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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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seine heißen Ohren. Sie wehte ihm die Düfte eines fremden Planeten ins Gesicht – den beißenden Geruch von Sekundärgewächsen auf einer alten Insel, das schwere, ölige Aroma eines Bohrbaumes auf dem Höhepunkt seiner Aktivität.
    Und über allem lag der scharfe Hauch von Metall. Es dürfte ihnen kaum schaden, hatte es an Bord geheißen, Toshio in seinem wasserdichten Anzug am allerwenigsten. Durch Chelieren würde man die Schwerelemente, die sie auf einer Erkundungsmission aller Voraussicht nach absorbieren würden, restlos entfernen können. .. Allerdings konnte niemand mit Sicherheit sagen, welche Gefahren auf dieser Welt sonst noch lauern mochten.
    Aber wenn sie nun gezwungen waren, monatelang hierzubleiben? Jahrelang?
    In diesem Fall würden die medizinischen Anlagen der Streaker nicht ausreichen, um die allmähliche Akkumulation von Metallen zu verhindern. Nach einer Weile würden sie dann beten, daß die Schiffe der Jophur, der Thennanin oder der Soro auftauchen und sie mitnehmen möchten, um sie zu verhören oder Schlimmeres mit ihnen anzustellen – Hauptsache sie kamen von einem wunderschönen Planeten herunter, der sie langsam, aber sicher tötete.
    Es war kein angenehmer Gedanke. Toshio war froh, als Brookida neben dem Schlitten auftauchte.
    »Wieso wollte Hikahi, daß ich an die Oberfläche komme?« fragte er den älteren Delphin. »Ich dachte, ich sollte unter Wasser und außer Sichtweite bleiben, falls schon Spitzelsatelliten im Orbit sind?«
    Brookida seufzte. »Vermutlich denkt sie, du brauchssst eine Pause. Außerdem, wer sollte eine so kleine Maschine wie diesen Schlitten entdecken, bei diesen Unmengen von Metall überall?«
    Toshio zuckte die Achseln. »Na ja, es war auf jeden Fall nett von Hikahi. Eine Ruhepause habe ich wirklich gebraucht.« Brookida erhob sich aus dem Wasser und balancierte auf dem Schwanz, unter dessen Schlägen das Wasser aufschäumte. »Ich höre Hikahi«, verkündete er. »Da issst sie.« Zwei Delphine kamen rasch von Norden heran. Einer war hellgrau, der andere dunkel und fleckig. In seinem Kopfhörer vernahm Toshio die Stimme der Teamführerin.

    Ich, flammenschwänzig – Hikahi ruft dich
    Rücken lauschend – Bauch bewegend
    Lacht meiner Worte – doch erst befolgt sie
    Versammelt euch am Schlitten – und lauscht!
    Hikahi und Ssattatta umkreisten den Rest der Gruppe einmal, dann kamen sie vor der versammelten Expedition zum Stillstand.
    Unter den Gaben, die der Neo-Delphin dem Menschen verdankte, war auch ein erweitertes Repertoir von Gesichtsausdrucksmöglichkeiten. Fünfhundert Jahre gentechnischer Manipulationen konnten den Kleinwalen nicht ermöglichen, was eine Million Jahre der Evolution dem Menschen ermöglicht hatte, und noch immer gaben die Fins ihren Gefühlen zumeist durch Laute und Bewegungen Ausdruck. Aber ihre Gesichter waren nicht mehr zu dem erstarrt, was die Menschen (nicht ganz zu Unrecht) für ein ewig amüsiertes Grinsen gehalten hatten. Die Fins waren jetzt in der Lage, besorgt auszusehen. Hikahis augenblickliche Miene hätte Toshio als klassischen Ausdruck delphinischer Betrübnis betrachten können.
    »Phip-pit ist verschwunden«, verkündete Hikahi. »Ich hörte ihn südlich von mir rufen – und dann nichts mehr. Er war auf der Suche nach Ssassia, die vorher in derselben Richtung verschwunden war. Wir werden Kartographie und Metallsuche zurückstellen und nach ihnen suchen. An alle werden Waffen ausgegeben.«
    Ein allgemeines Murmeln der Unzufriedenheit erhob sich. Dies alles bedeutete nämlich, daß die Fins die Geschirre würden anlegen müssen, die sie beim Verlassen des Schiffes eben erst mit großem Vergnügen abgelegt hatten. Dennoch mußte auch Keepiru zugeben, daß die Sache drängte. Eine Zeitlang war Toshio damit beschäftigt, die Geschirre ins Wasser zu werfen. Eigentlich sollten sie sich dort ganz von allein so auseinanderfalten, daß ein Delphin mühelos hineinschlüpfen konnte, aber immer wieder gab es einen oder zwei unter den Fins, denen man helfen mußte, das Geschirr an der Buchse des Nervenverstärkers anzuschließen, die bei jedem von ihnen über dem linken Auge saß.
    Toshio brachte diese Arbeit rasch und mit der unbewußten Fingerfertigkeit langjähriger Übung hinter sich. Er machte sich Sorgen um Ssassia, einen sanftmütigen Fin, der stets freundlich und nett zu ihm gewesen war.
    »Hikahi«, rief er, als die Führerin vorüberglitt, »soll ich das Schiff rufen?« Das kleine, graue Tursfops-Weibchen erhob sich aus

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