Sternenjagd
aber wenigstens lassen sie mich in Frieden. Und das ist ein gewaltiger Fortschritt zu dem, was vorher war.«
Korie kratzt sich am Kopf und bringt sein blasses Haar noch mehr durcheinander. Er wirft einen Blick zu Reynolds hinüber. »Stimmt das?«
Reynolds bemüht sich, neutral zu klingen. »Kann ich nicht beurteilen. Sir.«
»Sie sind wirklich eine gewaltige Hilfe«, murrt Korie. Er sieht wieder zu Rogers. Aus dieser Perspektive sieht der junge Bursche unnatürlich breitschultrig aus. »Also schön. Ich hoffe, das Rückgrat das Sie jetzt demonstrieren, ist stabiler als dieser Verband da an Ihrem Hals – weil der Verband nämlich schon ziemlich bald wieder abkommt. Im Augenblick glauben Sie, Sie hätten mir die Stirn geboten, Rogers. Ich hoffe nur. Sie können auch der Mannschaft die Stirn bieten, wenn die Zeit dazu kommt.«
»Sir, ich habe keinen Streit mit der Mannschaft. Ich bin einer aus der Mannschaft.«
»O ja, natürlich.« Korie streckt sich und steht auf. Er geht zu einem Stuhl. »Ich will Ihnen etwas sagen, Rogers«, beginnt er und nimmt Platz. »Es ist mir im Grunde genommen ziemlich egal, ob Sie mir die Wahrheit verraten oder nicht. Ich brauche Ihre Hilfe nicht um Wolfe auffliegen zu lassen – Sie können das ruhig mithören, Reynolds, es geht auch Sie an. Wolfe wird schon bald wieder seinen Dienst verrichten, und ich erwarte, daß er innerhalb weniger Tage die nächste, genauso große Dummheit begehen wird. Sehen Sie? Ich benötige Ihre Hilfe wirklich nicht. Und ich habe auch nicht das Bedürfnis, irgend etwas aus Ihnen… herauszuprügeln. Wenn Sie also meinen. Sie wären jetzt einer von der Mannschaft dann gehen Sie nur und vergessen Sie es nicht.«
»Ich weiß nicht ob ich jetzt dazugehöre oder nicht Sir. Aber Sie selbst haben mir gesagt daß ich meine Angelegenheiten auf diesem Schiff regeln müßte, und sonst nirgends. Also werde ich auch tun, was ich für richtig halte.«
Korie winkt ab. »Schon gut schon gut. Sehen Sie, es ist mir vollkommen egal, was Sie machen. Ich will nur das feindliche Schiff, sonst nichts. Machen Sie Ihre Arbeit und bleiben Sie mir aus der Quere, und ich werde…« Er schnaubt. »… zufrieden sein.«
»Jawohl, Sir.«
»Und jetzt lassen Sie mich bitte allein, alle beide. Ich möchte noch ein wenig schlafen.«
»Jawohl, Sir.«
Nachdem die Tür hinter ihnen zugeglitten ist wirft Reynolds Rogers einen eigenartigen Blick zu. »Wissen Sie was?«
»Was?«
»Sie sind immer noch ein Arschloch.«
»Oh? Na schön…« Rogers sieht Reynolds fest in die Augen. »Das ist Ihre Meinung…« Er wendet sich um und läßt den anderen einfach stehen.
Reynolds blickt ihm hinterher. Dann schnaubt er verächtlich und schüttelt ungläubig den Kopf.
Kapitel 20
Die Schwierigkeit mit der Macht ist daß man sie auch benutzen muß, wenn man sie besitzt – und hat man sie erst einmal benutzt dann ist es sehr schwer, wieder damit aufzuhören.
STEPHEN JAMES WATLING,
SECHSUNDVIERZIGSTER PRÄSIDENT DER USA
Kanal B, allgemeiner Rundspruch:
»Wie lange geht das jetzt schon? Fünf Tage?«
»Jaaah.«
»Meint ihr, wir finden das andere Schiff?«
»Neee.«
»Korie schon.«
»Nun, wir alle kennen Korie, oder?«
»Sagt was ihr wollt – ich für meinen Teil habe Korie lieber auf meiner Seite als gegen mich.«
»Woher weißt du denn, daß es da einen Unterschied gibt?«
»Ich meine es ernst. Mir ist lieber, er ist auf unserem Schiff als auf dem des Gegners.«
»Ich nicht. Ich wünschte, er wäre auf dem anderen Kahn.«
»Jetzt hör mal zu – unsere Chancen sind verdammt gering, wie es aussieht. Und eines kann man mit Sicherheit von Korie behaupten – er ist ein echter Killer…«
»Ja, aber er killt seine eigenen Leute, Mann! Jesses, noch eine winzige weitere Übung, und ich melde mich freiwillig in die Klapsmühle.«
»Aber wenn Korie auf dem anderen Schiff wäre, dann würde er uns noch viel mehr einheizen…«
»Wenn Korie auf dem anderen Schiff wäre, dann hätte Brandt schon längst kehrtgemacht und uns nach Hause gebracht. Wir wären erst gar nicht bis hierhergekommen, und diese ganze Suchaktion würde nicht stattfinden.«
»Nicht die Suchaktion ist es, die mir Sorgen macht.«
»Hä?«
»Hat einer von euch sich mal über die letzte Reihe von Übungen Gedanken gemacht?«
»Nööö – warum auch? Hätten wir das tun sollen?«
»Das würde ich schon sagen. Wißt ihr, was er geübt hat? Ein Valsalva-Manöver!«
»Noch nie gehört.«
»Bis jetzt hat es
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