Sternenfohlen 02 - Der Einhornprinz
ihm zu. „Du hast dich in deinem ersten Einhornwettfliegen sehr gut geschlagen. Als Erstklässler hast du bereits den vierten Platz belegt. Bitte komm zu mir nach vorne, hier ist deine Medaille.“
Wolke, Saphira und Sturmwind stupsten ihn liebvoll an. Mondstrahl schritt zum Tisch. Die große Freude war ihm anzusehen.
„Herzlichen Glückwunsch!“, sagte Das Trihorn feierlich.
„Vielen Dank“, stammelte Mondstrahl.
„Das hast du sehr gut gemacht“, sagte Das Trihorn leise zu ihm. „Ich meine nicht nur deinen vierten Platz, sondern auch dein Verhalten am heutigen Tag. Dein Vater wird sehr stolz auf dich sein.“ Er hängte Mondstrahl die Medaille um den Hals. Mondstrahl verneigte sich. Dann galoppierte er mit einem glücklichen Lächeln zu den anderen zurück.
„Tolle Leistung“, lobte Wolke.
„Danke. Hm – du, Wolke?“ Mondstrahl gab ihr ein Zeichen, etwas zur Seite zu gehen.
Sie folgte ihm.
„Habt ihr immer noch vor, Saphira mit einer Geburtstagsparty zu überraschen?“, fragte Mondstrahl leise.
Wolke nickte. „Willst du mitmachen?“ Sie sah ihn erwartungsvoll an.
„Wenn ihr mich noch dabeihaben wollt“, erwiderte Mondstrahl. „Ich weiß, dass ich nicht mit euch geübt habe. Aber ich bin diese Woche so viel geflogen, dass ich meine kleine Flugshow bestimmt hinkriege. Außerdem bekommt Saphira die Torte. Ich habe mich darum gekümmert, obwohl wir nicht mehr miteinander gesprochen haben. Meine Mutter hat sie geschickt. Sie steht in der Küche.“
„Wunderbar!“, rief Wolke. „Dann hol sie doch zusammen mit Sturmwind, und ich bring Saphira zum Strand. Dort treffen wir uns in einer Stunde, okay?“
Mondstrahl nickte. „Ich hänge noch etwas Partydekoration auf und lade ein paar Mitschüler zur Feier ein.“
„Aber nicht Azur und Tiberius.“
„Auf keinen Fall!“ Mondstrahl grinste.Wolke sah zu den beiden hinüber, die ihnen beleidigt den Rücken zukehrten.
„Ich glaube nicht, dass sie noch mit dir reden“, meinte Wolke.
„Das ist mir egal“, sagte Mondstrahl fest und schwang seinen Schweif. „Ich geh dann mal und hole die Torte.“
„Wir sehen uns am Strand!“
Mondstrahl nickte. „Das wird die allertollste Geburtstags-Überraschungsparty!“
Wolke lenkte Saphira ab. So bestand sie erst darauf, in den Stall zu gehen. Dann wollte sie auf die Mondscheinwiese zum Grasen. Saphira begleitete sie geduldig. Sie fanden einen Fleck mit süßem Gras am Rand der Wiese.
Während sie grasten war Saphira auffallend still.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Wolke.
Saphira nickte. „Ich fühle mich nur ein bisschen seltsam. Gar nicht so, als ob ich heute Geburtstag hätte.“ Sie berührte ihren Anhänger mit den Nüstern. „Ich freue mich sehr über mein Geschenk. Aber ein Geburtstag ohne Party ist einfach komisch.“
„Echt?“
Saphira nickte.
Wolke lächelte sie an. „Wir könnten doch zum Strand gehen.“
„Na gut.“ Saphira zuckte mit den Schultern.
Sie wandten sich zum Ufer. Als sie auf den weißen Sand zugingen, sah Wolke eine Gruppe von Einhörnern, die sich in der Nähe der geheimen Höhle versammelt hatte. Von den Felsen hingen silberne und goldene Luftschlangen herab. Auf einem großen, flachen Stein stand eine riesige Torte mit weißem und rosafarbenem Zuckerguss. Sie war fast so groß wie Wolke.
„Was ist denn hier los?“, fragte Saphira entgeistert.
„Überraschung“, wieherten Wolke und die anderen voller Vorfreude.
Und da kamen Sturmwind und Mondstrahl herbeigaloppiert. „Alles Gute zum Geburtstag, Saphira!“, riefen sie.
„Ist das eine Party? Für mich?“, stammelte Saphira.
Wolke, Sturmwind und Mondstrahl nickten. „Und nicht nur irgendeine Party, sondern eine mit Zaubertricks und Geburtstagstorte. Also los!“
Sie trabten zu den anderen. Feuerschweif, Phönix und Topas standen da. Und auch Saphiras Freunde Mondlicht, Rubin und Koralle waren gekommen. Sie umringten Saphira, gratulierten ihr und überreichten kleine Geschenke: Glücksbringer, geflochtene Bändchen und Rosenquarzstückchen.
„Jetzt geht’s los!“, verkündete Wolke.
Zusammen mit Mondstrahl trat sie vor. Sturmwind ging neben einem kleinen Teich in Position. Wolke winkte mit ihrem Horn, und ein Strahl von glitzernden roten Sternen strömte heraus. Gleichzeitig färbte Sturmwind das Wasser im Teich rot. Mondstrahl galoppierte in die Lüfte hinauf und flog hoch über ihren Köpfen. Dann ließ er sich fallen und schrieb ein „H“ in den Himmel, danach im
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