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Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke

Titel: Sternenfohlen 20- Ein Liebesbrief für Wolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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    „Ja, aber leider muss ich schon wieder los“, seufzte Wolke. „Ich wollte mir in der Bibliothek noch schnell ein Buch über Verwandlungszauber ausleihen.“ Mit diesen Worten rappelte sie sich auf und angelte mit ausgestrecktem Hals nach ihrer Schultasche. Kaum hatte sie sie mit dem Maul zu fassen bekommen, glitt unter dem Überschlag einrosafarbener Umschlag hervor. Hastig versuchte Wolke, ihn zu verbergen.
    „Was ist das denn?“, wollte Stella wissen. Neugierig schlug Saphira die Augen auf.
    „Was denn?“, fragte Wolke und tat so, als wüsste sie gar nicht, wovon ihre Freundin spräche.
    „Na, der Umschlag da …“, meinte Saphira.
    Wolke hatte bereits Luft geholt und das Maul geöffnet, um zu antworten, doch ihr fiel auf die Schnelle keine Ausrede ein.
    „Komm schon, Wolke. Was ist los?“, drängte Stella.
    „Also gut …“, seufzte Wolke und ließ den Kopf sinken. Es kam ihr vor, als würde alle Luft aus ihr entweichen wie aus einem Luftballon. „Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr niemandem was davon sagt!“
    „Nicht mal Sturmwind und Mondstrahl?“, fragte Saphira erschrocken.
    „Denen schon gar nicht. Versprecht ihr das?“, sagte Wolke energisch. Ihre Freundinnen nickten. „Also, gestern, als ihr zu mir hinauf in den Stall gekommen seid, hatte ich kurz zuvor auch so einen Umschlag in meiner Tasche gefunden …“, begann Wolke ihren Bericht.
    „Wow, er schreibt, dass er immer nur an dich denken muss. Und dass du das hübscheste, netteste und klügste Einhornmädchen bist, das er je getroffen hat.“ Saphira seufzte, nachdem die Freundinnen die Briefe kichernd wieder und wieder gelesen hatten.
    „Und dass er jede Nacht von dir träumt“, ergänzte Stella.
    Unschlüssig schaute Wolke zwischen ihren beiden Freundinnen hin und her. Wenn Saphira und vor allem Stella so hellauf begeistert waren, warum wusste sie selbstdann nicht so recht, wie sie sich fühlen oder verhalten sollte?

    „Und du hast echt keine Ahnung, von wem die Liebesbriefe sein könnten?“, fragte Saphira.
    „Keinen Schimmer.“ Wolke schüttelte den Kopf.
    „Dann hast du also einen heimlichen Verehrer. Wie aufregend!“, jubelte Stella und Saphira gluckste.
    „Pssssst! Sonst weiß es bald die ganze Schule.“
    „Was willst du denn jetzt machen?“, fragte Saphira.
    „Ich weiß es nicht“, seufzte Wolke.
    „Aber er schreibt doch, du sollst ihm antworten“, warf Stella ein.
    „Schon. Aber ich weiß doch gar nicht, wer er ist …“, gab Wolke zu bedenken.
    „Wenn du nicht antwortest, wirst du es auch nicht erfahren“, stellte Saphira fest.
    „Und wenn ich ihn gar nicht mag?“, gab Wolke zu bedenken.
    „Dann …“, meinte Stella. „Ach, irgendwas fällt uns dann schon ein.“
    „Vielleicht lieber nicht …“, druckste Wolke herum.
    „Wolke, du musst antworten! Schließlich bekommt man nicht jeden Tag einen Liebesbrief von einem heimlichen Verehrer“, erwiderte Saphira. Skeptisch schaute Wolke ihre Freundinnen an.
    „Ach, ich wünschte, es wäre auch mal jemand in mich verliebt …“, seufzte Stella.
    „Das ist so romantisch …“ Saphira nickte verträumt.
    In diesem Augenblick ertönte das Muschelhornsignal, das den baldigen Beginn des Nachmittagsunterrichts ankündigte. Erleichtert versuchte Wolke, das Thema zu wechseln.
    „Mist. In die Bibliothek schaffe ich es jetzt nicht mehr“, meinte sie, doch ihre Freundinnen ließen sich nicht von dem Gedanken an die Liebesbriefe abbringen.
    „Also, was wirst du tun?“, wollte Stella mit Nachdruck wissen.
    Fragend sah Wolke ihre beste Freundin an und als diese begeistert mit dem Kopf nickte, gab sie nach.
    „Na gut, ihr habt gewonnen! Ich werde auf den Brief antworten …“
    „Wir helfen dir dabei“, meinte Saphira.
    „Ich wünschte, der Nachmittagsunterricht wäre schon vorbei“, seufzte Stella.
    „Zum Glück haben wir heute nur noch eine Stunde Flugunterricht“, sagte Wolke. „Ich hoffe nur, Atlas lässt es ein wenig lockerer angehen. Nach der letzten Stunde war ich ganz schön k.o.“
    Eilig trabten die drei Freundinnen in Richtung Flugheide davon und plötzlich konnte Wolke sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie war sehr erleichtert, dass sie eine Entscheidung getroffen hatte. Außerdem hatten Saphira und Stella recht: Es war etwas ganz Besonderes, einen heimlichen Verehrer zu haben. Bestimmt hatten noch nicht viele aus ihrer Klasse schon mal einen Liebesbrief bekommen. Ein Kribbeln breitete sich in Wolkes Bauch aus. Sie

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