Sternenfohlen 05 - Bezaubernde Gefaehrten
boshaft, sooft er ein neues Feuer entfachte.
Die Flammen griffen auf das Tischtuch über, man hörte ein Zischen, und eine dicke Rauchwolke stieg empor. Die Einhörner, die in der Nähe standen, wieherten auf und versuchten in Deckung zu gehen, als brennende Fetzen durch die Luft wirbelten. Wolkes Herzklopfte schneller. Irgendjemand musste Felix Einhalt gebieten! Aber wer?
Plötzlich bewegte sich ein rot-schwarzer Salamander durchs Gras und hüpfte auf den brennenden Tisch. Sobald die Flammen mit seinem eiskalten Körper in Berührung kamen, erloschen sie.
„Seht nur! Archie hat das Feuer gelöscht!“, rief Wolke.
„Los, Archie! Bekämpfe auch die anderen Flammen!“, wieherte Sturmwind und galoppierte los.
Aber sein Salamander brauchte gar keine weitere Aufforderung. Er ließ sich vom Tisch ins Gras fallen und marschierte von einem Feuer zum nächsten. Unerschrocken wälzte er sich mitten in den Flammen, die mit einem Zischen erloschen.
Dann machte er sich an die Verfolgung von Felix. Der Fuchs drehte sich um und wollte davonlaufen. Doch er prallte direkt mit Opal zusammen, der ihn schon mit der Leine erwartete. Flink legte er dem Zauberfuchs das Halsband um und wieherte: „Hab ich dich!“
Felix setzte sich nieder und sah Opal an. Dann grinste er schlau. Anscheinend hatte er akzeptiert, dass das Spiel vorbei war.
Das Trihorn kam, Azur im Gefolge, zu ihnen. „Opal, du bringst am besten Felix aus der Arena“, sagte er.
„Aber was ist mit dem Preis für das allerbeste Haustier?“, protestierte Azur.
Das Trihorn blickte sie streng an. „Die Regeln besagen unmissverständlich, dass jedes Einhorn mit seinem eigenen Haustier an dem Wettbewerb teilnehmen muss. Da Felix deinem Bruder gehört, hast du dich nicht an die Vorschriften gehalten und wirst vom Wettbewerb ausgeschlossen. Verlasse sofort die Arena!“
Azur ließ den Kopf hängen und trottete davon.
Wolke sah ihr nach. Azur war zwar richtig nervig gewesen, aber trotzdem tat sie ihr jetzt ein bisschen leid. Es musste schrecklich sein, vor allen so blamiert und weggeschickt zu werden.
„Alles in Ordnung?“, fragte Wolke.
„Ich fühl mich so dumm“, sagte Azur ganz kleinlaut. „Hätte ich Felix nur nicht ausgeliehen! Ich wollte unbedingt gewinnen und dachte, mit meiner Maus Minnie würde mir das nicht gelingen.“
„Sei nicht traurig“, sagte Wolke freundlich, gerade als Sturmwind mit Archie zurückkam. Azur hob den Kopf. „Tut mir echt leid, dass ich so gemein war, Sturmwind. Archie ist überhaupt nicht langweilig oder dumm. Er ist wirklich toll. Wenn er das Feuer nicht so schnell gelöscht hätte, dann hätte es vielleicht noch Verletzte gegeben.“ Sie beugte sich zu dem Salamander hinunter. „Danke, Archie!“
Der Salamander wirkte geschmeichelt.
„Seht nur, der letzte Durchgang hat begonnen!“, rief Saphira plötzlich. „Die Mitglieder der Jury geben gerade ihre Stimmen ab.“
Die drei Schiedsrichter sahen sich die verbliebenen Tiere an, besprachen sich kurz und traten dann auf Mondstrahl und Jet zu. „Jet, der Bergpanther, ist das allerbeste Haustier“, verkündete das Trihorn. „Er sieht nicht nur gut aus, sondern ist folgsam und wohlerzogen. Er war der einzige der Erstplatzierten, der während dieses unglücklichen Vorfalles mit dem Feuer gehorsam bei seinem Besitzer geblieben ist. Gut gemacht, Mondstrahl und Jet!“
Wolke, Saphira und Sturmwind jubelten am lautesten von allen, als Oriel den großen, silbernen Pokal brachte, den das Trihorn feierlich überreichte. Dann hob er sein Horn, und alle wurden still.
„Ehe wir diese Veranstaltung beenden, möchten wir noch ein Haustier erwähnen, das sich heute durch seinen Mut und sein schnelles Handeln hervorgetan hat. Ich meine Archie, den Salamander. Sturmwind, bring ihn bitte zu mir. Wir haben beschlossen,dass er einen Extrapreis für das Lieblingstier bekommen soll.“
„Oh, wow!“, rief Sturmwind überrascht. „Archie, du bekommst einen Preis!“
„Los, geh schon!“, sagte Wolke und schob ihn in die Arena. Das Trihorn überreichte Sturmwind eine ganz besondere Silbermedaille, die Thor herbeigezaubert hatte. Sie war mit einer roten Schleife geschmückt, und Sturmwind nahm sie stolz entgegen.
„Euch allen vielen Dank für die Teilnahme“, sagte das Trihorn in den Applaus hinein. „Sicher wollt ihr jetzt zu euren Eltern und Freunden. In zwanzig Minuten gibt es eine Kleinigkeit zu essen. Ich wünsche euch viel Spaß!“ Er neigte das Haupt, und damit war der
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