Jeder der fernen Pfeiftöne erschien als winziger, bunter Punkt auf seinem Scannermonitor. Dann erschienen aus östlicher Richtung zwei graue Gestalten, die schließlich zu der wartenden Gruppe herabtauchten und, verspielt springend und beißend, umeinander kreisten.
    Endlich knickte einer der Delphine ab und stieß geradewegs zu Toshio herunter. »Hikahi kommt. Sie will den Schlitten an der Oberfläche haben.« Keepiru schnatterte so schnell, daß seine Worte beinahe bis zur Unverständlichkeit ineinander verschmolzen. »Paß auf, daß du dich auf dem Weg nach oben nicht verirrssst.« Toshio zog eine Grimasse, als er Ballast abließ. Keepiru brauchte seine Verachtung nicht gar so offen zu zeigen. Schon wenn sie Anglisch normal sprachen, klangen die Fins immer, als verpaßten sie ihrem Zuhörer eine Serie von höhnischen Rüffeln.
    Der Schlitten stieg in einer Wolke feiner Bläschen auf. Als er an die Oberfläche drang, rauschte das Wasser in langen, gurgelnden Strömen an den Seiten des Schlittens herunter. Toshio stellte den Motor ab und drehte sich auf den Rücken, um seine Sichtscheibe zu öffnen.
    Die plötzliche Stille war eine Erleichterung. Das Sirren des Schlittens, die pings des Sonar, das Quieken der Fins, alles war verstummt. Die frische Brise strich über sein feuchtes, glattes schwarzes Haar und kühlte

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