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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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sicher sein wollen, dann müssen diese Leute gefunden und ausgemerzt werden. Ich brauche Euch, damit Ihr mir sagt, was in der Umgebung der Felsenburg geredet wird. Sie war eine ihrer Burgen vor langer Zeit, und es könnten noch immer viele von ihnen in der Nähe sein. Vielleicht arbeiten sie sogar in Eurer Burg, in der Nähe Eurer Kinder. Tag für Tag! Ich brauche Gerüchte, Legenden, alles, was darauf hindeuten könnte, dass jemand Altes Blut hat. Jetzt, wo Mireva und Ruval tot sind, bleibt ihnen keine Hoffnung mehr auf Macht. Aber selbst wenn es scheinbar keine Hoffnung mehr gibt, verbünden sich die Menschen oft zu einem letzten …
    Ihr Gesicht hatte sich verändert. Sie starrte zum Fenster empor, und Entsetzen verdunkelte ihre grünen Augen. Ihre Lippen bewegten sich tonlos in dem Wort NEIN . Es erschütterte ihn bis ins Mark, als er sah, wie sehr sie ihn fürchtete.
    Alasen, bitte! Ihr müsst mir helfen! Ihr, Eure Kinder, Pol, alle sind in Gefahr! Niemand wäre mehr sicher! Beschafft mir die Namen. Helft mir, sie daran zu hindern, uns niederzumetzeln. Denn genau das werden sie, wenn sie auch nur eine halbe Chance bekommen. Sie haben Sorin getötet, und Ihr wisst, dass es ihnen beinahe gelungen wäre, Pol zu töten!
    Alasen sprang auf die Füße und rannte aus der Sonne. Die weiche Spitze ließ sie auf dem Boden liegen.
    Beim Rialla im Spätsommer war Ostvel einmal allein, mit grimmigem Gesicht, zu ihm gekommen. »Du hast mit ihr gesprochen, weil du geglaubt hast, sie würde dir zuhören. Und sie hat es gehört. Den Plan zu einem Mord!«
    »Das habe ich nie gesagt. Ich wollte, dass sie gefunden werden und dass man sich um sie kümmert.«
    »Töten hast du gemeint! Du würdest dich auch um meinen Sohn ›kümmern‹, wenn du könntest!«
    »Das bildest du dir nur ein. Du hast mich immer gehasst, Ostvel. Und wir wissen beide, warum.«
    Ein langer Finger schoss zu seinem Gesicht vor. »Halte deine Zunge im Zaum, und höre mir zu, Bursche. Ich weiß, was du von mir denkst, und ich weiß, was du dagegen tun kannst. Absolut nichts! Du würdest dich über Riyan an mir rächen, wenn er nicht durch seine Stellung und Pols Freundschaft geschützt wäre. Selbst wenn du sie nicht töten wolltest, siehst du denn nicht die Gefahr? Wie könntest du denn wirkliche Zauberei von bösen Gerüchten oder schändlichen Lügen unterscheiden?«
    Andry ließ sich zu einem Lächeln herab. »Du willst sie wohl beschützen, nehme ich an.«
    »Das kannst du in Stein meißeln lassen«, versicherte ihm Ostvel.
    »Was bringt dich zu der Meinung, du könntest mich aufhalten, was immer ich zu tun beschließe?«
    »Alasen.«
    Andry verbarg seine Wut, dass gerade ihr Name gegen ihn verwandt wurde. »Du schätzt den Einfluss deiner Gemahlin auf mich zu hoch ein.«
    »Wir wissen doch beide, dass es anders ist, nicht wahr?«
    »Hinaus!«
    »Nicht, bevor ich nicht zwei weitere Dinge gesagt habe.«
    »Fasse dich kurz. Du langweilst mich.«
    »Sie sind so einfach, dass selbst du es verstehen wirst. Weder Alasen noch ich, noch irgendjemand sonst, der ein Gewissen hat, wird an einer derartigen Schlächterei teilnehmen.« Ostvels Augen waren vom kalten Silbergrau des Stahls. »Und wenn du dich jemals wieder meiner Gemahlin näherst, aus welchem Grund auch immer, auf welche Weise auch immer, dann, Herr oder nicht Herr der Schule der Göttin, werde ich dich mit bloßen Händen zerfetzen.«
    Aber Ostvel selbst hatte Andry gegeben, was er wollte. Jeder, der von der Prinzenmark nach Süden gekommen war, um sich auf Mirevas Befehl hin Chiana unterzuordnen, war von Ostvel vernommen worden. Auch wenn nur wenig mehr in Erfahrung gebracht wurde, als dass sie ihnen den Kampf geboten hatte, so ging doch mit jedem Verhör ein Name und ein Ort einher. Es war so leicht gewesen: Nialdan hatte diese Namen auf Pergament im Licht von Monden oder Sonne gelesen und sich eingeprägt.
    Andry rieb seine Finger, bis sie wärmer waren, und lächelte auf das Schmetterlingsmuster der Kohlenpfanne hinab. Ostvels Schutz war wertlos. Und selbst wenn Alasen mehr darüber herausfand, er hatte sie schon vor langer Zeit verloren. Es war nicht mehr wichtig.
    Pol selbst hatte sich dem verräterischen Lord Morlen gewidmet. Die Hinrichtung hatte vor dem Rialla stattgefunden, was Andrys Meinung nach ein dummer Schachzug gewesen war. Morlen hätte vor den anderen Prinzen getötet werden sollen, als Warnung. Wie Kiele und Lyell damals wegen eines ähnlichen Verrats gestorben waren. Aber am Ende

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