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Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira

Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira

Titel: Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Museum. Flora führte sie in ein großes Atelier. Wie im Kunstsaal der Einhornschule lagen überall die unterschiedlichsten Zeichenmaterialien.
    „Und jetzt habt ihr genau eine Stunde Zeit, um etwas für den Wettbewerb zu gestalten. Denkt an all die schönen Kunstwerke, die ihr heute gesehen habt. Und dann verwirklicht eure eigenen Ideen. Los geht’s!“, verkündete Flora.
    „Ich werde bestimmt gewinnen, ich mache nämlich eine Tonfigur“, erklärte Stella siegessicher.
    Wolke spürte schon wieder Ärger in sich hochsteigen: Eigentlich hatte sie selbst eine Tonfigur gestalten wollen. Warum musste Stella aus allem einen Wettstreit machen! Aber Wolke würde hart kämpfen. Sie würde Stella schon zeigen, wer die Beste war.

3

    Wolke brauchte ewig, bis sie den perfekten Tonklumpen für ihre Figur gefunden hatte. Meine Figur muss auf jeden Fall größer als die von Stella werden, beschloss sie. Sie wusste, dass es albern war, aber sie hatte die Nase voll von all den gemeinen Dingen, die Stella heute zu ihr gesagt hatte. Sollte sie das cremefarbene Stück nehmen oder war doch das in dem schönen Goldton größer?
    „Denk daran, zuerst einen Entwurf zu machen!“, erinnerte Flora sie.
    Wolke wurde rot. Das hätte sie fast vergessen. Sie sah zu Stella hinüber, die an einem Tisch stand und eifrig zeichnete.
    „Kann ich bitte den cremefarbenen Ton haben?“, fragte sie erwartungsvoll.
    „Gerne. Ich hole ihn dir. Aber kümmere dich bitte zuerst um deinen Entwurf“, ermahnte Flora sie noch einmal.
    Etwas zufriedener trabte Wolke an ihren Platz. Saphira hatte sich in ihre Arbeit an einem glitzernden Kunstwerk vertieft, aber Wolke beachtete sie gar nicht. Denn viel mehr interessierte es sie, was Stella gerade machte.
    Stella sah auf, als sich Wolke in ihrer Nähe herumdrückte. „Ich möchte nicht, dass du dir das ansiehst!“, rief sie und verdeckte ihre Zeichnung. „Du willst nur bei mir abschauen. Überleg dir doch selbst etwas!“
    „Ich will dich nicht nachmachen“, erwiderte Wolke beleidigt. „Ich habe selbst tolle Ideen.“
    Wolke konnte dennoch einen kurzen Blickauf Stellas komplizierte Zeichnung erhaschen. Sie sah aus wie ein Krokodil.
    Oh, das ist ihr aber gut gelungen, dachte sie beunruhigt. Sehr gut sogar. Sie hatte einen langen, geschuppten Schwanz und große, scharfe Reißzähne gesehen. Hastig trabte Wolke zu ihrem eigenen Tisch und begann sofort zu zeichnen. Sie wollte die wolkige Struktur des Schleifen-Einhorns auf die Tonfigur eines Baumes übertragen. Das würde sich bei den Zweigen und Blättern gut machen.
    Wolke zeichnete einen Baum und betrachtete ihn kritisch. Er war nicht so gut gelungen wie Stellas Krokodil. Sie schnappte sich ein neues Blatt Papier und fing noch einmal von vorne an. Dieses Mal klappte es besser. Wolke wurde sicherer und fügte mit einer geschickten Bewegung ihres Horns verschiedene Details ein. Der Stamm sollte nochmächtiger werden, überlegte sie. Außerdem brauchte sie unten zusätzliche Äste, damit der Baum auch wirklich echt wirkte.
    Als Wolke schließlich mit ihrer Zeichnung zufrieden war, ging sie zu ihrem Tonklumpen hinüber. Bestürzt bemerkte sie, dass Stella bereits mit ihrem Ton arbeitete. Wie viel Zeit hatten sie überhaupt noch?
    „Noch zehn Minuten!“, rief Flora plötzlich.
    Zehn Minuten! Wolke war entsetzt. Niemals würde sie in zehn Minuten mit ihrer Figur fertig! Warum hatte sie sich nur für ihren Entwurf so viel Zeit gelassen?
    Hastig machte sie sich daran, den Ton zu bearbeiten. Aber sie konnte sich nicht konzentrieren und machte immer wieder Fehler. Zum Glück gelangen die Blätter schnell. Aber alles dauerte trotzdem viel länger, als sie gedacht hatte.
    „Und Schluss!“, verkündete Flora.

    Mit einem Mal fingen alle aufgeregt zu reden an, die konzentrierte Stille war dahin. Sie begutachteten gegenseitig ihre Kunstwerke und verglichen, was sie gemacht hatten. Wolke versuchte noch rasch ein paar Blätter hinzuzufügen und schlug dabei aus Versehen den Wipfel ihres Baumes ab. Entgeistert sah sie zu, wie die Äste aus Ton auf den Boden platschten.
    „Tut mir leid, Wolke, aber du hast keine Zeit mehr, um das noch auszubessern“, stellte Flora fest. „Du musst es so, wie es ist, abgeben.“
    „Du kannst es ja Abgebrochener Baum nennen“, schlug Stella kichernd vor.
    „Sehr witzig“, schnaubte Wolke böse.
    Sie sah sich Stellas Krokodil an und stellte befriedigt fest, dass sie mit dem komplizierten Muster des Panzers auch nur halb fertig

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