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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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noch niemand riskiert – außer in Simulationen. Sie finden einfach niemanden, der dumm genug ist es in der Realität auszuprobieren.«
    »Hä? Wieso?«
    »Man schießt seine Raketen ab, während man sich noch im Hyperraum befindet…«
    »Ach, du Scheiße!«
    »Genau. Jetzt habt ihr was, über das ihr euch Gedanken machen könnt. Das Arschloch will allen Ernstes ein Valsalva-Manöver ausprobieren!«
    »Hoppla! Wenn man vom Teufel spricht…er kommt. Es geht weiter.«

 
Kapitel 21
     
     
Wenn man in irgendeiner Angelegenheit einen Befehl erteilt hat dann trägt man auch die entsprechende Verantwortung für seine Durchführung. Die niedereren Dienstgrade sind in der Regel froh, einem Ranghöheren diese Bürde aufzuladen – und wenn man erst einmal dazu übergegangen ist Befehle zu erteilen, so sieht man sich unversehens in der Situation, dies auch in Zukunft tun zu müssen.
Niemals darf man sich von Rangniederen Nebensächlichkeiten aufbürden lassen, die sie einem nur allzu bereitwillig auf die Schultern laden. Man bestehe stets darauf, daß jeder all seine Fähigkeiten selbst einsetzt genau wie man darauf bestehe, daß jeder Mann die volle Verantwortung übernimmt für sein Handeln und die Arbeit die er zu erledigen hat.
Man kann ein Schiff nicht alleine betreiben, also muß man diesen Leuten Vertrauen entgegenbringen – ob man will oder nicht. Warum also ihnen nicht einfach in jeder Hinsicht vertrauen?
    ROGER BURLINGAME
HANDBUCH FÜR OFFIZIERE
     
    Sechsundzwanzig Handlungen müssen von Menschenhand ausgeführt werden, um die Roger Burlingame durch den Raum zu bewegen. Davon betreffen volle zweiundzwanzig die Weitergabe von Informationen: Ein Mann sitzt an seiner Konsole und sorgt dafür (a) daß eine bestimmte Information (b) zu einer bestimmten Zeit (c) einem bestimmten Platz (d) zugeführt wird. Je wichtiger dieser Mann ist desto mehr Informationen hat er zu bewegen. Er verschiebt die Informationen von einer Datenbank zu einer anderen oder von einem Computer zum anderen. Oder aus den Computern in die Netzwerkkontrolle. Oder von den Sensoren in den Computer. Jedenfalls gibt es so gut wir immer einen Computer, der gerade eine Information sendet oder empfängt. Der Mann im Kommandositz ist der wichtigste Mann an Bord eines Schiffes, und demzufolge erhält er alle diese Informationen. Wenn ein Schiff funktioniert dann ist die Aufgabe dieses Mannes leicht – er muß lediglich entscheiden, ob er den Informationsfluß ungestört fließen läßt oder ob er ihn an irgendeiner Stelle unterbricht. Wenn er den Informationsfluß unterbricht bleibt das Schiff stehen.
    Wenn die Roger Burlingame stoppt dann ist der Mann im Kommandositz dafür verantwortlich, sie wieder in Gang zu setzen. Das bedeutet er hat die Informationen zu untersuchen, die zu dem Anhalten geführt haben, zu entscheiden, was getan werden muß, um den Informationsfluß neu zu programmieren und umzuleiten, wo es notwendig erscheint und schließlich den Befehl zu erteilen, den Informationsfluß wieder in Gang zu setzen. Die Aufgabe des Mannes im Kommandositz besteht darin, dafür zu sorgen, daß die richtige Information stets in den richtigen Kanal fließt. Ist das nicht der Fall, dann hat er es zu korrigieren. Üblicherweise ist das mit langen Stunden im Kommandositz verbunden, während der man dem monotonen Geschnatter aus dem Interkom lauscht und abstrakte Diagramme auf den Schirmen verfolgt. Aber das ist seine Verantwortlichkeit und der Mann im Kommandositz kann sie nicht auf im Rang niedrigere abwälzen.
    Die Computer summen, die Konsolen ticken und klicken, die Monitore piepen. Die Schirme zeigen blitzende Diagramme, blaue und weiße, gelbe und grüne Linien und Kurven. Eine vollständige Schlachtsimulation ist nicht von der Wirklichkeit zu unterscheiden. Auf den Schirmen erscheinen die gleichen Bilder, die gleichen Muster von Lichtern und Zahlen. Die gleichen Informationen, die von einem Ort zum anderen weitergereicht werden.
    Es gibt nur einen einzigen Unterschied: Die Informationen sind rein hypothetisch. Das Kontrollnetzwerk ist abgeschaltet worden und wird von der Reservezentrale aus überwacht. Die Vektoren und Geschwindigkeiten und was sonst noch auf den Schirmen in der Zentrale zu sehen ist haben keinerlei Bezug zur Realität.
    Gäbe es einen Bezug, dann wäre es keine Übung.
    Korie hat einen Kopfhörer an das Ohr gepreßt. Aus dem winzigen Lautsprecher ertönen Stimmen. Alle reden wirr durcheinander.
    »Beobachten Sie Alpha-Neun sechs

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