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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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alkoholisch.«
    Mike, Panyovskys Ordonnanz, bringt eine Rasche Whiskey herbei und stellt sie vor Panyovsky auf den Tisch. »Besorg ein paar Tassen«, sagt der Sanitätsoffizier. »Und bringen Sie sich auch eine mit.« Er öffnet die Hasche und blickt wieder zu Korie. »Mackie war schon tot bevor sie ihn auf die Trage legten. Ich… ich konnte nichts mehr für ihn tun…«
    »Aber sein Herz…«
    Panyovsky wischt Kories Einwand mit einer Handbewegung beiseite. »Reiner Reflex. Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht daß er sofort tot war. Er hatte… verdammt häßliche innere Verletzungen. Er hätte auf keinen Fall überlebt. Das Brustbein gebrochen, die Lunge zerfetzt an mindestens drei Stellen die Rippen gebrochen, die Milz gerissen, genau wie die Nieren, massive innere Blutungen… er hatte noch Glück, daß der elektrische Schlag ihm das Bewußtsein raubte. Er hat nichts gespürt…« Panyovsky nimmt einen Plastikbecher von Mike entgegen und gießt ihn halbvoll. »…allein der elektrische Schlag hätte ausgereicht einen Mann zu töten. Ich meine, wir haben sein Herz zwar wieder in Gang gesetzt aber…« Panyovsky schüttelt den Kopf. »… eigentlich hätte das gar nicht möglich sein dürfen. Er ist innerlich total verbrannt Tut mir leid.« Er nippt verdrießlich an seinem Becher. »Ich glaube, sein Herz hat im ersten Augenblick einfach nicht erkannt daß der Rest von ihm längst tot war.«
    Korie nimmt eine Tasse von Mike entgegen. »Wissen Sie, wie es dazu gekommen ist?«
    »Fowles hat erzählt MacHeath’ Erdungskabel hätte sich im Generatorkäfig verfangen. Als der Käfig sich in Bewegung setzte, wurde er aus dem Netz gerissen und in das Gerüst geschleudert. Er krachte auf eine Gitterstrebe.«
    Der Alkohol brennt in Kories Kehle, und der Erste Offizier verzieht das Gesicht. »Es muß ein ziemlich heftiger Sturz gewesen sein.«
    »Fowles sagt zehn Meter.«
    Für eine Weile spricht keiner der beiden Männer. Sie starren zu Boden und lauschen dem Geräusch ihres Atems. Gelegentlich nimmt einer von ihnen einen Schluck aus seinem Becher.
    Schließlich murmelt Panyovsky. »Was für eine beschissene Art sich zu verabschieden…«
    Korie nickt. »Wenigstens hat er es nicht mehr gespürt. Oder doch?«
    Der Arzt zuckt die Schultern. »Ich weiß es nicht Jon. Er hatte genügend Zeit zu schreien, oder?«
    Korie atmet laut aus. »Jaaah. Ich schätze, Sie haben recht…« Er steht auf und tritt zum Kommunikator an der Wand. »Zentrale.«
    Goldbergs Stimme meldet sich. »Sir?«
    »Alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Laufen die Suchprogramme noch?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Gut Hören Sie – ich möchte, daß Sie den Kapitän wecken. Bitten Sie ihn, in die Krankenabteilung zu kommen. Sagen Sie ihm, es wäre… ernst.«
    »Sir, darf ich fragen… Wie ernst ist es?«
    »Sehr ernst Mister Goldberg.«
    Goldberg zögert. Korie kann beinahe sehen, wie er seine nächste Frage formuliert. »Ah…«
    »Sie werden später alles erfahren«, unterbricht Korie den anderen. »Hören Sie, diese Übung, die wir gerade unterbrochen haben – bereiten Sie einen neuen Durchgang vor. Wir beginnen in zwei Stunden damit. Sie ist wichtig; es handelt sich um das Raketenmanöver.«
    »Jawohl Sir. Sonst noch etwas?«
    »Nein. Halten Sie das Schiff klar, und wecken Sie den Kapitän, das ist alles.«
    »Aye aye, Sir.«
    Korie schaltet ab und wendet sich um. Er blickt den Arzt an und lehnt sich mit der Schulter gegen die Wand. Seine Haltung ist schief, skeptisch, müde.
    Panyovsky prostet ihm mit seiner Tasse zu, als will er seinen Mut begrüßen, weiterzumachen – doch dann schüttelt er traurig den Kopf. »Das wird Sie bei den Männern nicht gerade beliebter machen.«
    »Sie meinen die Übung?«
    »Ja«, seufzte Panyovsky. »Ich denke. Sie haben die Leute so weit getrieben, wie sie nur können.«
    Korie setzt sich wieder. »Möglich – aber sie sind immer noch nicht gut genug.«
    »Ich weiß nicht Jon. Ich weiß nicht…« Panyovsky starrt in seine Tasse. »Ich mache mir ein wenig… Sorgen, schätze ich. Sie wissen, daß die Männer Sie nicht mögen.«
    »Das weiß ich, ja – aber wann mochte die Besatzung schon jemals ihre Offiziere?«
    »Oh, ich kenne einige.« Panyovsky nimmt einen Schluck. »Aber mit diesem Schiff hat es eine besondere Bewandtnis - beinahe, als hätte der Stab mit voller Absicht eine Gruppe von Leuten zusammengestellt die sich gegenseitig hassen.« Nachdenklich bläst er die Backen auf und läßt die Luft

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