Sternenfohlen 22 - DieZwillingsfohlen
allein schaffen. So haben sie nicht so viel Zeit, irgendwelchen Blödsinn auszuhecken, und wir sind schneller fertig und können danach alle noch zusammen spielen. Außerdem haben sie dann das Gefühl, auch schon groß und hilfreich zu sein.“
„Klingt einleuchtend“, gab Emilia zu. „Mal schauen, ob sie dabei auch mitmachen.“
„Bestimmt. Deine Mama wird ihnen sicher auch ab und an kleine Aufgaben geben.“
„Kann sein. Wahrscheinlich habe ich sie zu sehr verwöhnt, aber es war auch nicht leicht für sie, dass Mama so plötzlich weg musste. Da haben sie mir einfach leidgetan.“
„Du kannst ja versuchen, in Zukunft ein kleines bisschen hartnäckiger zu sein“, meinte Stella.
„Ja, das muss ich wohl.“
Als Wolke an diesem Abend schließlich selbst in ihrem Wolkenbett in der Schule lag, brauchte sie noch lange, um endlich einzuschlafen. Sie hatten so viel erlebt heute! Der Tag war sehr anstrengend gewesen, aber trotzdem war sie noch ganz aufgekratzt und musste immer wieder an Emilia und ihre Geschwister denken. Es war so schön gewesen, wie vertrauensvoll sich Baby Noah ansie gekuschelt hatte und ganz schnell eingeschlafen war. Wolke hatte noch nicht einmal die Hälfte seiner Lieblingsgeschichte vorgelesen, da waren ihm schon die Augen zugefallen. Und wenn sie ehrlich war, gefiel ihr die selbstbewusste und freche Art der Zwillinge auch ganz gut, selbst wenn sie schon sehr quirlig waren.
Ich wünschte, ich hätte auch noch kleinere Geschwister, dachte sie. Die sind so niedlich, und außerdem wäre ich dann auch nicht immer die Jüngste in der Familie. Saphira hat es so gut. Und sie weiß auch so viel über kleine Einhornfohlen. Ihre Idee, Yara, Yuna und Noah auch Aufgaben im Haushalt zu geben, finde ich richtig gut. Es war echt ziemlich chaotisch heute. Trotzdem haben wir gemeinsam alles prima hinbekommen. Ich bin wirklich stolz auf uns. Wir sind schon richtig groß, finde ich. Aber wir gehen ja m ittlerweile auch schon in die dritte Klasse … Ob ich Mama und Papa sagen soll, dass ich gern ein Geschwisterchen hätte?
Langsam fielen auch Wolke die Augen zu und sie musste herzhaft gähnen.
Ich glaube, darüber denke ich morgen weiter nach …
10
„Aber ich habe keine Lust, meine Spielsachen gleich wieder wegzuräumen.“ Wütend stampfte Yara mit dem Huf auf. „Vielleicht will ich später ja noch weiterspielen.“
Emilia seufzte. Sie hatte schon damit gerechnet, dass sie irgendwann auf Widerspruch stoßen würde. Auf dem Nachhauseweg vom Einhornkindergarten hatten die Freunde den drei Kleinen vorgeschlagen, ihrer Mutter bei ihrer Heimkehr eine tolle Überraschung zu bereiten, indem sie alle künftig kleine Aufgaben im Haushalt wie Aufräumen oder Tischdecken mit übernehmen würden. Ihre Mutter würde bestimmtAugen machen, wenn sie sah, was für große und vernünftige Fohlen sie schon hatte. Bei dem Gedanken daran, als große Mädchen zu gelten, hatten Yuna und Yara zunächst begeistert zugestimmt. Aber jetzt, wo es darum ging, tatsächlich ein wenig mitzuhelfen, hielt sich die Begeisterung der beiden doch in Grenzen. Doch Emilia wollte beharrlich bleiben und nicht gleich wieder nachgeben.
„Vorhin hast du aber versprochen, dass du mithilfst. Und was man verspricht, das muss man auch halten.“
Wie um seiner großen Schwester zu helfen, nahm Noah sein Schnuffeltuch, trug es zur Spielzeugkiste hinüber und ließ es fallen. Dass es dort gar nicht hingehörte und außerdem nicht in der Kiste gelandet war, sondern schief über dem Rand hing, störte ihn gar nicht. Stolz trabte er zu Emilia und ihren Freunden hinüber.
„Seht ihr, Noah macht auch mit“, meinte Wolke.
„Wir wollen jetzt aber lieber spielen“, maulte Yuna.
„Ich mache euch einen Vorschlag“, mischte sich nun Saphira ein. „Wir räumen jetzt hier alle zusammen ganz schnell um die Wette auf und wer am Ende am meisten aufgeräumt hat, darf bestimmen, was wir als Nächstes spielen.“
Yara und Yuna blickten einander an. Man konnte ihnen ansehen, wie es in ihren Köpfen arbeitete.
„Okay!“, rief Yara schließlich. „Wer als Erster fertig ist!“ Und schon flitzten die Zwillinge los, um all ihr verstreutes Spielzeug einzusammeln.
„Na, dann los! Wir dürfen die beiden doch nicht einfach so gewinnen lassen!“, rief Stella und machte sich auch an die Arbeit.
Schon nach kurzer Zeit sah das Haus sauber und ordentlich aus.
Zufrieden betrachtete Emilia das Ergebnis. „Schaut doch nur, wie schön es hier aussieht. Papa
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