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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Es tut mir leid, daß ich zu spät komme. Ich höre Ihnen allerdings schon seit einer Weile zu.«
    Creideiki wandte sich um und sah Dr. Ignacio Metz heranschweben. Der schlaksige, grauhaarige Psychologe ruderte langsam mit den Beinen und kompensierte lässig eine leichte Negativdünung. Der Ansatz eines Kugelbauches wölbte seinen engsitzenden, glatten braunen Taucheranzug. Brookida und Dart stritten sich immer noch, jetzt über Erhitzungsraten bei Radioaktivität, Gravitation oder Meteoriteneinschlag. Hikahi fand das anscheinend alles faszinierend.
    »Auch mit Verspätung sind Sie willkommen, Doktor Metz. Ich bin froh, daß Sie noch haben herkommen können.« Creideiki war verwundert darüber, daß er den Mann nicht hatte kommen hören. Normalerweise machte Metz ein Getöse, das man durch die halbe Zentralkammer hören konnte. Manchmal strahlte ein Summen von zwei Kilohertz aus seinem rechten Ohr. Jetzt war es kaum vernehmbar, aber manchmal konnte es absolut unerträglich sein. Wie hatte der Mann so lange mit Fins zusammenarbeiten können, ohne es je korrigieren zu lassen?
    Jetzt klinge ich allmählich wie Charlie Dart! schalt er sich in Gedanken. Sei nicht so mißmutig, Creideiki!
    Er pfiff ein Verslein, das nur durch seinen eigenen Kopf hallte.

    Alles Leben
    muß vibrieren
    Alles Und es wird
    Gesang der Welt
    »Captain, eigentlich bin ich aus einem anderen Grunde hergekommen, aber Darts und Brookidas Entdeckung ist möglicherweise von Bedeutung für das, was ich zu sagen habe. Können wir unter vier Augen miteinander reden?«
    Creideikis Gesicht wurde ausdruckslos. Es war allmählich an der Zeit, daß er sich ausruhte und ein paar Übungen machte. Die Überarbeitung rieb ihn auf, und das konnte die Streaker sich nicht leisten.
    Aber dieser Mensch war mit Vorsicht zu behandeln. Metz hatte ihm nichts zu befehlen, weder an Bord der Streaker, noch anderswo, aber er besaß Macht, und zwar Macht von einer besonders potenten Sorte. Creideiki wußte, sein eigenes Recht auf Fortpflanzung war garantiert, wie immer diese Mission auch enden mochte. Gleichwohl würden Metz’ Bewertungen von Gewicht sein. Jeder Delphin an Bord benahm sich in seiner Gegenwart so »vernünftig«, wie er nur konnte. Auch der Captain.
    Vielleicht habe ich deshalb eine Konfrontation vermieden, dachte Creideiki. Aber bald würde er Dr. Metz trotzdem zwingen, ihm ein paar Fragen bezüglich einiger Crewmitglieder zu beantworten.
    »Gut, Doktor«, antwortete er. »Nur einen Moment noch. Ich denke, ich bin hier so gut wie fertig.«
    Auf ein Kopfnicken von Creideiki kam Hikahi dicht herangeschwommen. Sie grinste und winkte Metz mit den Brustflossen zu. »Hikahi, führen Sie das hier bitte für mich zu Ende. Lassen Sie sie nicht mehr alsss zehn Minuten weiterreden, und dann sollen sie ihre Vorschläge zusammenfassssen. In einer Stunde treffe ich Sie im Erholungsbecken 3-A, um Ihre Empfehlungen zu hören.«
    Sie antwortete, wie er sie angesprochen hatte, in schnellem, stark gebrochenem Unterwasser-Anglisch. »Aye aye, Captain. Gibt es sonst-t noch etwas?«
    Verdammt! Creideiki wußte, daß Hikahis Sonar ihr alles über seine sexuelle Erregung verriet. Bei einem männlichen Fin war derlei leicht zu erkennen. Wenn er die gleichen Informationen über sie einholen wollte, würde er einen expliziten Sonar-Scan ihrer Eingeweide durchführen müssen, und das wäre nicht sehr höflich.
    In alten Zeiten mußten diese Dinge so viel einfacher gewesen sein!
    Nun, in einer Stunde würde er herausfinden, welchen Sinnes sie war. Eines der Privilegien, die ein Captain genoß, war die Möglichkeit, einen Erholungspool räumen zu lassen. Hoffentlich würde sich bis dahin nicht noch ein Notfall ereignen! »Nein, für den Augenblick ist das alles, Hikahi. Machen Sie weiter.«
    Sie salutierte forsch mit einem Arm ihres Geschirrs. Als Creideiki sich wieder Metz zuwandte, stritten Brookida und Charlie sich immer noch. »Ist es Ihnen Vertraulichkeit genug, wenn wir uns auf einem Umweg zur Brücke begeben, Doktor? Ich würde gern bei Takkata-Jim vorbeischauen, bevor ich mich anderen Aufgaben widme.«
    »Das ist mir recht, Captain. Was ich zu sagen habe, wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.«
    Creideiki behielt seinen unbeteiligten Ausdruck bei. Grinste Metz über irgend etwas Spezielles? War der Mann amüsiert über etwas, das er gesehen oder gehört hatte?
    »Ich bin immer noch ratlos angesichts der Anordnung der Vulkane längsss der Dreitausend-Meilen-Zone, wo die beiden

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