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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Wissen und Gewissen entscheiden. Wird denn unser Stillschweigen tatsächlich in der Lage sein, die Entdeckung dieser Sargassosee verlorener Schiffe lange hinauszuzögern, jetzt, da bekannt ist, daß sie existiert? Zweifellos hat inzwischen jede zweite Patronatslinie der Fünf Galaxien Schwärme von Scouts ausgesandt, die den Auftrag haben, unsere Entdeckung nachzuvollziehen. Sie wissen bereits, wo sie zu suchen haben: in einem lose zusammenhängenden, matten und kugelförmigen Sternenhaufen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie auf den richtigen Gravitationstümpel im richtigen Sternenhaufen stoßen.«
    Creideiki dachte, daß man darüber sicherlich streiten könne. Die Galactics dachten nicht oft wie die Erdgeborenen, und sie würden eine Suche nicht auf diese Weise durchführen. Man brauchte nur daran zu denken, wie lange die Flotte unentdeckt geblieben war. Trotzdem, langfristig gesehen hatte Metz wahrscheinlich recht.
    »Warum senden wir in diesem Fall die Positionsdaten nicht einfach an die Bibliothek, Doktor? Sie wären dann Allgemeingut und nicht länger unsere Sache. Gewiß sollte diese wichtige Entdeckung doch durch ein autorisiertes Team der Institute untersucht werden?«
    Creideiki hatte diese Frage sarkastisch gemeint, aber als Metz ihn herablassend anlächelte, begriff er, daß der Mensch sie ernst genommen hatte.
    »Sie sind naiv, Captain. Die Fanatiker dort oben kümmern sich den Teufel um lockere galaktische Vorschriften, wenn sie glauben, das Goldene Zeitalter stehe vor der Tür. Wenn alle wissen, wo die verlassene Flotte steht, wird sich das Schlachtfeld dorthin verlagern, und die alten Schiffe werden durch das Kreuzfeuer vernichtet werden, ganz gleich, wie stark das eigenartige Schutzfeld sein mag, das sie umgibt. Währenddessen werden uns die Galactics immer noch zu fangen versuchen, denn wir hätten sie ja auch belogen haben können.« Sie hatten die Brückenschleuse erreicht.
    Creideiki verharrte dort. »Also wäre es besser, wenn nur eine der kämpfenden Parteien die Daten erhielte und sich daranmachen könnte, die Flotte allein zu untersuchen?«
    »Jawohl! Was bedeutet ein Haufen treibender Schiffe schon für uns?
    Es ist nichts weiter als eine gefährliche Angelegenheit, die uns bereits einen Aufklärer und zwölf hervorragende Crew-Fen gekostet hat. Wir sind keine Ahnenanbeter wie dieses Dutzend fanatischer ETs, die dort oben um uns kämpfen, und abgesehen vom intellektuellen Reiz dieser Frage ist es uns völlig schnuppe, ob diese verlassene Flotte nun ein Überbleibsel aus den Tagen der Progenitoren ist, oder ob die Progenitoren gar selbst zurückgekehrt sind. Dafür zu sterben lohnt sich ganz bestimmt nicht! Wenn wir in den letzten zweihundert Jahren etwas gelernt haben, dann dies: Ein kleiner Klan von Neulingen wie wir Erdlinge sollte sich tunlichst ducken, wenn großen Tieren wie den Soro und den Gubru eine Laus über die Leber gelaufen ist.«
    Dr. Metz’ silbriges Haar umwehte seinen Kopf, als er ihn nachdrücklich auf und ab bewegte. Ein glitzernder Lichtkranz aus feinen Luftbläschen sammelte sich in den Strähnen. Creideiki hatte nicht die Absicht, seinen Respekt für Ignacio Metz zu erneuern, aber wenn der Mann leidenschaftlich genug wurde, um seine steife Fassade einmal abzulegen, wurde er beinahe sympathisch.
    Unglücklicherweise war es nur so, daß Metz einem fundamentalen Irrtum erlag.
    Creideiki summte, und er begriff erschrocken, wie spät es geworden war.
    »Ein interessantesss Argument, das Sie da vorbringen, Doktor. Im Augenblick habe ich nicht die Zeit, weiter darauf einzugehen. Aber vor einer umfassenden Mitarbeiterbesprechung im Schiffsrat wird nichts entschieden werden. Ist das fair?«
    »Ja, ich denke schon. Allerdings...«
    »Und da wir gerade von der Schlacht über Kithrup sprachen, ich muß jetzt zu Takkata-Jim und sehen, was er zu berichten hat.« Er hatte nicht vorgehabt, so viel Zeit mit Metz zu verbringen, und er hatte keinesfalls die Absicht, seine ohnehin schon allzu lange aufgeschobenen Übungen ausfallen zu lassen.
    Metz schien noch nicht bereit zu sein, ihn gehen zu lassen. »Ah. Die Erwähnung von Takkata-Jim erinnert mich an einen zweiten Punkt, über den ich mit Ihnen sprechen wollte, Captain. Ich mache mir Sorgen über das Gefühl der sozialen Isolation, welches einige derjenigen Crew-Fen zum Ausdruck gebracht haben, die zufällig diversen experimentellen Subzüchtungen entstammen. Sie beklagen sich darüber, daß man sie schneide und sie in einem

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