Sternenjagd
Sie werden wissen, wer am besten geeignet ist.
Stephen
MEMO
VON: Flottillenadmiral Harshlie
AN: Konteradmiral Farrel
Lieber Stephen,
beigefügt finden Sie den psychologischen Bericht betreffend das Kommando der Roger Burlingame. Am besten eignet sich Colen als Erster Offizier – aber er ist bereits Weberly zugeordnet und wird mit ihm auf die Roosevelt gehen. Freemans Tod und Yangs Versetzung lassen nur noch Korie und Perren übrig. Die Psychos empfehlen Korie. Seine Akte ist ebenfalls beigefügt.
Joe
MEMO
VON: Konteradmiral Farrel
AN: Flottillenadmiral Harshlie
Lieber Joe,
ich bin mit Korie einverstanden. Er hat eine interessante Akte. Verspricht ein guter Kapitän zu werden, wenn er ein wenig mehr Erfahrung gesammelt hat. Wir wollen ihn im Auge behalten.
Im schlimmsten Fall benötigen wir die Roger Burlingame für sechs oder acht Monate. Wenn wir sie dann wieder außer Dienst stellen, dann überprüfen Sie bitte erneut Kories Akte. Ich bin gespannt wie er sich anstellen wird.
Nachdem er unter Brandt gedient hat verdient er mit Sicherheit ein eigenes Kommando.
Stephen
Kapitel 9
Eine Armee marschiert mit dem Magen.
NAPOLEON BONAPARTE
In der Messe riecht es nach Kaffee und Ketchup. Es ist ein heller Raum, aber beengt. Das Mobiliar besteht aus schmalen Tischen und Bänken, an denen höchstens zwölf Männer zur gleichen Zeit essen können. Auf den Tischen stehen bunte Gewürzstreuer, und in einer Ecke sitzen drei Raumfahrer schweigend über ihren Mahlzeiten. In der gegenüberliegenden Ecke sitzt Korie, eine Tasse Kaffee vor sich und sonst nichts.
Wie immer ist seine Uniform makellos, das hellblonde Haar sauber gescheitelt die Wangen frisch enthaart und rosig schimmernd. Seine Augen blicken kalt wie Stahl. Er nippt nachdenklich an seinem Kaffee, während er auf den Tisch vor sich und die Wand dahinter starrt graue Plastikpaneele ohne jede Verzierung. Was Korie auch immer dort zu sehen glaubt es bleibt sein Geheimnis.
»Ist hier noch frei?«
Korie hebt den Blick. Die Stimme gehört dem Sanitätsoffizier Panyovsky, einem dicken Mann mit slawischen Gesichtszügen, breitem Kinn. Lachfalten, hellen Augen und schütterem dunklen Haar.
»Jetzt nicht mehr«, erwidert der Erste Offizier mit einem angedeuteten Lächeln. »Setzen Sie sich.«
»Keine Sorge, das mache ich. Aber lassen Sie mich erst etwas zu essen holen.« Panyovsky geht zur Theke, zieht sich einen Becher Orangensaft einen Toast und eine Tasse Kaffee. »He, Smutje! Was halten Sie davon, wenn Sie mir ein paar Eier machen?«
»Kein Problem«, kommt es aus der Kombüse. »Rührei?«
»Ja, danke.« Panyovsky kehrt an den Tisch zurück und stellt sein Tablett ab.
»Essen Sie immer solche Mengen zum Frühstück?« fragt Korie.
»Frühstück? Das ist mein Mitternachtsimbiß. Ich habe noch nicht geschlafen.«
»Oh. Ich bin eben aufgestanden.«
Der andere weitet in gespieltem Entsetzen die Augen. »Sie meinen. Sie schlafen wirklich? Die Besatzung denkt Sie schlafen nie!«
Korie muß unwillkürlich grinsen. »Nun, ich schlafe auch nicht sehr viel. Man gewöhnt sich zu leicht daran.«
Mit vollem Mund nuschelt Panyovsky: »Wenn ich Sie wäre, ich würde nicht einmal ein kleines Nickerchen gestehen. Es schadet Ihrem Image.«
»Sie verraten es nicht weiter, oder?«
»Meine Lippen sind versiegelt.«
»Dann werden Sie Schwierigkeiten mit Ihrem Essen haben.«
»Dafür werde ich sie entsiegeln.« Der Sanitätsoffizier schlürft laut an seinem Kaffee. »Und, was macht die Arbeit als Erster Offizier?«
Ein Schulterzucken. »Das gleiche wie immer.«
»Das meinen Sie nicht im Ernst«, entgegnet Panyovsky. »Mir ist nicht entgangen, daß es in den letzten Tagen einige Aufregung gegeben hat.«
»Nur ein gegnerisches Schiff, nicht der Rede wert«, sagt Korie sarkastisch.
»Schön…« Panyovsky zeigt sich zugänglich. »Wenigstens ist es ein wenig Abwechslung im eintönigen Alltag.«
»Nach anderthalb Jahren ist alles eine Abwechslung von der Routine«, bemerkt Korie.
»Anderthalb Jahre? Schon so lange?«
Korie nickt. »Eigentlich sind es schon eher zwei Jahre. Zweieinhalb Monate fehlen noch.«
Panyovsky grunzt und saugt die Luft durch die Zähne. »Sie sind dran mit einem eigenen Schiff, nicht wahr?«
Korie zuckt erneut die Schultern. »Ich schätze, Sie haben recht. Aber ich bekomme allmählich das Gefühl, daß man mich auf diesen Kahn hier verfrachtet hat damit ich aus dem Weg bin.«
»Warum sollte man das
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