Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
betätigt den Knopf.
    Eine schroffe Stimme ertönt aus dem Lautsprecher. »Zentrale, hier ist die Kombüse!«
    Rogers stöhnt leise auf. »O nein!«
    Die schroffe Stimme fährt fort. »Ich dachte, ich hätte Ihnen gesagt daß Sie Ihre verdammten G’s unter Kontrolle halten sollen! Sie sollten sich das Chaos ansehen, das Sie in meiner Küche angerichtet haben! Ich sollte Sie an den Ohren herbeiziehen und selbst aufräumen lassen!«
    Der Erste Offizier und der Kapitän wechseln einen raschen Blick.
    Korie will sein Handmikro aus dem Gürtel ziehen, aber eine Handbewegung Brandts läßt ihn innehalten. Der Kapitän hakt sein eigenes Mikro los und schaltet es ein. »Smutje, wenn Sie noch ein einziges Mal diese Brücke anrufen, um sich über die Gravitation zu beschweren, dann werde ich persönlich zu Ihnen hinunterkommen und Sie in Ihren Müllschlucker stecken!«
    Ein wütendes »Wer wagt es?« brüllt aus dem Lautsprecher.
    »Der Kapitän«, bellt Brandt zurück und plötzlich ist es auf dem gesamten Schiff wieder einmal still. Brandt senkt sein Handmikro und spricht nun zu jedermann an Bord. »Gottverdammt noch mal! Sind denn jetzt alle verrückt geworden?!«
    Keine Antwort. Der Kapitän blickt seine Zentralenbesatzung an; die Männer sind blasse, reglose Gestalten, mitten in der Luft erstarrt.
    »Für den Fall, daß Sie es vergessen haben, Herrschaften«, fährt der Kapitän mit leiser, kontrollierter Stimme fort, »wir befinden uns im Kriegszustand. Sie alle sind Soldaten, und das bedeutet nicht daß Sie gegeneinander kämpfen!«
    Er macht eine Pause und blickt Reynolds in die Augen. Der Mann ist ihm ein Dorn im Auge. »Ich habe mir diesen Kindergarten jetzt lange genug angesehen. Von jetzt an werden Sie in den Turnraum gehen, wenn Sie persönliche Dinge zu regeln haben. Ziehen Sie Ihre Boxhandschuhe über und tragen Sie es aus, aber – bei Gott! – Sie werden Ihre Streitigkeiten aus meiner Zentrale heraushalten. Haben Sie mich verstanden…?«
    Langsam läßt er den Blick über die Anwesenden schweifen. »Und für den Fall, daß Sie sich das nicht merken können: Geben Sie mir nur Bescheid. Ich bin sicher, ich kann mir etwas ausdenken, das Sie daran erinnern wird. Und wenn ich es nicht kann, dann kann es Mister Korie. Hat noch jemand Fragen?«
    Schweigen. Niemand hat Fragen.
    »Gut. Ich dachte es mir. Und jetzt gehen Sie bitte wieder an Ihre Arbeit.«
    Die Mannschaft setzt sich rasch in Bewegung. Niemand verspürt den Wunsch herauszufinden, wie ernst dem Kapitän seine Worte sind. Blaugekleidete Männer ziehen sich an ihre Plätze und beugen sich mit gespielter Geschäftigkeit über ihre Instrumente, während jeder versucht den anderen in vorgetäuschter Gleichgültigkeit zu übertrumpfen.
    Der Kapitän hakt sein Mikro wieder in den Gürtel und blickt entschlossen nach vom. Er zwingt sich, seine Aufmerksamkeit auf das bevorstehende Entmagnetisieren zu richten.
    Beim Hufeisen führt Korie einen mit weit aufgerissenen Augen dastehenden Rogers zurück zu der Gravitationskonsole, dann wendet er sich um und bemerkt Wolfe, der noch immer neben ihm schwebt. Der Mann wirkt bleich und nervös, und auf seiner Stirn stehen dicke Schweißperlen.
    »Sind Sie immer noch hier?«
    »Sir, lassen Sie mich doch erklären…«
    »Ich habe Ihnen einen Befehl erteilt Wolfe. Ich erwarte, daß Sie meinem Befehl Folge leisten.«
    Wolfe wirft Korie einen flehenden Blick zu, sucht nach einer letzten Chance, einem Funken Gnade – vergeblich. Er fällt in sich zusammen und schlägt die Augen nieder. »Jawohl, Sir.« Hand über Hand zieht er sich am Geländer entlang in den hinteren Teil der Zentrale zurück auf den Ausgang zu. Zischend gleitet die Tür hinter ihm zurück ins Schloß. Korie wirft einen raschen Blick in die Runde »Goldberg!« ruft er.
    Ein gedrungener Mann mit seltsam unpassenden roten Haaren sieht auf. »Sir?«
    »Sie kennen sich aus an der Gravitationskonsole.« Es ist eine Feststellung, keine Frage.
    »Jawohl, Sir.«
    »Sir?« meldet sich Rogers, der hinter Korie schwebt.
    Korie verdreht sich in der Luft um Rogers anzusehen. »Was gibt’s?«
    »Sir, ich möchte bitte vom Dienst in der Zentrale befreit werden. Sir.«
    »Abgelehnt.« Korie will sich wieder nach Goldberg umwenden…
    »Aber Sir! Ich…«
    Korie erstarrt – er versucht es zumindest doch sein Schwung reißt ihn weiter. Er bekommt einen Haltegriff zu fassen und richtet sich aus. Dann blickt er Rogers an: »Ich sagte abgelehnt.« Er starrt den Mann an, als

Weitere Kostenlose Bücher