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Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Titel: Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Stallmann
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entwickelte sich eine ›SMS-Plauder-Partnerschaft‹, die sich ein paar Tage
hinzog.

 
    Besser zu
spät als nie
     
    Eine Woche später. Samstagabend. Eigentlich
wollte ich mit meiner Freundin Christiane und meinem Kumpel Thorsten – er ist
übrigens der Cousin von Benni – aufs ›Darkawakening‹ gehen. Das sei voll
abgefahren, erzählte man überall, und auch wir wollten einfach mal erleben, wie
die Schwarz-Gekleideten mit ihren weißgeschminkten Gesichtern ihre Partys
feiern. Aber Christiane hatte plötzlich keine Lust mehr, und so haben wir es
dann komplett abgeblasen, denn Thorsten und ich wollten nicht zu zweit
hingehen.
    So ergab es sich, dass
Mark und ich uns fürs Kino verabredeten. Wie es sich für einen Gentleman
gehört, holte er mich natürlich ab.
    Der Kinofilm an sich war
nicht das Ereignis des Abends, auch nicht der Drink, den er mir danach in einer
Kneipe spendierte. Nein, es war die Heimfahrt oder besser gesagt das ›Ewig-im-Auto-sitzen‹,
nachdem wir schon längst zu Hause waren. Wir haben stundenlang erzählt und
Radio gehört. Wir haben uns über Musik, Hobbies und unsere Jobs unterhalten. Er
arbeitete bei seinem Vater in der Firma als Raumausstatter, was sich irgendwann
noch als Problem herausstellen sollte. Aber dazu später.
    Nachdem wir Stunden im
Auto verbracht hatten, ohne dass irgendetwas ›Körperliches‹ zwischen uns
passiert war, nahmen wir Abschied. Nur für diesen Abend. Wir haben uns einfach
etwas näher kennen gelernt, und es war ein netter Abend. Wir verabredeten uns
für Mittwoch.
    Montag und Dienstag war er schon verplant.
Er musste mit seinem Kumpel an seinem VW-Käfer rumschrauben. Eines seiner
Hobbies.
    Mittwochabend. Wir waren
um 20:00 Uhr verabredet, um Big Brother zu schauen. Oh Gott! Wie
peinlich! Wer schaut so etwas heute noch? Aber es war, glaube ich, sowieso nur
ein Vorwand seinerseits. Er wollte eben zu mir, und was bietet sich da Besseres
an, als einen Abend zu zweit vor der Glotze?
    Ich räumte mein Zimmer auf
und hörte Musik für Verliebte, um meine Laune etwas zu heben und mich auf den
Abend einzustimmen.
    Aber von Verliebtsein
konnte nicht die Rede sein. Ich hatte ein komisches Gefühl und fragte mich, ob
ich nicht vielleicht besser absagen sollte. Doch nein!
    Das ging nicht. Es ging ums Prinzip.
Wenn mein Ex-Freund seit einer Woche bereits eine Neue hatte, musste ich nun
nachlegen. Wieso sollte ich meine Chance auf eine neue Liaison aufs Spiel
setzten? Ich hatte schließlich nichts zu verlieren. Also überließ ich es The
Corrs , meine Laune dem bevorstehenden Treffen anzupassen.
     
    Wenn ich heute so darüber nachdenke,
sage ich mir: Wie hirnrissig! Ich würde mich jetzt nicht mehr so quälen, nur
weil mein Ex, der mich mittlerweile null interessiert, bereits eine Neue hat.
Soll er doch! Deshalb muss ich mir doch nicht selbst einen Neuen anlachen! Aber
egal! Damals hatte ich das Bedürfnis.
    20:00 Uhr. Mein Zimmer war pikobello.
Das Date konnte beginnen.
    Doch das Wichtigste fehlte: Mark. Wo
bleibt er nur?, wunderte ich mich. Ich wurde immer nervöser. Hatte er mich
vergessen? Die nächste halbe Stunde zog sich wie Kaugummi. Ich malte mir
schreckliche Geschichten aus. Darin bin ich nämlich echt gut. Hatte er einen Unfall?
Kommt er deshalb nicht? Oder ist ihm was dazwischen gekommen und der Akku
seines Handys ist leer? Vielleicht hat er in den letzten beiden Tagen eine andere
kennen gelernt? Oder ist er vielleicht aufs Dach geklettert, um einen Ziegel zu
befestigen und ist dabei runtergefallen und liegt jetzt auf der Intensivstation?
Oder ist er vielleicht tot? Oh mein Gott!
    Plötzlich klingelte es.
Konnte es Mark sein? Ja, er lebt! Keine Neue! Kein Unfall! Na endlich! Ehrlich
gesagt, wenn ich nicht die Absicht gehabt hätte, vor meinem Ex meinen Stolz zu
retten, hätte ich Mark auf den Mond geschossen. Wie konnte er bei unseren ersten
Treffen allein zu spät kommen? So etwas duldet man doch nicht! Erst recht nicht
als stolze Frau, oder?
    Na ja. Nun war er ja da.
Aber eine Entschuldigung kam nicht. Als ob es für ihn nicht der Rede wert wäre,
zu spät zu kommen. Und es stellte sich heraus, dass es für ihn tatsächlich
selbstverständlich war. Also verabredete ich mich in Zukunft immer mit ihm für
halb 7, wenn ich wollte, dass er um 7 Uhr da war. Daran gewöhnte ich mich
schnell. Außerdem ist das ein entscheidender Vorteil, den wir Frauen haben: Wir
sind eben talentiert darin, was das Manipulieren von Männern angeht. Und die
Herren der

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